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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß…«
    »Wir versuchen es trotzdem«, sagte ich.
    »Dann erkläre ich Ihnen jetzt den Weg, Suko. Allerdings befürchte ich, schon entdeckt worden zu sein. Schauen Sie mal links hoch. Wenn Sie gute Augen haben, können Sie die hellgekleideten Gestalten in der schrägen Wand sehen.«
    Suko stoppte für einen Moment. Auch er beugte sich nach links.
    Tatsächlich sahen wir dort die beiden Wächter, die den offiziellen Eingang behüteten.
    »Sind die Leute mit Funksprechgeräten ausgerüstet?« erkundigte ich mich.
    »Keine Ahnung.«
    »Ich fahre dann mal weiter«, sagte Suko.
    Zu lange wollten wir nicht stehenbleiben. Wir hätten sonst noch mehr Aufmerksamkeit erregt. Zudem senkte sich die von den Reifen hochgewirbelte Staubwolke allmählich, so daß unser Jeep immer deutlicher zu erkennen war.
    Von nun an mußte der Professor führen. Er kannte sich bestens aus und wußte, wo wir in die Pyramide gelangten. Der Weg würde uns dann in die Felsenhalle führen, die gut fünfunddreißig Meter unter dem eigentlichen Niveau der Pyramide lag.
    Für nicht ortskundige Personen war dieser Eingang kaum als solcher zu erkennen. Aber wir hatten einen guten Führer und rollten fast bis an die Stelle heran.
    Auch hier befanden wir uns im Schatten des Grabmals. Er lag wie ein düsterer Schleier über uns. Ich zumindest fröstelte leicht, als ich den Wagen verließ.
    Schon beim Aussteigen mußte ich erkennen, daß nicht nur Walter Hogland dieser Einstieg bekannt war. Auch andere wußten davon, und zur Sicherheit waren tatsächlich zwei Wächter abgestellt worden. Sie lebten hier für längere Zeit, denn das graue Wohnmobil deutete darauf hin. Ich mußte lächeln, als ich den Wagen sah. Irgendwie paßte er nicht in die unmittelbare Nähe dieses gewaltigen Grabmals.
    Der Boden war hart und steinig, aber auch mit einer leichten Schicht aus Sand und Staub bedeckt.
    Zwar sahen wir den Wagen, aber die Personen, die den Eingang bewachen sollten, bekamen wir nicht zu sehen, und das wunderte nicht nur mich, sondern auch Suko.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht, John«, sagte er leise zu mir. »Wo stecken die Aufpasser?«
    Ich hob die Schultern und sagte: »Vielleicht weiß der Professor mehr.«
    Ein Trugschluß, denn auch er kam damit nicht zurecht. »Normalerweise wären die schon längst erschienen. Die müssen gesehen und gehört haben, daß sich ihnen jemand nähert.«
    »Das meine ich auch«, sagte ich.
    »Ob sie in der Pyramide sind?«
    »Nein, Inspektor, das nicht. Viele der Männer, so stark sie sich auch fühlen oder geben, haben Angst davor, in das Innere zu gehen. Nein, nein, sie bleiben schon draußen.«
    Suko und ich befanden uns bereits auf dem Weg zum Wohnwagen. Wir hatten Pech, denn durch die Fenster konnten wir nicht schauen, weil die Scheiben von innen verhängt waren.
    Suko ging zur Tür. Er drückte die Klinke nach unten und brauchte nicht zu rütteln, denn die Tür war offen.
    Er zog sie nicht ganz auf und hielt sie noch fest, als er uns den Kopf zudrehte. »Kommt ihr?«
    Ich nickte.
    »Dann halte ich hier Wache«, sagte der Professor. Seine Stimme klang nicht gut. Er schien Furcht vor der eigenen Courage bekommen zu haben, was nicht ungewöhnlich war.
    Auch für mich hatte sich etwas verändert. Die Luft war kälter geworden, als enthielte sie einen Hauch Urzeit, der sich damals in der Antarktis zu Beginn der einsetzenden Eiszeit gebildet hatte. Ich atmete tief ein und legte meine Hand gegen Sukos Rücken, als er in den Wagen einstieg.
    Das Wohnmobil gehörte nicht eben zu dem besten seiner Klasse. Es war relativ niedrig und auch recht schmal, aber für zwei nicht eben anspruchsvolle Personen reichte es durchaus aus.
    Suko zog sicherheitshalber den Kopf ein, als er den Wagen betrat.
    Ich folgte ihm, kam aber kaum weiter, denn im Bereich des Fahrers blieb mein Freund stehen, den Kopf nach links gedreht, um in den Wagen zu schauen.
    »Was ist denn?« fragte ich.
    »Mist – verdammt!« sagte Suko nur.
    Er ging endlich weiter, damit ich auch Platz und einen freien Blick bekam.
    Es dauerte nur zwei Sekunden, bis auch ich den Grund seines Fluchs sah.
    Zwei Männer befanden sich im Wagen. Sie hockten sich gegenüber. Der eine auf einer schmalen Bank, hinter sich das Fenster, der andere ihm gegenüber auf einem festgeschraubten Stuhl.
    Beide hätten sich anschauen können, hätten sie normal auf ihren Plätzen gesessen, aber das war nicht der Fall. Ihre Oberkörper waren nach vorn gesunken, so weit, daß sie mit den Stirnen die

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