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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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hinaus und da erkannte ich, dass der Kater mit einer Libelle spielte, die scheinbar nicht mehr richtig fliegen konnte. Eilig lief ich auf den Rasen und schimpfte: »Nein, One, nicht die Libelle. Lass sie in Frieden, hörst du!« Natürlich hörte der Kater nicht auf mich. Also versuchte ich, ihn einzufangen, damit die Libelle entkommen konnte. Wir mussten ein seltsames Bild abgeben, wie wir über die Wiese liefen. Die Libelle vorne weg, gefolgt von einem im Zickzack springenden Kater und ich, hinterher stolpernd. Endlich hatte ich One Ear geschnappt, der laut miauend protestierte. Die Libelle flog davon und ich ließ mich mit dem Kater im Arm auf den Rasen plumpsen. »Du alter Räuber, du sollst doch keine Libellen fangen«, tadelte ich ihn.
    Ich blieb mit dem Kater eine Weile auf dem Rasen sitzen und kraulte ihn hinter dem Ohr. Dabei fiel mein Blick auf das Ruderboot, das leicht im Wasser dümpelte. Erst beim zweiten Hingucken bemerkte ich es: Am linken Riemen hatte jemand ein weißes Taschentuch festgeknotet! Wer konnte das gewesen sein und warum? Ich ließ den Kater laufen, stand auf und ging zum Boot. Tatsächlich war es ein weißes Stofftaschentuch, das dort am Ruder festgeknotet war. Ansonsten war scheinbar nichts verändert. Ich blickte mich um und löste den Knoten, um das Stück Stoff näher anzusehen. Verblüfft stellte ich fest, dass das Tuch eine Nachricht enthielt.
    Wir finden Deinen Elch. Morgen Abend bei Dämmerung. Ich hol Dich ab.
    K.

5. Kapitel
Gefühle, die besser wärmen als Kaffee

    In der Küche stapelten sich die Sandwichpakete. Den ganzen Tag war ich schrecklich aufgeregt gewesen, bei dem Gedanken Kjell wiederzusehen. Aber ich würde ihn nicht nur wiedersehen, sondern auch noch Zeit mit ihm verbringen. Genau das machte mich besonders unruhig. Eigentlich wollte ich mir es nicht eingestehen, aber als ich jetzt den Küchentisch betrachtete, konnte ich es nicht mehr leugnen. Ich fing immer an, Essen zu machen, wenn ich nervös war. Und so wie es aussah, war ich extrem nervös.
    Gerade wollte ich damit beginnen, die Küche aufzuräumen, als mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display und nahm den Anruf entgegen. Es war Lilja.
    »Hej Sofie, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, heute Abend mit mir nach Jönköping zu fahren. Mormor hat ihren Nachbarschaftsabend, da kann ich mich mal ausklinken. Wir könnten ins Kino, und hinterher in einen Club gehen.«
    »Oh, das ist schade, aber heute kann ich nicht. Tut mir leid.«
    »Was hast du denn vor?«, fragte Lilja.
    Ich zögerte kurz, dann beschloss ich ihr von Kjell zu erzählen. »Na ja, weißt du, ich habe vor ein paar Tagen diesen Jungen kennengelernt.«
    »Was, du hast einen Typen kennengelernt und das sagst du mir erst jetzt?«, rief Lilja gespielt aufgebracht ins Telefon. »Erzähl mir alles über ihn!«
    Ich musste grinsen. Es war, als wären wir schon ewig Freundinnen.
    »Nun, eigentlich gibt es da nicht viel zu erzählen. Ich kenne ihn noch nicht sehr gut. Er ist Schwede und wohnt hier in der Nähe. Wir wollen heute im Wald Elche beobachten.«
    »Elche beobachten?«, Lilja kicherte. »So nennt man das also. Sieht er denn wenigstens scharf aus, dein schwedischer Elchfreund?«
    »Ja, schon. Er hat unglaublich schöne Augen«, antwortete ich und nicht nur das, dachte ich im Stillen. In meiner Erinnerung sah ich Kjell, wie er das erste Mal am Strand vor mir gestanden hatte.
    »Dann wünsche ich dir viel Spaß«, sagte Lilja in meine Gedanken hinein. »Ruf mich morgen an und erzähl mir wie das Date gelaufen ist.«
    »Das ist kein Date«, erwiderte ich heftiger als gewollt.
    »Na, was ist es denn sonst?« Lilja lachte.
    Ich versprach ihr, sie anzurufen und legte auf.
    Einige Sekunden blickte ich noch auf mein Handydisplay. War es wirklich so etwas wie ein Date? Sofort fühlte ich wieder dieses Flattern im Bauch. Ich musste etwas tun! Ich musste mich beruhigen. Also beschloss ich, zu Köttbullar zu braten.
    Während ich Hackbällchen formte, als ob es einen Preis dafür gäbe, konnte ich über Kjell nachdenken. Eigentlich wusste ich ja wirklich nichts über ihn. Hätte ich Kari von ihm erzählt, wäre sie sicherlich nicht so unbekümmert gewesen wie Lilja. Kari hätte sich bestimmt Sorgen gemacht, weil ich mit einem völlig Fremden in der Dunkelheit durch den Wald laufen wollte. Sie hätte mir bestimmt davon abgeraten. Wahrscheinlich sogar zu recht.
    ***
    Es wurde bereits dunkel draußen, als ich die Plastikschüssel mit den selbst gemachten

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