Kismet. Wenn Liebe nur so einfach wär`
sie in ein sanftes Rot, das ihre Lippen noch voller wirken ließ und perfekt zu ihrem rotbraunen schimmerndem Haar passte. Das Föhnen ihrer langen, glänzenden Haare ging schneller als erwartet, so dass es kurz darauf in bezaubernd geschwungenen Wellen, hinab fiel. Zum Schluss kleidete sie sich an und betrachtet sich zufrieden in ihrem bodentiefen Spiegel im Flur.
Das mitternachtsblaue, hautenge Kleid, das ihre honigfarbenen langen Beine ab Hälfte der Oberschenkel frei ließ, schmiegte sich liebkosend an ihre schmale Taille und ihren wohlgeformten Po. Ihre Brüste wurden von dem tiefen V-Ausschnitt eindrucksvoll betont. Zudem steckte sie sich lange Silberne Ohrringe an, die im Licht glitzerten und schlüpfte dann in ihre schwarzen High Heels, mit schwindelerregend hohen Absätzen.
Caroline schrieb an ihrem Schreibtisch schnell ein paar Zeilen auf ein Stück Papier, holte dann ihre Abendtasche, kontrollierte den Inhalt und machte sich auf den Weg zur Treppe. Eine Minute später stand sie vor Bens Wohnung. Sie klingelte aber wie erwartet, war er noch nicht zu Hause.
Da sie immer noch nicht seine Handynummer hatte, aber auch nicht wusste ob er später noch vorbei gekommen wäre, teilte sie ihm in wenigen Worten auf dem beschriebenen Zettel mit, dass sie heute Abend unterwegs wäre. Sie überlegte kurz, schluckte dann ihren Stolz herunter und schrieb mit ihrem Lippenstift aus ihrer winzigen Handtasche, ihre Handynummer dazu. Sie hatte noch einen Einfall und schmunzelte als sie dazu die Frage auf schrieb. Wann hast du Geburtstag?
Immer noch grinsend schob sie das Papier unter seiner Tür durch und verließ auf klickenden Absätzen ihr Apartmenthaus.
Im Bus strich ihr so ein schmieriger Typ „ausversehen“ über den Po, als er sich im fast leeren Bus, ausgerechnet an ihr vorbei quetschen musste.
Sie wandte sich um und guckte ihn so vernichtend aus eiskalten Augen an, dass der Grapscher „Entschuldigung“, grunzte und zu sah, dass er räumliche Distanz zwischen ihnen brachte.
Angewidert hüpfte sie aus dem Bus und stöckelte weiter zur der Partylokation.
Vor Ort angekommen, war sie nicht verwundert, Steffi wie ein aufgescheuchtes Wiesel, mit einer Traube roter Luftballons, durch die Räume rennen zu sehen. Caroline legte ihre Handtasche auf den Tresen, wo schon einige Taschen, Rücksäcke und Jacken von den anderen Helfern langen, die mit schmücken beschäftigt waren. Dann folgte sie Steffi, um zu fragen was sie tun sollte.
Stumm schaute Caro einen Augenblick zu, wie Steffi sich abmühte die Ballons, balancierend auf einem Stuhl, der auf einem Tisch stand, unter der Zimmerdecke zu befestigen.
„Hi, soll ich das lieber machen?“, schlug sie ihrer Freundin zwar wenig begeistert vor, aber Caro wusste, dass sie fast zehn Zentimeter größer als Steffi war und in den Schuhen maß sie fast eins achtzig.
„He, da bist du ja schon. Wow, siehst du toll aus“, kam es grinsend von ihrer besten Freundin zurück.
„Du auch“, meinte Caroline lächelnd, nachdem sie Steffis schwarzes Minikleid betrachtet hatte, was ihr fantastisch stand. Ihr rotblondes Haar war kunstvoll nach oben drapiert und sie sah damit sehr hübsch aus.
Nach einem kurzen Seufzen, überlegte sie ihre Schuhe auszuziehen, entschied sich aber dagegen, um die entscheidenden Zentimeter nicht zu verschenken. Wortlos winkte sie ihre Freundin herunter, kletterte dann auf den Tisch und schließlich auf den darauf stehenden Stuhl. Schlagartig fiel ihr wieder ein, dass sie offiziell ja Höhenangst hatte und starrte wie hypnotisiert nach unten.
Die Akrophobie Ausrede benutzte sie immer gern, um sich vor Kirchturm Besichtigungen oder Bergwanderungen und Kletterwandtouren zu drücken, was auch immer sich ihre Eltern verrücktes, als halbjährliche Familienzusammenführung ausgedacht hatten. Ihre Familie lebte in ganz Deutschland verteilt und so trafen sie sich mindestens zwei Mal im Jahr, mit der ganzen Sippe und machten irgendwelche Ausflüge, um den Zusammenhalt zu stärken. Warum sie das nicht gemütlich bei Kaffee und Kuchen sitzend tun konnten, hatte Caro noch nie verstanden. Wie ihr jetzt bewusst wurde, war an ihrer angeblichen Phobie mehr dran, als sie selbst gedacht hätte. Verdammt war das hoch und ihre Schuhe trugen nicht unbedingt dazu bei, dass sie einen sicheren Stand hatte. Die Lippen aufeinander pressen, ließ sie sich von Steffi die Ballons nach oben reichen und streckte dann die Arme aus, um diese einzeln an den Schlaufen an der Decke
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