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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Erklärung abgab.
    »Es ging nicht alles so, wie wir es uns gedacht hatten«, gab sie zu, »denn es kam die Zeit der großen Überschwemmungen. Dieses Land wurde von gewaltigen Regenfällen und Naturkatastrophen erschüttert. Das war viertausend Jahre nach unserem Eintreffen. Die Zeit des Eises ging vorbei. Wieder erlebte die Welt die großen Umwälzungen. Wir wußten, daß wir nie für alle Zeiten sicher sein konnten, und deshalb wollten wir etwas für andere Menschen hinterlassen. Und so haben wir die großen Denkmäler errichtet. Die Sphinx wurde von uns geschaffen, und wir bauten auch die drei Hauptpyramiden von Gizeh, in denen die Pharaonen nie gefunden wurden, die angeblich dort begraben wurden. Wir haben sie bei ihrem Bau so ausgerichtet und zum Flußtal angeordnet, daß sie die genaue Stellung der drei Sterne des Oriongürtels im Verhältnis zur Milchstraße in unserer Zeit zeigten. Das war unsere Hinterlassenschaft.«
    »Welche Zeit?« wollte ich wissen.
    »Das Jahr zehntausendvierhundertfünfzig vor eurer Zeitrechnung.«
    »War es nur die eine Botschaft?« Ich mußte mich zwingen, ruhig zu bleiben, denn in den letzten Minuten war verdammt viel auf mich eingestürmt.
    Und auch mein Freund Suko sah aus, als stünde er plötzlich wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsmann.
    »Nein, nicht nur die eine. Wir haben auch Zeichnungen von unserer alten Welt hinterlassen. Wie das Land einmal ausgesehen hat, das wir besiedelten.«
    In diesem Augenblick hatte sich der Kreis tatsächlich geschlossen. Ich dachte an die Kartographen wie Piri Rei oder Mercator.
    Sie hatten die Hinweise entdeckt, und sie hatten – ob bewußt oder unbewußt – die richtigen Entschlüsse daraus gezogen, um der Nachtwelt etwas von der verlorenen Kultur zu überlassen.
    »Ja, ich beginne allmählich zu begreifen. Ich kann dir sogar glauben.«
    »Es stimmt.«
    »Aber wer glaubt dir noch?« fragte Suko. »Mit wie vielen Menschen teilst du dein Wissen?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich glaube, daß es sehr wenige sind, weil die Masse der Menschheit einfach zu arrogant ist und die alten Botschaften ablehnt.«
    »Botschaften«, nahm ich ihr das Wort aus dem Mund. »Dann gibt es noch dich. Bist du auch so etwas wie eine Botschaft?«
    »Ja, eine Auserwählte. Eine, die überleben kann. Die warnen will, die vieles sieht und gesehen hat. Ich beobachte die Menschen, ich sehe sie, ich weiß, daß sie schlecht denken und nur an sich selbst glauben. Ich bin überall, denn ich wurde geschaffen, um zu überleben. Mir haben die Götter Geist und Schönheit gegeben. Ich konnte somit überleben.«
    »Das weiß ich«, erklärte ich sarkastisch. »Aber auf dem Rücken der Menschen. Durch ihren Tod. Du nimmst ihnen das Leben auf deine Art und Weise und…«
    »Nein!« Sie unterbrach mich mit einem scharfen Ruf. »Das ist alles falsch.«
    »Ich habe es selbst erlebt. Hier neben uns liegt…«
    »Nicht immer. Ich hole mir meine Kraft, aber nicht jedesmal stirbt ein Mensch. Die meisten, die von mir Besuch erhalten haben, sehen sich später an und wundern sich darüber, daß sie während einer Nacht um Jahre gealtert sind. Nur behalten sie es für sich und bitten auch andere Menschen darum, es nicht weiterzuerzählen. Natürlich kommt es hin und wieder durch, dann kannst du Berichte in den Zeitungen lesen, daß plötzlich jemand ohne Grund alt geworden ist. Zumeist stecke ich dahinter.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich töte die Menschen nicht nur. Ich nehme mir nur, was ich brauche.«
    »Warum mußte Walter Hogland sterben?«
    »Er war einer der wenigen, die Bescheid wußten. Er wollte alles erzählen, er wäre mit seinem Wissen zu Kollegen gegangen, aber ich möchte nicht, daß jeder auf dieser Welt Bescheid darüber weiß, was damals geschah. Einige wenige dürfen es wissen, aber nicht mehr. Deshalb mußte ich auch Hassan den letzten Rest seines Lebens aussaugen, und ich habe mich auch an den beiden Männern im Wagen gelabt. Sie wären hier geblieben und hätten zugehört. Das durfte nicht sein.«
    »Aber zwei, die vor dir stehen, wissen Bescheid«, sagte ich. »Bist du erschienen, um auch unsere Kräfte an dich zu reißen?«
    »Ich habe es bei dir versucht.«
    »Das weiß ich. Und jetzt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht bei euch. Bei dir habe ich etwas gesehen, das mich von meinem Plan abgebracht hat. Ich schließe auch deinen Freund damit ein.«
    »Du meinst das Allsehende Auge?«
    »Ja, das Zeichen der Götter!«
    »Das du kennst?«
    »Ich kenne

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