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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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nur mit meinen persönlichen Macken zu kämpfen – der Ungeduld und dem Wunsch, die Sache möglichst schnell und schmerzlos hinter mich zu bringen –, sondern auch mit der Gesellschaft aller anderen Einkäufer. Ihre Gegenwart, ihre … Lebensenergie, wenn dies das richtige Wort ist, schien mich jedes Mal vollkommen zu überwältigen. Meine Angehörigen behaupteten, ich sei schon immer zu sensibel gewesen, zu empfänglich für die Stimmung der Leute, die mich umgaben. Na ja, ich nehme an, dass ich deshalb Psychologin geworden bin – aber meine Sensibilität erleichterte mir mein Leben in den übrigen Bereichen nicht gerade.
    Ich beschloss, mir etwas vom chinesischen Restaurant kommen zu lassen, griff nach dem Telefon und hörte das Piepen, dasmir mitteilte, dass sich Nachrichten auf dem Anrufbeantworter befanden. Das Telefon hatte nicht geklingelt, oder doch? Ich überprüfte die eingestellte Lautstärke, und dabei fiel mir ein, dass ich den Ton abgestellt hatte. Mist! Wie viele Tage war das jetzt her? Die Anrufe von meinen Patienten gingen alle an die Geschäftsnummer, und manchmal vergaß ich das Telefon zu Hause ganz einfach. Glücklicherweise hatten sie beim Auftragsdienst meine Handynummer für den Fall, dass jemand mich bei einem Notfall erreichen musste.
    Ich goss mir eine Tasse Kaffee ein und drückte auf die Abspieltaste, um mir die Nachrichten anzuhören.
    Gleich die erste davon brachte mich zum Lächeln. Sie war von Vaughan, dem wirklich niedlichen Chiropraktiker, den ich kennengelernt hatte, als wir beide vor ein paar Monaten ehrenamtlich bei einer Geldbeschaffungsaktion des örtlichen Radiosenders mitgeholfen hatten. Ich meinte mich zu erinnern, dass er schon einmal angerufen hatte, wusste aber nicht mehr, ob ich damals zurückgerufen oder es nur erwogen hatte. Er war einfach bezaubernd mit seinen hellgrünen Augen, dem lockigen kastanienbraunen Haar und dem Grübchen. Es konnte ja wahrscheinlich nicht schaden, ihn zurückzurufen. Ich war wirklich ein Feigling, wenn es um Männer ging.
    Als ich die nächste Stimme hörte, stockte mir der Atem. Dr. Thomas Radcliffe. Der Mann, für den ich meine gesamte Lebensplanung umgeworfen hätte. Der Mann, von dem ich geglaubt hatte, er wäre für mich allein geschaffen. Der Mann, der mir klargemacht hatte, er fände mich nicht mehr aufregend, und der mich einer überspannten Astrologin wegen verlassen hatte, die sich mit Kristallen behängte und nach Patschuliöl roch. Nach all der Zeit hätte ich immer noch am liebsten geweint, wenn ich an ihn dachte. Es waren zwei schwierige Jahregewesen, und erst in letzter Zeit hatte ich allmählich wieder meinen Frieden mit mir gemacht. Zwei lange Jahre, die ich damit verbracht hatte, alles wieder und wieder durchzugehen, das ich gesagt und getan hatte, mich zu fragen, was an mir nicht gut genug gewesen war. Genau wie in meiner Kindheit.
    Er sagte, er würde beruflich nach Denver kommen, und wollte sich zum Mittagessen mit mir treffen, damit wir einander »auf den letzten Stand bringen« konnten. Er redete immer so. Ich fragte mich, ob er sein Vokabular inzwischen um all die astrologischen Fachbegriffe erweitert hatte, die er doch fraglos zu hören bekam. Nicht, dass es darauf ankam – ich hatte nicht vor, mich mit ihm zum Mittagessen oder zu irgendetwas anderem zu treffen. Das Willkommensschild für Tom Radcliffe war ganz entschieden von meiner Tür verschwunden. Die Schlüssel zu meiner Libido mochte er nach wie vor besitzen, aber der Rest meiner Person würde sich nicht anschließen. Ich löschte die Nachricht und rief beim chinesischen Restaurant an.
    Midnight erschien am Montag zu ihrem zweiten Termin.
    Sie trug immer noch das weiße Make-up und die falschen Reißzähne, aber statt sich in ihr langes Cape zu hüllen, sah sie heute wie Elvira, Herrin der Dunkelheit, aus dem schrottigen alten Film aus – in einem engen, sehr tief ausgeschnittenen schwarzen Kleid, das den Spalt zwischen ihren Brüsten betonte. Sie kam in mein Sprechzimmer geglitten und sank in den Sessel, als hätte sie keinen einzigen Knochen im Leib. Sie schien bester Stimmung zu sein.
    Ich griff nach Block und Stift und setzte mich ihr gegenüber. »Es ist schön, dich zu sehen, Midnight. Und es fällt auf, dass du eine Menge lächelst. Woher die gute Laune?«
    »Ich habe jemanden kennengelernt.« Ihr Lächeln wurde noch breiter.
    Das nenne ich Fortschritt!
Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück.
Ein netter Collegejunge vielleicht oder ein

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