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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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mir. »Das war ganz sicher nicht Kjell.«
    Auch wenn ich mir wünschte, dass Kjell so gar nichts mit dieser Bande zu tun hatte, tief in meinem Inneren regten sich dennoch Zweifel. Kjell kannte sich in der Umgebung gut aus. Er wusste bestimmt, welche Häuser leer standen und er bewegte sich in der Dunkelheit sicher und lautlos. ›Wie ein Dieb‹, schoss es mir durch den Kopf. Außerdem wusste ich nichts von ihm. Er hatte mir noch nie etwas von sich erzählt. Gerne hätte ich gewusst, was er so machte und wo genau er wohnte. Ob er hier mit seiner Familie lebte oder allein. Allerdings hatte ich ihn auch nie danach gefragt. Ich beschloss, dies so schnell wie möglich nachzuholen. Mit diesem Vorsatz schlief ich endlich ein.
    Es war schon fast zwölf Uhr, als ich aufstand. One Ear war schon seit Stunden draußen und so frühstückte ich allein. Als ich die Küche betrat, warf ich einen Blick auf das Haus gegenüber. Die Polizei, oder die Leute von der Spurensicherung, hatten das Fenster mit gelben Klebebandstreifen versiegelt. Ein gelbes Band versperrte auch das Tor zum Haus. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Krimi. Der Kaffee schmeckte mir an diesem Morgen nicht. Lustlos aß ich ein Joghurt. Irgendwann kam der von mir gefürchtete Anruf. Das Display zeigte mir Runes Nummer an. Ich seufzte und nahm den Anruf an.
    »Sofie, min lila flicka. Geht es dir gut?« Runes Stimme klang besorgt. »Die Polizei hat eben hier angerufen und mir berichtet, was passiert ist.«
    »Ja, es geht mir gut. Es ist alles in Ordnung. Kein Grund zur Aufregung. Die Diebe sind ja nicht hier eingebrochen. Vermutlich haben sie mein Auto gesehen und gewusst, dass dieses Haus nicht leer steht.« Ich gab mich lockerer, als ich war.
    Doch Rune kaufte mir das nicht ab. »Das muss ja ein Schock für dich gewesen sein. Ich erlasse dir natürlich den Rest der Miete, wenn du jetzt fährst.«
    »Ich habe nicht vor abzureisen.« Ich spielte mit dem Löffel, während ich auf die Antwort wartete. Am anderen Ende des Telefons entstand eine Pause. »Nicht?«
    »Nein, ich will hier bleiben!«, sagte ich fest entschlossen.
    »Ich halte das für keine gute Idee, Sofie. Das kann ich nicht erlauben. Deine Eltern hätten auch nicht gewollt, dass du dich in Gefahr bringst und ich habe eine gewisse Verantwortung für dich. Du wohnst in meinem Haus und bist dort ganz allein.«
    »Rune, mach dir bitte keine Sorgen. Ich kann wirklich gut auf mich selbst aufpassen. Außerdem haben die Polizisten gesagt, die Bande käme nicht mehr zurück. Schließlich haben die ja das Nachbarhaus schon ausgeräumt. Also was sollten die noch hier? Die sind bestimmt weitergezogen.«
    Das hoffe ich zumindest, fügte ich im Stillen hinzu.
    Rune schien nicht überzeugt zu sein. Er äußerte weiter seine Bedenken. Auf keinen Fall wollte ich jetzt abreisen. Mir musste etwas einfallen. Plötzlich hatte ich eine Idee. »Rune, es tut mir leid, ich kann nicht abreisen, nicht mal wenn ich es wollte. Die Polizei hat gesagt, ich müsste mich vorerst noch zur Verfügung halten, wenn noch weitere Fragen auftauchen. Das geht schließlich nicht, wenn ich das Land verlasse.«
    »Oh, haben die Beamten das gesagt?«, fragte Rune erstaunt.
    »Ja, eventuell muss ich noch einmal aussagen.« Nur gut, dass Rune nicht sehen konnte, wie ich rot wurde. Es war eine Notlüge. Zwar hatten die Polizisten mich gebeten, mich zu melden, wenn mir noch etwas einfallen sollte, aber aufgefordert, mich zur Verfügung zu halten, hatten sie mich nicht.
    »Wenn das so ist …«, gab Rune schließlich nach. »Aber ich werde Herrn Kvarnström bitten, nach dir zu gucken.«
    »Wer ist Herr Kvarnström?«
    »Das ist der Nachbar, bei dem eingebrochen wurde. Sobald die Polizei sein Haus freigibt, will er hinfahren und Ordnung schaffen. Er wird ein Auge auf dich haben.«
    »Das ist wirklich nicht nötig«, wehrte ich ab. Aber in diesem Punkt ließ Rune nicht mit sich diskutieren.
    Nach dem Gespräch fühlte ich mich matt. Gerne hätte ich mit Kjell über die Vorkommnisse der letzten Nacht gesprochen. Ich hätte jetzt wirklich eine Schulter zum Anlehnen gebraucht und jemand, der mir sagte, dass ich mir keine Sorgen zu machen bräuchte. Doch ich wusste nicht, wie ich Kjell erreichen konnte. Ich nahm mir vor, ihn beim nächsten Treffen nach seiner Handynummer zu fragen.
    Weil Kjell nun einmal nicht da war, beschloss ich, Lilja anzurufen. Vielleicht konnten wir uns treffen. Schnell wählte ich ihre Nummer. Lilja meldete sich schon nach dem

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