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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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»Wie wär’s, wenn du mit deiner langsam mal anfängst?«
     
     
     
     

6
     
     
     
     
     
     
    Ivy stand barfuß auf dem feuchtkalten Boden und krallte die Zehen zusammen. Die Feuchtigkeit und der starke Chlorgeruch der Schwimmhalle drangen bis in den Umkleideraum. Metalltüren knallten und in dem kahlen Raum hallte es wie in einer Höhle. Ivy fand alles an dem Schwimmbadbereich gruselig.
    Die anderen Mädchen der Theater-AG begutachteten sich in ihren Badeanzügen, übten ihren Text und kicherten verlegen.
    Suzanne legte Ivy eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    »Ich komm schon klar.«
    »Sicher?« Suzanne klang nicht überzeugt.
    »Ich kann meinen Text«, sagte Ivy, »und wir müssen ja nur auf dem Sprungbrett auf- und abwippen.« Auf dem hohen Sprungbrett, am tiefen Ende des Beckens, ohne hineinzufallen, dachte Ivy im Stillen. Was für eine Idee von ihrem Theaterlehrer!
    Suzanne gab nicht auf. »Hör zu, Ivy, ich weiß, dass du McCardells Liebling bist und ihn nicht enttäuschen willst, aber meinst du nicht, du solltest ihm sagen, dass du nicht schwimmen kannst und Angst vor Wasser hast?«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich klarkomme«, erwiderte Ivy stur, dann ging sie durch die Schwingtür der Umkleide. Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Gummi.
    Sie stellte sich mit elf Mädchen und drei Jungs in eine Reihe am Beckenrand auf. Beth stand auf ihrer einen. Suzanne auf ihrer anderen Seite. Ivy warf einen Blick in das glitzernde türkisfarbene Becken. Es ist bloß Wasser, machte sie sich Mut, bloß etwas, das man trinken kann Und an diesem Ende ist es nicht mal tief.
    Beth berührte sie am Arm. »Suzanne scheint happy zu sein. Das war echt nett von dir, Gregory einzuladen.«
    »Gregory? Eingeladen? Ich?« Ivy drehte sich schnell zu Suzanne.
    Suzanne zuckte mit den Schultern. »Ist doch eine gute Gelegenheit, ihm schon mal eine Vorschau auf die kommenden Attraktionen zu bieten. Auf eurem Berg kann man schließlich klasse in der Sonne braten.«
    »Dein Badeanzug steht dir super«, meinte Beth zu ihr
    Ivy war auf hundertachtzig. Suzanne wusste, dass die Situation für sie schon ohne Gregory schwer genug war. Sie hätte sich ein Mal zurückhalten können.
    Noch dazu saß Gregory nicht allein auf der Tribüne.
    Seine Freunde Eric und Will waren auch da, außerdem
    ein paar seiner anderen Kumpels, auch Schüler aus den höheren Klassen, die sich aus ihren AGs davongeschlichen hatten.
    Sämtliche Jungs starrten gebannt auf die Mädchen, die ihre Aufwärmübungen machten.
    Schließlich marschierte der Kurs los und trabte um die Beckeneinfassung, während alle ihre Sprechübungen absolvierten.
    »Ich will jeden Konsonanten hören, jedes P, D und T«, rief ihnen Mr McCardell zu, seine Stimme klang trotz des Widerhalls der Schwimmhalle erstaunlich deutlich.
    »Magaret, Courtney, Suzanne, das hier ist kein Schönheitswettbewerb«, brüllte er. »Lauft einfach.«
    Das trug ihm gedämpfte Buhrufe von der Tribüne ein.
    »Und Sam, hör endlich auf, herumzuhüpfen!«
    Die Zuschauer kicherten.
    Nach einigen Durchläufen versammelten sich die Schüler unter dem 3-Meter-Brett am tiefen Ende des Schwimmbeckens.
    »Alle hierher sehen«, befahl der Lehrer. »Ihr hört mir überhaupt nicht zu!« Er drehte sich zu ihnen und erklärte : »Das ist eine Aussprache- und Konzentrationsübung. Die Zuschauer auf den billigen Plätzen gelten nicht als Ausrede.«
    Bei dieser Bemerkung sahen fast alle aus dem Kurs zur Tribüne. Die Hallentür ging auf und es kamen noch mehr Zuschauer, fast ausschließlich Jungs.
    »Sind wir so weit?«
    Für die nun folgende Übung hatte jeder Schüler mindestens fünfundzwanzig Zeilen eines Gedichts oder Textes auswendig gelernt. Zeilen, die etwas mit Liebe oder Tod zu tun hatten - »die zwei großen Themen des Lebens und der Bühne«, hatte Mr McCardell erklärt.
    Ivy hatte zwei frühneuenglische Liebesgedichte zusammengestellt, ein lustiges und ein trauriges. In Gedanken ging sie ihren Text noch einmal durch. Sie hatte geglaubt, sie könne sie auswendig, aber als der erste Schüler die dünne Metallleiter hinaufkletterte, verschwand jedes Wort aus ihrem Kopf. Ivys Puls fing zu rasen an, als stünde sie auf der Leiter. Sie holte tief Luft.
    »Alles in Ordnung?«, flüsterte Beth.
    »Sag’s ihm, Ivy«, drängte Suzanne. »Erklär McCardell, wie du dich fühlst.«
    Ivy schüttelte den Kopf. »Mir geht’s gut.«
    Die ersten drei Schüler sprachen ihren Text zwar mechanisch, aber

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