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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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das getan
hatte. Ich klammerte mich am Waschbeckenrand fest.
    Bevor ich mir
weitere Gedanken darüber machen konnte, wie sich mein Leben
verändern würde, ging ich in die Küche. Von One Ear
war nichts zu sehen. Er war seit gestern wie vom Erdboden
verschluckt. Ich verstand nun auch, warum er Kjell so angefaucht
hatte. Vermutlich hatte er instinktiv die Gefahr, die von Kjell
ausging, gespürt. Bestimmt wäre es für mich besser
gewesen, ich hätte einen katzensicheren Instinkt. Ich hatte die
Bedrohung nur bei seinem Cousin gespürt, aber nicht bei Kjell.
Jetzt war es sowieso zu spät. Ich war hoffnungslos verloren. Wie
sollte es nun weitergehen?
    Ich löste
meinen Blick vom Spiegel und beschloss meine Wunderwaffe gegen alle
ungelösten Fragen der Welt zum Einsatz zu bringen –
Milchkaffee!
    Also lief ich in die
Küche und füllte die Kaffeemaschine mit dem restlichen
Kaffeepulver. Während die Maschine leise vor sich hin gurgelte,
fing ich an, den Kühlschrank nach frühstückstauglichem
Inhalt zu scannen. Es waren noch ein paar Eier, Butter und Milch da.
Ich konnte Pfannkuchen backen, damit würde ich auch meine
Nervosität in den Griff bekommen. Glücklich eine Aufgabe zu
haben, die durchweg normal und bodenständig war, holte ich eine
Rührschüssel, die gusseiserne Pfanne und Mehl aus dem
Küchenschrank.
    Ich rührte mit
einer Leidenschaft den Teig an, als würde der Teufel persönlich
hinter mir stehen. Dann heizte ich den Herd an. Während die
ersten Pfannkuchen in der Pfanne backten, deckte ich den Küchentisch
und stellte die Kaffeekanne nebst Blaubeermarmelade dazu. Danach ging
ich zurück zum Herd und widmete mich ganz den Pfannkuchen. Ich
drehte und wendete sie bis sie goldgelb waren. Dann stapelte sie auf
einem bereit gestellten Teller. Der duftende Berg wuchs und wuchs. Je
mehr Pfannkuchen sich auf dem Teller türmten, umso ruhiger wurde
ich. Meine Gedanken wurden wieder klarer. Als ich gerade den letzten
Pfannkuchen aus der Pfanne nahm, bemerkte ich eine Bewegung hinter
mir. Zwei Arme umschlangen meine Taille und eine Stimme fragte mich
sanft: »Sofie, was machst du da?«
    »Ich bereite
ein Frühstück für uns.« Ich löste mich aus
seinen Armen und trug den Pfannkuchen-Berg zum Küchentisch.
Kjell kam mir nach und zog mich wieder in seine Arme.
    »Frühstück?«
    »Ich dachte,
vielleicht hast du Hunger nach …«, ich stockte und wurde
rot. Dann fiel mir ein, dass er bei unserem Date im Elchwald gar
nichts von meinem Picknick angerührt hatte. »Ich weiß
nicht einmal, ob du überhaupt essen kannst.«
    Kjell lachte. »Ja,
ich kann essen, auch wenn ich es nicht brauche. So bedeutet es mir
also nichts.«
    »Oh, wie
schade«, entfuhr es mir. »Meine Pfannkuchen sind sehr
gut.«
    »Nicht
nur deine Pfannkuchen, Kleines.« Er schob die Teller und Tassen
zur Seite, hob mich hoch und setzte mich auf den Küchentisch.
    »Wirklich«,
begann ich, »du solltest sie mal probieren.«
    Sein Blick wanderte
über den Teller.
    »Ich
habe gehört, Pfannkuchen sind Nachtisch.« Mit diesen
Worten drückte er mich auf den Tisch nieder.
    Einige
Zeit später saßen wir wieder am Tisch. Ich leckte die
Blaubeermarmelade vom Löffel und Kjell nahm einen Schluck Kaffee
aus dem Becher vor ihm. Mir zuliebe hatte er auch einen Pfannkuchen
gegessen.
    »Wie geht es
nun weiter?«, fragte ich ihn.
    Kjell schaute
irritiert von seinem Kaffeebecher auf. »Was meinst du?«
    »Na ja, wie es
mit uns weitergeht? So wie ich es verstanden habe, wird mich deine
Familie ja wohl kaum als deine Freundin akzeptieren, oder?«
    Er starrte mich an,
als ob ich lila Haare und grüne Sommersprossen hätte.
    In diesem Moment
wurde mir klar, dass trotz allem, was in der vergangenen Nacht
geschehen war, Kjell niemals daran gedacht hatte, mit mir
zusammenzubleiben.
    Ich schluckte bei
dieser Erkenntnis.
    »Sofie, ich
dachte wir hätten das geklärt. Du kannst nicht hier
bleiben. Du wärest niemals vor ihnen sicher. Ich kann dich nicht
immer beschützen.«
    »Geklärt?
Nein, nichts haben wir geklärt. Du hast es für dich geklärt
– mal wieder. Ich dachte nach allem was war ….«,
ich brach ab, weil ich wusste, wie sinnlos mein Einwand war. Zornig
stach ich mit der Gabel in ein Pfannenkuchenstück.
    Kjell lächelte
traurig. »Glaub mir, du bist die, die ich begehre und ich würde
alles dafür geben, um in deiner Nähe zu sein. Aber es ist
für dich hier viel zu gefährlich.«
    »Dann komm mit
mir«, forderte ich ihn auf. Ein Hauch von Verzweiflung lag

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