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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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und ihr -, zerfetzte, tränengetränkte, salzverkrustete Fotos lagen verstreut um sie herum. Sie würde sie mit ihrem eigenen Blut wegspülen -«<
    »Beth, Beth«, unterbrach sie Suzanne. »Wir essen zu Mittag. Hast du vielleicht was Leichteres auf Lager?«
    Beth suchte gehorsam in ihren Zetteln und fing von vorn an. »Sie legte seine Hand auf ihre Brust. Warm und glatt, weich und sanft -«
    »Seine Hand oder ihre Brust?«, unterbrach Suzanne.
    »Ruhe«, erwiderte Ivy.
    »>- eine Hand, die ihr Innerstes halten konnte, sogar einem - Wal. Ein fliegender Wal! Oder was könnte das sonst sein?«
    Ivy drehte sich schnell um und sah zum Laden hinüber. Betty hielt ein blaues Monstrum hoch und plauderte mit Tristan. Lillian stand hinter Tristan im Ladeneingang und winkte ihr wie wild zu. Ivy warf einen Blick auf die Uhr. Es war fünfundzwanzig Minuten nach eins, ihre Mittagspause war erst zur Hälfte vorbei. »Sie will was von dir«, meinte Beth.
    Ivy schüttelte den Kopf, aber Lillian winkte trotzdem weiter.
    »Schnapp ihn dir, Süße!«, sagte Suzanne.
    »Nein.«
    »Ach, komm schon, Ivy.«
    »Du verstehst das nicht. Er weiß, dass ich Mittagspause habe. Er geht mir aus dem Weg.«
    »Möglich«, meinte Suzanne, »aber von so was würde ich mich nie abschrecken lassen.«
     
    Mittlerweile hatte sich Tristan umgedreht, und als er sah, dass Lillian die Arme schwenkte wie ein Straßenarbeiter die Fahne, ließ er den Blick über die Menge im Food-Court schweifen, bis er Ivy entdeckte. Währenddessen hatte es Betty geschafft, den Wal-Ballon wieder an die Heliumflasche anzuschließen.
    »Jaa!«, rief Beth, als der Wal Form annahm und wie eine blaue Regenwolke hinter Tristan und Lillian aufstieg und Betty verdeckte. Sie hatte ihn wohl plötzlich losgemacht, denn er stieg zur Decke auf. Tristan musste hochspringen, um ihn zu erwischen. Beth und Suzanne lachten. Lillian drohte Ivy mit dem Finger, dann drehte sie sich zu Tristan und setzte ihr Gespräch fort.
    »Ich frage mich, was sie ihm erzählt«, sagte Beth.
    »Ein paar nette Sachen«, feixte Ivy.
    Minuten später kam Tristan aus dem Laden und trug die Tüte mit den Partysachen, die die alten Damen mit einer neckischen blauen Schleife zugebunden hatten. Der Wal schwebte hinter ihm her. Er ging geradewegs Richtung Ausgang, bis Suzanne ihm hinterherrief.
    Genau genommen lauthals hinterherschrie. Da er nicht so tun konnte, als hätte er sie nicht gehört, sah er in ihre Richtung, dann kam er, mit eher grimmiger Miene auf sie zu. Mehrere kleine Kinder liefen hinter ihm her, als wäre er der Rattenfänger von Hameln.
    »Hallo«, begrüßte er sie steif. »Suzanne. Beth. Ivy. Schön, euch zu sehen.«
    »Schön, dich zu sehen«, erwiderte Suzanne, dann musterte sie den Wal. »Wer ist das? Der ist ja süß. Das neueste Mitglied der Schwimmmannschaft?«
    Ivy fiel auf, wie weiß Tristans Knöchel an der Hand waren, mit der er die Schnur des Wals festhielt. Die Muskeln seines Arm waren angespannt und wölbten sich. Hinter ihm sprangen die Kinder auf und ab und versuchten, den Wal zu treffen.
    »Sieht aus, als wäre er das neueste Mitglied meiner Zirkusnummer«, sagte er und wandte sich zu Ivy. »Einen Teil davon kennst du ja schon - die Einlage mit den Möhren und Shrimpsschwänzen? Ich weiß auch nicht. Achtjährige finden mich unwiderstehlich.« Er drehte sich zu den Kindern. »Tut mir leid, ich muss los.«
    »Neiiin!«, riefen die Kinder. Er ließ sie noch ein paarmal auf den Wal einschlagen, dann bahnte er sich zügig den Weg durch die Samstagseinkäufer.
    »Mensch!«, schnaubte Suzanne. »Also!« Sie stieß Ivy mit ihrem Essstäbchen an. »Du hättest ja auch mal was sagen können! Echt, Ivy, ich weiß nicht, was mit dir nicht stimmt.«
    »Was hätte ich denn sagen sollen?«
    »Irgendwas! Ist doch egal - gib ihm einfach das Gefühl, dass es in Ordnung ist, wenn er mit dir redet.«
    Ivy schluckte. Sie konnte nicht verstehen, warum Tristan manche Sachen tat. Er verunsicherte sie.
    »Am Anfang ist man immer unsicher«, beschwichtigte Beth, als könne sie Ivys Gedanken lesen. »Aber früher oder später lernt man, miteinander umzugehen.«
    Suzanne beugte sich vor. »Dein Problem ist, dass du alles viel zu ernst nimmst, Ivy. Liebesgeschichten sind ein Spiel, weiter nichts.«
    Ivy seufzte und sah auf die Uhr. »Ich hab noch zehn Minuten Pause. Beth, willst du nicht deine Liebesgeschichte zu Ende lesen?«
    Suzanne tippte Ivy auf den Arm. »In zwei Monaten ist die Schule vorbei«, sagte sie.

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