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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tischplatte berührten.
    Ich glaubte nicht daran, daß sie schliefen, denn eine derartig unnatürliche Haltung nahm niemand ein.
    Nein, mit ihnen war etwas anderes geschehen. Um das herauszufinden, gingen wir auf die beiden Männer zu, die keine helle Kleidung trugen, sondern normale Jacken und Hosen. Auf die Gewänder hatten sie verzichtet.
    Suko kümmerte sich um den Mann auf der Bank, ich nahm mir den zweiten vor.
    Wir faßten sie an. Von nun an geschah alles zur gleichen Zeit, denn einer schaute vom anderen ab.
    Schon bei der ersten Berührung hatte ich gemerkt, daß etwas nicht stimmte. Die Körper waren steif, aber die Haut fühlte sich weich wie Pudding an.
    Die Hände sahen wir nicht, weil sie unter den Armen auf der Tischplatte vergraben lagen. Zugleich zogen wir die Körper in die Höhe – und sahen das gleiche Bild.
    Die Männer waren tot.
    Und sie waren auf eine bestimmte Art und Weise ermordet worden, denn vor uns saßen zwei tote Greise, beinahe schon Mumien…
    ***
    Auch Walter Hogland wäre gern mit in den Wagen gegangen, doch es gab etwas, das ihn davon abhielt.
    Sein Gefühl sagte ihm, daß er jetzt draußen vor dem Eingang bleiben mußte. Und dieses Gefühl war stark wie nie geworden. Von einem Augenblick zum anderen konnte er an nichts anderes mehr denken.
    Zudem ging er davon aus, daß es nicht von ihm herkam, sondern durch Fremdeinwirkung.
    Fremde?
    Er sah keine. Aber er kannte eine Person, die ihn schon einmal besucht hatte.
    Er spürte sie. Fatima befand sich in seiner Nähe. Nur zeigte sie sich nicht.
    Die Yard-Leute waren im Wagen verschwunden. Hinter ihnen war die leichte Tür wieder zugefallen. Aus dem Innern des Fahrzeugs hörte Hogland kein Geräusch.
    Aber von draußen, da sich jemand näherte.
    Er hatte sich noch nicht umgedreht, aber er wußte mit hundertprozentiger Gewißheit, daß sie nicht den beiden Wärtern gehörten, die den Eingang eigentlich zu bewachen hatten.
    An die Halle unter dem Grund dachte er nicht mehr. Jetzt kam es einzig und allein auf ihn an, und er mußte sich selbst Schwung geben, um sich überhaupt drehen zu können.
    Hogland schaffte die Drehung. Und er sah sie. Kaum eine Armlänge entfernt stand Fatima und schaute ihn an.
    Dem Professor verschlug es die Sprache. Jetzt war genau der Zeitpunkt eingetreten, um seine Begleiter durch einen Ruf zu warnen, damit sie kamen und ihm halfen. Er schaffte es nicht. Seine Kehle war zu. Er konnte nicht mal den Mund öffnen. So starrte er stumm und angstvoll in die kalten, blassen Augen dieser uralten Person, die trotzdem eine Schönheit war, ein weiblicher Teufel. Sie holte sich ihre Schönheit immer und immer wieder. Sie brauchte Menschen, sie brauchte deren Kraft, deren Seelen, sie brauchte die Männer, und sie war so etwas wie der Ursprung aller Vampire.
    Fatima lächelte. Der leichte Wind spielte mit ihrer Kleidung. Sie hatte sie nicht gewechselt und trug auch jetzt das Gewand aus relativ dünnem Stoff.
    Hin und wieder entstanden Lücken im Stoff. So konnte der Wissenschaftler Teile des nackten Körpers sehen. Er dachte daran, wie gut er ihn kannte und was diese Person mit ihm getrieben hatte. Sie war überhaupt der Grund dafür, daß sich Hogland der Polizei offenbart hatte.
    Es war zudem aus einem tiefen Wissen heraus geschehen, daß er nicht mehr in der Lage war, alles allein zu richten. Er hatte sich auf ein Glatteis begeben, von dem er ohne Hilfe nicht mehr wegkam.
    Auch jetzt sah es schlecht für ihn aus, denn sie war die stärkere, und er stand allein.
    Fatima kam auf ihn zu.
    Hogland schaute sie an.
    Ihre Augen sagten alles.
    Er las darin die nahe Zukunft, und die erschreckte ihn, denn es war sein Tod.
    Es war ihm nicht mehr möglich, sich mit diesem Gedanken zu beschäftigen, denn plötzlich war die Person nicht nur bei, sondern auch in ihm. Sie rutschte in ihn hinein, sie berührte ihn, er merkte, daß ihn etwas streifte, und dann war es geschehen.
    Zwei Körper wurden zu einem. Walter Hogland wußte, daß sie die Entscheidung wollte.
    Nur einer konnte überleben…
    ***
    »Da hat sie gewütet«, sagte Suko. Er schaute ebenso wie ich gegen das Gesicht des Wächters. Den Körper hatte er zurückgedrückt, damit er von der Innenwand des Wagens gestützt wurde. Auch der Kopf, doch der war dabei zur Seite gesunken – wie bei dem Toten, gegen den ich schaute.
    Mumien, echte Mumien sahen anders aus. Aber dieser Mensch vor mir befand sich in einem Stadium, das nicht weit von dem einer Mumifizierung entfernt zu sein

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