Kissed by Darkness
Gefühl, ihn neben mir zu spüren.
Nach einer Weile regte er sich schließlich. »Hast du Durst?«
»Ein Schluck Wasser wäre toll, danke.«
»Bleib hier, okay? Rühr dich nicht vom Fleck.« Er küsste mich kurz und fest, bevor er in die Küche ging. Als er den Raum verließ, betrachtete ich mit großem Vergnügen seine herrliche Rückansicht.
Noch immer im Nachglühen schwelgend, lächelte ich ihm dümmlich hinterher und ließ mich zurück in die weichen Kissen sinken. Später würde ich mir wahrscheinlich am liebsten selbst in den Hintern treten, weil ich mit einem Kerl geschlafen hatte, den ich doch eigentlich kaum kannte, aber in diesem Augenblick war ich zufrieden.
Als er fort war, fiel mein Blick wieder auf das Amulett, das noch immer in Samt verpackt auf dem Kaffeetischchen lag. Ich war einfach zu neugierig, also wickelte ich mich in die Decke, die auf wundersame Weise noch nicht von der Rückenlehne des Sofas gerutscht war, und setzte mich auf. Dann schlug ich das Samttuch zurück und enthüllte das Herz von Atlantis. Vage fragte ich mich immer noch, warum mich Darroch den Schlüssel genannt hatte. Ich verstand es nicht. Allein die Vorstellung war lächerlich. Jack hatte mir erklärt, das Amulett würde ihm mitteilen, wenn es einen Nachkommen der Königsfamilie in der Nähe spürte, und das hatte es nicht getan. Also floss in meinen Adern offensichtlich kein Königsblut.
Ohne den Erben mochte das Amulett zwar nahezu nutzlos sein, aber hübsch war es trotzdem. Ein plötzliches Verlangen packte mich und ich konnte nicht widerstehen. Es war genau wie bei den Schokoladenkostproben, die einem in Süßwarenläden immer angeboten werden. Ich streckte die Hand aus und strich über das Amulett. Es fühlte sich glatt und kalt unter meinen Fingern an, und als ich den Stein in der Mitte berührte, flammte plötzlich ein tiefblaues Licht auf und badete den Raum in blauem Feuer.
Ich zuckte zusammen, sprang auf und wich gut drei Meter vor dem Amulett zurück.
»Was zum Teufel …? Es leuchtet!«, japste ich, als Jack wieder ins Zimmer trat. »Warum leuchtet es? Soll es das tun?«
Jack starrte mich an, sein Gesicht war weiß geworden und er hatte die Augen weit aufgerissen. Er öffnete den Mund, schloss ihn wieder und fiel dann vor mir auf die Knie. »Mylady«, flüsterte er heiser, neigte den Kopf und legte die Faust aufs Herz. Ich kannte diesen Ehrensalut aus meinen Träumen. »Mylady, ich bin der Eure und stehe Euch zur Verfügung, jetzt und für alle Zeit.«
Mein Blick wanderte von dem vor mir knienden Jack zu dem leuchtenden Amulett und da begriff ich. Oder jedenfalls glaubte ich das.
Anscheinend hatte Jackson Keel, einstiger Tempelritter, unsterblicher Sunwalker, Wächter des Herzens von Atlantis, endlich eine Nachfahrin der Königsfamilie gefunden. Und sie stand gerade in seinem Wohnzimmer. Nackt.
Dazu konnte ich nur noch eines sagen.
»Ach du Scheiße.«
Danksagung
Vielen Dank an Lois und Tamra, meine großartigen Partner aus der Schreibgruppe. Ihr habt diese Geschichte zum Leuchten gebracht.
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