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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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stand, dass die Straße durch den Wildpark nur in einer Richtung zu befahren war. Etwa eine halbe Meile nördlich waren sie am Ausgang vorbeigekommen. Beides schlechte Omen.
    »J. T.?«
    Wilder versuchte, Lucy ein »Kein-Problem«-Lächeln zukommen zu lassen, aber das war etwas Neues für ihn, deswegen war er sich nicht sicher, ob es ihm gelang. »Alles in Butter.« Er fragte sich, ob das als Lüge zählte, während er die Kiesstraße hinunterfuhr, die auf einem aufgeschütteten Damm durch den Sumpf führte. Als hinter ihnen die metallene Schranke herunterratterte, trat er heftig auf die Bremse. Ein noch schlimmeres Omen.
    »Aha, immer noch alles in Butter?«, fragte Lucy mit etwas hellerer Stimme als sonst.
    Eine Falle, oder jemand, der dafür sorgen wollte, dass niemand sonst zu dem Treffen kommen konnte? Und wer hatte die Schranke geschlossen? Jemand, der sie beobachtete. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Langsam blickte er sich um. Im Süden die Hafenkräne. Die Türme der Papiermühle. Zum Teufel, es konnte auch jemand im Sumpf selbst versteckt sein und die Straße im Blick behalten. Es könnte sogar »Mü ßig«sein, die sich da draußen schon die Lippen nach der nächsten Beute leckte, die über die Straße daherkam. Von allen Möglichkeiten war Wilder die Vorstellung, es mit »Mü ßig« zu tun zu bekommen, noch die liebste. Wenigstens wusste er bei dem Alligator, was er von ihm zu erwarten hatte, da er von Pepper eine Stunde zuvor beim Mittagessen gründlich darüber aufgeklärt worden war, nachdem ihr zum Thema Wonder Woman absolut nichts Neues mehr eingefallen war. Wilder lächelte grimmig. Pepper war Crawford um Längen voraus, was Informationsübermittlung betraf.
    »J. T.?« Lucys Stimme durchbrach die Stille.
    Aus diesem Grunde hatten sie sich in seinem alten Team mit Hand- und Armsignalen verständigt und kein Wort gesprochen, wenn sie im Einsatz waren. »Ist schon gut.« Er öffnete die Metallkiste zwischen den Vordersitzen und nahm eine 9-mm-Beretta in einem abgetragenen Lederhalfter heraus. Er zog die Pistole aus ihrem Halfter, überprüfte das Magazin, steckte eine Patrone in die Kammer, ließ die Waffe dann herumwirbeln und hielt sie Lucy mit dem Griff voraus hin. »Hier.«
    Sie blickte ihn an, als sei er verrückt geworden. »Ist das deine Sicht von ›Alles in Ordnung‹?«
    »Nur für alle Fälle«, meinte er und streckte sie ihr noch näher hin.
    Sie nahm die Waffe zögernd. »Ich dachte, du würdest deine Kanone nie mehr aus der Hand geben?«
    Frauen und ihr Gedächtnis. Immer mussten sie einem Vergangenes unter die Nase reiben. »Das ist meine Ersatzwaffe. Du kannst auch meine Hauptwaffe haben, wenn du willst. Du kriegst alles von mir.«
    »Das ist wirklich süß von dir, J. T.« Lucy blickte die Waffe an, als würde sie beißen. »Aber versuche es beim nächsten Mal lieber mit Schmuck.«
    »Sie ist gesichert«, erklärte Wilder und zeigte darauf. »So entsicherst du sie, und dann ziehst du den Abzug durch. Es ist schon eine Kugel in der Kammer, also sei vorsichtig. Du hast insgesamt fünfzehn Patronen.«
    »Und zweimal abdrücken, stimmt’s?«
    Sie hatte also damals zugehört. »Jawohl.« Er nahm die Waffe wieder an sich, schob sie in ihr Halfter und reichte es ihr zurück. »Zieh deinen Gürtel da durch die Schlaufe. Auf deiner schnelleren Seite.«
    Während Lucy sich ohne Begeisterung bewaffnete, kuppelte er den Gang wieder ein und setzte den Jeep in Bewegung. Er kam sich fast vor, als sei er wieder im Irak und müsste jeden Augenblick erwarten, dass eine Mine hochging. Aber das würde Finnegan nicht tun, denn er brauchte Lucy. Er wollte sie treffen, um sie dazu zu bringen, den Stunt zu drehen, und sie hatten bereits entschieden, dass sie den Stunt drehen würden, also sollte wohl alles in Ordnung gehen. Genau , dachte Wilder. Lucy ließ ihr Hemd über das Halfter fallen und verbarg es vor Blicken, aber es blieb eine eindeutige Ausbuchtung. »Hol die Waffe nicht heraus, solange du nicht wirklich schießen willst, und schieße nur, wenn du wirklich jemanden töten willst.«
    »Das wird nie der Fall sein.«
    Ihr Gesicht war angespannt, und es tat ihm sehr leid. Es war nur noch das Knirschen der Reifen auf den Kieselsteinen zu hören. Die Straße führte durch eine größere Baumgruppe, und Wilder zog mit einer Hand seine Glock hervor und legte sie griffbereit zwischen seine Beine.
    Lucy schrak ein wenig zurück. »Sollte ich das auch tun? Ich werde sicher auf niemanden schießen, aber soll

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