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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Waffen in ihren Händen hingegen schon.
    »Gütiger Himmel, was soll das?« Verwirrt sah Adjami von einem grimmigen Gesicht zum anderen. »Wer sind Sie, und wie können Sie es wagen, in ein Naturreservat einzudringen! Wissen Sie überhaupt, welches Terrain Sie unerlaubt betreten haben?«
    Ein Mann mittleren Alters, der einen weiten, schlaffen Hut in Tarnfarben trug, wandte sich um und trat streitlustig vor den Diplomaten. Seine Stimme klang eiskalt. »Wir wissen genau, wo wir sind, Käferfreund!«
    Adjami sah, dass der Trupp gut ausgerüstet war. Vielleicht sogar gut genug, um sich an den automatischen Wachdrohnen und Sicherheitsvorrichtungen vorbeizuschleichen, die die Kolonie schützten? Normalerweise würden Unbefugte auf dem Luftweg in das Reservat eindringen. Wie gut war die Kolonie darauf vorbereitet, sich vor Eindringlingen zu verteidigen, die sich durch den Dschungel näherten?
    »Wenn Sie mich beleidigen wollen, müssen Sie sich schon etwas Besseres einfallen lassen.« Adjami merkte, dass Hathvupredek hinter ihm leise vom Ruhesattel geglitten war und sich zum Tor zurückzog, das in den unterirdischen Stock hinabführte.
    Fluchend stieß der bewaffnete Mann Adjami beiseite. Der Diplomat taumelte, konnte jedoch das Gleichgewicht bewahren. Mehrere der anderen Eindringlinge waren bereits vorgestürmt, um dem thranxischen Ratsmitglied den Weg abzuschneiden.
    Adjami riss die Augen auf, als ihm bewusst wurde, was soeben geschah. »Was bilden Sie sich eigentlich ein?! Das hier ist überwachtes Sperrgebiet! Ich bin Adjami L’Hafira, ein gewählter Abgeordneter des Weltrats! Verschwinden Sie, sonst sehe ich mich gezwungen, den Sicherheitsdienst des Reservats zu rufen!«
    Mit unangenehmem Grinsen musterte der Mann Adjami von Kopf bis Fuß. »Womit denn? Soweit ich sehe, hast du keinen Kommunikator dabei.« Mit der Mündung seines Gewehrs deutete er auf Hathvupredek. »Du hast bloß einen Morgenspaziergang mit deinem Lieblingskakerlak gemacht, oder? Dreckiger Käferfreund! Verräter!«
    Fanatiker!, begriff Adjami. Er hatte es mit den extremsten Anhängern der beträchtlichen Xenophoben-Bewegung zu tun, die sich jeder Annäherung zwischen Menschen und Thranx widersetzte. Aus jeder politischen Gruppe ging eine Randgruppe hervor. Hier vor ihm stand nun die radikalste dieser Gruppen.
    »Was haben Sie jetzt vor?«, hörte er sich selbst stammeln. Er verfluchte sich, weil er außerstande war, das ängstliche Zittern aus seiner Stimme zu bannen.
    Doch auch eine im Ton ruhige Antwort kann den wilden Gesichtsausdruck eines Verrückten nicht vergessen lassen. »Sie rausjagen. Von unsrem Planeten schaffen. Sie dahin zurückschicken, wohin sie gehören.« Die Gewehrmündung zuckte nach rechts. »Wir hatten schon zu viele Käfer hier, bevor die Thranx hergekommen sind, und wir werden auch noch zu viele hier haben, nachdem sie ihre Sachen gepackt haben und verschwunden sind! Aber wenigstens erwartet dann keiner mehr von uns, dass wir unser Leben, unsere Häuser und unsere Ressourcen mit ihnen teilen.«
    Adjami wusste nicht genau, warum er wieder auf den Mann mit der Waffe zutrat. Das tat er jedenfalls nicht instinktiv. Sein Instinkt verlangte nämlich, dass er die Beine in die Hand nahm, denn wenn er floh, würden die Fremden ihn sicher ignorieren. Schließlich waren sie nicht hinter ihm her. Als erfahrener Politiker hätte er versuchen können, mit ihnen zu diskutieren, und sei es nur, um etwas Zeit herauszuschinden, bis die örtlichen Sicherheitskräfte das unbefugte Eindringen bemerkten. Doch stattdessen machte er einige unsichere Schritte durch das Unterholz und stellte sich vor das thranxische Ratsmitglied. Er spürte den harten Chitinpanzer in seinem Rücken, und seine Nase war erfüllt mit dem süßen Duft blühender Amaryllen.
    »Das … das lasse ich nicht zu! Wenn Sie jetzt verschwinden und Ihre Beschwerden noch einmal über die zuständigen Kanäle vorbringen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass man Sie anhört.«
    »Von Anhörungen haben wir die Nase voll!«, bellte eine kleine, zierliche Frau, die in ihrer viel zu weiten Tarnkleidung zu ertrinken schien. Adjami hatte den Eindruck, dass ihr Gewehr viel zu groß für sie war. »Die eine Hälfte der Planetenregierung besteht aus kurzsichtigen Idioten, die nicht kapieren, was diese dreckigen Kreaturen vorhaben! Die andere Hälfte hat uns verkauft, für Handelsverträge, die wir nicht brauchen, und für Versprechungen über Technologieaustausch, die bis jetzt nicht

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