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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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wild hin und her.
    »Du hast es geschafft. Du hast es geschafft«, lobte er.
    Er hatte recht. Sie hatte sicheren Halt, beide Hände umfassten das Brett.
    »Jetzt komm langsam hoch. Zieh dich ganz aufs Brett. Genau so.« Seine Stimme klang fest und sicher. »Welches ist dein Lieblingsknie?«, fragte er.
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Bist du eine Rechtsknieerin oder Linksknieerin?« Er lächelte sie an.
    »Äh, rechts, glaub ich.«
    »Dann lass mit der rechten Hand los. Und zieh dein rechtes Knie an, bis an den Oberkörper.« Sie tat wie befohlen. Einen Moment später lag sie auf beiden Knien.
    »Jetzt kriech zu mir.«
    Sie sah in die schaukelnde Wasserschale unter sich.
    »Komm zu mir, Ivy.«
    Es waren nur zwei Meter - sie kamen ihr wie zwei Kilometer vor. Langsam kroch sie auf dem Brett vorwärts. Dann spürte sie, wie zwei Hände sie fest an den Armen packten. Tristan richtete sich auf, zog sie hoch und drehte sie schnell herum. Ivy wurde vor Erleichterung ganz schwummrig.
    »Okay, ich bin direkt hinter dir. Wir machen einen
    Schritt nach dem anderen. Ich bin direkt hinter dir.« Er stieg als Erster die Leiter hinunter, sodass sie sicher zwischen seinen Armen nach unten klettern konnte.
    Einen Schritt nach dem anderen, wiederholte Ivy für sich.
    Wenn bloß ihre Beine nicht mehr zittern würden! Dann spürte sie, wie seine Hand ihren Fuß auf eine Sprosse setzte. Schließlich erreichten sie das Ende der Leiter.
    Mr McCardell wich ihrem Blick aus und fühlte sich sichtlich unwohl.
    »Danke«, murmelte Ivy. Dann lief sie schnell in die Umkleide, bevor Tristan und die anderen sehen konnten, dass sie vor Angst weinte.
     
    Als sie an diesem Nachmittag auf dem Parkplatz standen, versuchte Suzanne, Ivy zu überreden, mit zu ihr nach Hause zu kommen.
    »Danke, aber ich bin müde«, erwiderte Ivy. »Ich glaube, ich geh besser ... nach Hause.« Es war immer noch komisch, das Baines-Haus als ihr Zuhause zu bezeichnen.
    »Warum fahren wir nicht erst ein bisschen durch die Gegend?«, schlug Suzanne vor. »Ich kenn ein Café, wo es tollen Cappuccino gibt und keine Schüler, zumindest keine von unserer Schule. Wir können ungestört reden.«
    »Ich muss nicht reden, Suzanne. Mir geht’s gut. Echt.
    Aber wenn du einfach abhängen willst, komm doch mit zu mir.«
    »Das halte ich für keine gute Idee.«
    Ivy legte den Kopf schief. »Man könnte echt denken, nicht ich, sondern du wärst oben auf dem Sprungbrett gestrandet.«
    »Kam mir so vor«, sagte Suzanne.
    »Und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar denken, du bist vom Brett gefallen und mit dem Kopf auf Beton geknallt. Ich hab dich gerade zu Gregory nach Hause eingeladen.«
    Suzanne spielte mit ihrem Lippenstift herum, drehte ihn aus der Hülse und wieder hinein. »Genau darum geht es ja. Du kennst mich, Ivy - ich bin wie ein Bluthund auf der Jagd. Ich kann nicht anders. Und wenn er da ist, wäre ich total abgelenkt. Und gerade jetzt brauchst du meine volle Aufmerksamkeit.«
    »Ich brauch keine Aufmerksamkeit! Es ist dumm gelaufen in der Theater-AG und ich -«
    »Wurde gerettet.«
    »Wurde gerettet -«
    »Von Tristan.«
    »Von Tristan, und jetzt -«
    »Lebst du glücklich bis an dein Lebensende«, beendete Suzanne den Satz.
    »Jetzt geh ich nach Hause, und wenn du mitkommen und Jagd auf Gregory machen willst, okay. Das wird für alle unterhaltsam.«
     
    Suzanne wog ihre Optionen einen Augenblick ab, dann spannte sie die frisch nachgezogenen Lippen. »Hab ich was auf den Zähnen?«
    »Wenn du nicht pausenlos quatschen würdest, hättest du das Problem nicht«, erklärte Ivy und zeigte auf einen roten Fleck. »Genau da.«
    Als sie bei Ivy ankamen, stand Gregorys BMW in der breiten Einfahrt. »Was haben wir doch alle für ein Glück«, meinte Ivy.
    Als sie das Haus betraten, konnte Ivy ihre Mutter hören. Sie redete hastig, mit schriller, aufgeregter Stimme und in jeder Sprechpause kam prompt Gregorys Antwort. Suzanne und sie wechselten Blicke, dann folgten sie den Stimmen in Andrews Büro.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Ivy.
    »Das ist das Problem!«, erwiderte ihre Mutter und deutete auf einen seidenbespannten Sessel. Der Bezug der Rückenlehne hing in Fetzen herunter.
    »Auweia!«, rief Ivy. »Was ist denn mit dem passiert?«
    »Vielleicht hat mein Vater sich die Nägel daran gefeilt?«, schlug Gregory vor.
    »Das ist Andrews Lieblingssessel«, erklärte Maggie. Ihre Wangen waren ziemlich rot und aus ihrem hochgesteckten Haar lösten sich einige

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