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Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Titel: Kishon's schönste Geschichten für Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Unding, das wie eine Mischung aus Eichhörnchen und Kalb aussah. „Ein schönes Tier, nicht wahr, Renana?" „Ja. Aber was für eines?" „Ein Gnu", sagte ich verzweifelt
    „Warum?" fragte Renana.
    Ich verließ das Theater abgemagert und um mindestens ein Jahr gealtert. Renana hingegen hatte nichts von ihrer Munterkeit ein-gebüßt.
    „Mein Papi sagt", erklärte sie der mit uns hinausströmenden Menge,
    „daß die Schauspielmänner mit Fäden angebunden sind, damit sie nicht davonlaufen können. " Die Menge maß mich mit verächtlichen Blicken, die ungefähr besagten: Es ist doch unglaublich, welchen Blödsinn manche Väter ihren Kindern erzählen. Und die Polizei steht daneben und tut nichts.

Amir gewinnt
    Von einer Auslandsreise brachte ich meinem Sohn Amir ein Tischfußballfeld mit. Der Fußballtisch besteht aus einem hellgrün angestrichenen Spielfeld mit einem Tor an jedem Ende und einer Anzahl von Querstangen, an denen auf beiden Seiten gleichviel grüne und orangefarben bemalte Spielerfiguren befestigt sind.
    An beiden Enden jeder Querstange befindet sich ein Griff, durch dessen Drehung die Spielerfiguren so bewegt werden können, daß sie einen kleinen hölzernen Ball auf das gegnerische Tor zutreiben und womöglich ins Tor hinein. Es ist ein bezauberndes Spiel, und Amir fand an der Sache sofort Gefallen. Anfangs machte er mir den Eindruck einer gewissen Ungeschicktheit, aber es stellte sich bald heraus, daß er für das Mini-Fußballspiel überhaupt keine Begabung besaß. Nun, was soll's. Er kann sehr hübsch zeichnen und sehr gut kopfrechnen, also macht's nicht viel, daß er mit den Händen nicht so geschickt ist. Nicht, als wäre er außerstande, die Handgriffe an den Querstangen zu betätigen. Er betätigt sie. Nur gerät der Ball bei ihm niemals in die Richtung des fremden Tors. Ich mache mir deshalb keine übermäßigen Sorgen. Der Junge ist ansonsten recht gescheit und lebhaft.
    Am lebhaftesten ist sein Ehrgeiz entwickelt. Amir will unbedingt Sieger bleiben. Wann immer er ein Tischfußballspiel gegen einen seiner Klassenkameraden verliert, wird sein Gesicht so rot wie seine Haare, und dicke Tränen rinnen ihm über die Wangen. Obendrein ist er, um das Unglück voll zu machen, ein leidenschaftlicher Tischfußballspieler. Er träumt von nichts anderem als von diesem Spiel; und natürlich davon, daß er gewinnt. Er hat den Holzpuppen, die seine Mannschaft bilden, sogar Namen gegeben. Die Stürmer heißen samt und sonders Pelé, der Tormann heißt Sepp Maier, und alle übrigen heißen Bloch, nach dem besten Fußballspieler seiner Klasse. Infolge der zahlreichen Niederlagen, die er von seinen Freunden erdulden mußte, will Amir neuerdings nur noch gegen mich antreten. Dabei wirft er mir stumme Blicke zu, als wollte er mich beschwören:
    „Verlier, Papi! Bitte verlier!"
    Ich muß gestehen, daß ich das als unfair empfinde. Warum soll ich verlieren? Auch ich gewinne lieber wie jeder normale Mensch.
    Wenn er siegen will, dann soll er eben besser spielen. Ich versuchte,
    ihm meine Haltung zu erklären: „Paß auf, Amir. Ich bin groß, und du bist klein, stimmt das?" „Ja. «
    „Was würdest du von einem Papi halten, der sich von seinem kleinen Sohn besiegen läßt? Wäre ein solcher Papi in deinen Augen etwas wert?" „Nein. "
    „Warum machst du dann so ein Theater, wenn du verlierst?" „Weil ich gewinnen will!" Und er begann heftig zu schluchzen. An dieser Stelle griff seine Mutter ein: „Laß ihn doch nur ein einziges Mal gewinnen, um Himmels willen", flüsterte sie mir zu. „Du muß Rücksicht nehmen. Wer weiß, was für seelischen Schaden du ihm zufügst, wenn du immer gewinnst... "
    Ich unternahm eine übermenschliche Anstrengung, um Rücksicht zu nehmen. Immer wenn einer seiner Pelés den Ball gegen mein Tor trieb, holte ich meinen Tormann höflich aus dem Weg, nur um Amir eine Chance zu geben, mir wenigstens einmal ein Tor zu schießen.
    Aber woher denn. Er kann sehr gut kopfrechnen, aber er wird wohl nie imstande sein, einen hölzernen Ball selbst in ein Tor zu treiben.
    Angesichts solcher Unfähigkeit verfiel ich auf den verzweifelten Ausweg, mir ein Eigentor zu schießen. Ich drehte die Kurbel
    meines Mittelstürmers... der Ball sprang an die Querstange... sprang zurück... und rollte langsam und unaufhaltsam in Amirs Tor.
    Neuerliches Geheul war die Folge und wurde von einem hem—
    mungslosen Wutausbruch abgelöst. Amir packte das Tischfuß- ballspiel, schleuderte es zu Boden, mitsamt

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