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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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wie klar es ist?« Ben zwinkerte mir zu. »Gibt mir mal den großen Löffelblinker. Ja, genau den goldenen, mit den roten Federn.« Während Ben den Köder an der Angel befestigte, schaute ich mich nervös um. Ich wollte Ben bitten, nicht den Köder ins Wasser zu werfen. Ihn anflehen, fort zu rudern. Damit diesmal alles anders ausging. Doch ich vermochte es nicht. Kein Laut drang aus meiner Kehle. Ben warf den Köder aus und ich erwachte.
    Am nächsten Morgen lief auf jedem Sender, den das alte Radio in der Küche empfing, die Nachricht über den Toten im Sandsjön. Ich wollte zunächst nichts mehr davon hören und drehte wie wild am Sendersuchlauf herum, doch nach einigen Minuten kam wieder die Meldung über den Vorfall mit den neuesten Erkenntnissen. Es war zwecklos einen Sender zu suchen, der einfach nur Musik spielte. Ausschalten wollte ich das Radio aber dennoch nicht, da ich an diesem Morgen die Stille im Sommerhaus nicht ertragen konnte. Also lauschte ich den Nachrichten, während ich lustlos in ein Moltbeerenmarmeladenbrot biss. Vielleicht war es besser, meine Augen und Ohren nicht zu verschließen. Schließlich musste ich später noch zur Polizei fahren, um meine Aussage zu unterschreiben, da war es schon nützlich auf dem aktuellen Stand zu sein. Möglicherweise hatte die Polizei schon eine Spur oder den Täter vielleicht sogar geschnappt? Dann würde ich mich um einiges sicherer fühlen.
    »Es gibt bereits erste Hinweise, dass es sich bei dem Toten aus dem Sandsjön um ein Mitglied der berüchtigten Diebesbande handelt, die für diverse Einbrüche in leer stehende Sommerhäuser im Raum Jönköping in den letzten Jahren verantwortlich ist«, knarrte die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Na ja, insoweit schien sich der erste Verdacht des Kommissar Persson wohl zu bestätigen. Wirkliche Neuigkeiten erfuhr ich allerdings nicht. Ich beschloss, meinen Gang nach Canossa so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.
    Das Polizeirevier war klein und nüchtern eingerichtet. Ich meldete mich am Empfang und wartete bald eine halbe Stunde lang in einem Vorraum, zusammen mit einem halb vertrockneten Benjamini, der kaum noch Blätter hatte. Bei dem Gedanken wieder mit diesem unhöflichen Kommissar sprechen zu müssen, wurde meine Kehle ganz trocken. Vermutlich würde ich auch bald so aussehen wie der Benjamini, wenn ich noch lange warten musste. Endlich ging die Tür auf und eine freundliche Dame bat mich, ihr zu folgen. Sie war genauso farblos wie das Mobiliar und verschmolz förmlich mit der Umgebung. Sie führte mich in ein Büro, in dem ein älterer Polizist an einem Computer saß. Unschlüssig blieb ich in der Tür stehen, während die farblose Dame sich wieder entfernte. Der Beamte schaute kurz auf und bedeutete mir Platz zu nehmen. Der Stuhl war hart und ich rutschte nervös darauf herum.
    Er schaute mich an und fragte: »Sind Sie Sofie Bachmann?«
    Ich nickte. Der Mann tippte etwas in seinen Computer ein und ein altersschwacher Drucker begann, einige Seiten Papier auszudrucken.
    Er reichte mir die Bögen rüber und erklärte: »Das ist die schriftliche Ausfertigung Ihrer Aussage über den Leichenfund. Lesen Sie die bitte noch einmal genau durch und überprüfen Sie, ob mein Kollege alles richtig notiert hat. Sollten Sie noch Anmerkungen haben, teilen Sie mir diese bitte mit, damit ich die Änderungen bzw. Erweiterungen nachtragen kann.« Wieder nickte ich und griff nach den Papierbögen. Dann zögerte ich kurz und fragte: »Muss ich dann noch zu Kommissar Persson?«
    »Nein, Kommissar Persson ist bei einem Einsatz. Den Papierkram erledige ich.« Der Polizist lächelte mich kurz an. Ich entspannte mich und fing an, zu lesen. Vielleicht konnte ich diese lästige Angelegenheit doch schneller hinter mich bringen, als gedacht. Ich schaute kurz auf. Der Beamte starrte auf den Bildschirm seines Computers und runzelte nachdenklich die Stirn. »Sagen Sie, Ihr Name kommt mir so bekannt vor. Waren Sie schon einmal hier?«
    Sofort spürte ich mein Herz wieder schneller schlagen und zwang mich ruhig zu antworten: »Ich habe vor zwei Tagen den Einbruch in eines der Sommerhäuser am Fängen beobachtet, wenn Sie das meinen.«
    »Ach ja richtig. Dann wären Sie bitte so freundlich und lesen Sie Ihre Aussage vom Einbruch auch gleich noch mal durch.« Er druckte einen weiteren Bogen Papier aus und reichte ihn mir. »Wenn alles seine Ordnung hat, müssen Sie die Aussagen jeweils hier unterschreiben.« Damit zeigte er auf eine

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