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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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ich doch zu bezweifeln, dass Sie dazu in der Lage wären. Vor allem bei einem jungen und kräftigen Mann, wie dem Opfer. Aber ich bin mir sicher, dass Sie in irgendeiner Verbindung zu diesem Mann standen. Vielleicht waren Sie seine Geliebte. Offensichtlich gibt es auch ein Zusammenhang mit den Einbrüchen der Sommerhaus-Bande. Denn in diesen beiden Häusern wurde auch eingebrochen. Wenn das Opfer die Bande nicht während des Einbruchs überrascht hat, und deswegen getötet wurde, ist es doch möglich, dass er selbst ein Mitglied der Bande war. Was war dann das Motiv? Gab es Streit um die Beute? Und was haben Sie mit der Bande zu tun? Haben Sie vielleicht sogar die leer stehenden Häuser für sie ausgekundschaftet? Was macht eine junge Frau wie Sie, um diese Jahreszeit hier? Dazu angeblich noch ganz allein.«
    Mit listigen Augen fixierte er mich und beobachte meine Reaktion auf seinen Verdacht. Mein Zittern verstärkte sich. Ich fühlte mich hilflos und bedrängt, genauso wie damals. Nun liefen mir die Tränen über die Wangen, während ich mich mit erstickter Stimme verteidigte: »Ich kenne diesen Mann nicht. Ich kenne ihn nicht! Ich mache hier nur Urlaub. Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen!«
    Kommissar Persson nickte. Ob er zufrieden mit meiner Antwort war, wusste ich nicht. Er sagte nur: »Morgen erscheinen Sie auf dem Revier, um Ihre Aussage zu unterschreiben. Bis dahin sollten Sie sich überlegen, ob Ihnen noch etwas einfällt, was den Ermittlungen dienlich sein könnte. Alles klar?«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Okay, dann können Sie jetzt gehen. Wir sehen uns morgen.« Damit war ich entlassen und Kommissar Persson ließ mich allein. Ich lehnte mich an die Kiefer hinter mir und wünschte mir aus diesem Albtraum zu erwachen.
    An den Rest des Tages kann ich mich im Nachhinein nicht mehr erinnern. Irgendwie war ich zum Sommerhaus zurückgerudert. Hatte das Boot vertäut und eine sehr lange heiße Dusche genommen, bis meine Haut krebsrot war. Doch all die Bilder und Gedanken konnte ich nicht fortspülen. Ich hatte das Bedürfnis, mit jemandem zu reden. Unschlüssig starrte ich eine Weile auf mein Handy. Ich hatte einen Anruf in Abwesenheit – von Kari. Ich überlegte kurz. Aber Kari wollte ich jetzt nicht zurückrufen. Ich hätte zu viel erklären müssen. Auch mit Rune und sogar mit Lilja wollte ich nicht sprechen. Der Einzige, dem ich gerne mein Herz ausgeschüttet hätte, war in diesem Moment Kjell, doch ich hatte keine Möglichkeit ihn zu erreichen. Warum ich mich gerade danach sehnte, mit ihm zu sprechen, wusste ich nicht. Vielleicht weil ich für einen Moment gedacht hatte, er wäre der Mann im Wasser gewesen? Vielleicht weil ich ihn fragen wollte, was er über die Sommerhaus-Bande wusste? Oder einfach, weil ich mich an ihn lehnen und seinen Duft einatmen wollte? Weil ich mir wünschte, er würde mich in den Arm nehmen so wie in der Nacht im Elchwald? War das wirklich erst gestern gewesen?
    Ich schüttelte den Kopf, als ob ich damit all diese Fragen verbannen könnte und legte das Handy zurück auf den Tisch. Obwohl es noch nicht sehr spät war, ging ich ins Bett, zog mir die Decke über den Kopf und versuchte zu schlafen. Lange Zeit wollte sich die Müdigkeit nicht einstellen. Irgendwann kam One Ear zu mir ins Bett. Er tappte vorsichtig über die Bettdecke und legte sich auf meinen Bauch. Die Nähe des Katers hatte etwas zutiefst Tröstliches. Ich begann ihn zu streicheln und er schnurrte zufrieden. Sein Schnurren beruhigte mich und irgendwann fielen mir die Augen zu.
    Ich saß auf dem kleinen weißen Ruderboot und blickte in Bens Gesicht. Er lächelte mich an. »Glaub mir Sofie, hier fangen wir bestimmt einen großen Fisch! Dort wo die Seerosen stehen, ist die perfekte Stelle. Es gibt hier bestimmt riesige Hechte. Was meinst du wird Papa dann für Augen machen.« Ben legte die Riemen ins Boot.
    Ich blickte auf das Wasser. »Schau mal Ben, das Wasser. Es ist ganz schwarz!«
    Ben lachte auf: »Nirgendwo gibt es klareres Wasser als hier. Vielleicht liegt es daran, dass kleine Zuflüsse aus dem Moor, das Wasser etwas dunkler färben. Man riecht hier das Moor förmlich. Riechst du es, Sofie?«
    »Ich weiß nicht. Ich finde, es riecht seltsam. So, wie das tote Kaninchen, das wir letzten Sommer im Bootshaus gefunden haben. Bitte lass uns umkehren. Es ist unheimlich hier.«
    Ben lachte nur und steckte seine Hand in das Wasser. Er schöpfte eine Handvoll raus. »Sieh her! Es scheint nur so schwarz. Siehst du,

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