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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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attraktiven Hintern hatte. Und noch viel überraschender, dass es der Mission anscheinend alles andere als gleichgültig war, ob du dabei überleben oder umkommen würdest.
    Die Mission , dachte er und wandte den Blick ab. Da sah er den Testpiloten aus dem Helikopter steigen und mit Karen die Köpfe zusammenstecken; die beiden vertieften sich in ihr Pilotengespräch. Die Rotorblätter rotierten im Leerlauf sehr langsam über ihnen, und der Motor surrte so laut, dass Wilder nicht verstand, was sie sprachen. Beeilt euch , dachte er und blickte zum Himmel auf. Das Tageslicht würde bald schwinden, und Lucy brauchte diese Aufnahme. Mehrere Wiederholungen dieser Einstellung, außer er ließ das Sicherungsseil von Anfang an weg. Er eilte zum Helikopter und kletterte auf den rechten vorderen Sitz, um Karen und den Testpiloten besser verstehen zu können, aber da kam Bryce herbei und streckte sich zu ihm hinein.
    »Hey, Mann. Noch einmal vielen Dank.«
    Wilder nickte und versuchte gleichzeitig, das Gespräch neben ihm mitzubekommen. Dann verabschiedete sich der Testpilot, und Wilder gab es auf und richtete seine Konzentration auf den Stunt und darauf, was Lucy haben wollte.
    »Ich meine es wirklich ernst, Mann«, beharrte Bryce.
    »Kein Problem. Das ist mein Job.« Am klügsten wäre es, den Stunt sofort ohne Sicherheitsleine zu machen.
    »Jetzt haben Sie mir schon zum zweiten Mal den Arsch gerettet«, fuhr Bryce fort. »Ich weiß, dass das Ihr Job ist, aber trotzdem, das war wirklich …«
    Wilder blickte Bryce an und glaubte, Tränen in seinen Augen aufschimmern zu sehen. Selbst wenn man berücksichtigte, dass Bryce Schauspieler war, war das beunruhigend. »Hey, Mann, Sie sind schließlich mein Flügelspieler.«
    »Oh Mann«, stieß Bryce fast weinerlich hervor. »J. T., Sie sind einfach der …«
    »Muss an die Arbeit«, fiel Wilder ihm ins Wort, und Bryce nickte und trat zurück, versuchte sich an einer Grimasse männlicher Solidarität und reckte den Daumen in die Höhe. »Klar«, rief er. »Roger.«
    Du lieber Himmel , dachte Wilder, und dann kam Nash heran, wobei er Bryce fast umstieß, und Wilder wurde steif. Nash warf ihm heftiger als nötig die Stunt-MP-5 zu. »Ich hab’s geprüft, aber Sie können es ja noch ein zweites Mal überprüfen, wenn Sie meinen.«
    »Ich vertraue Ihnen«, erwiderte Wilder, und Nash nickte knapp, mit zornig funkelnden Augen, und ging davon.
    Sobald Nash ihm den Rücken zukehrte, überprüfte Wilder das Gewehr. Es war in Ordnung, auch das Stahlseil würde diesmal in Ordnung sein, und wenn sie ebenso langsam flogen wie beim ersten Mal und ebenso tief herankamen …
    Er könnte es ohne das Sicherungsseil machen, ganz leicht. Lucy hatte drei Kameras laufen. Wenn er das Seil wegließ, könnten sie wahrscheinlich alles in einem einzigen Durchgang drehen. Wieder blickte er zum Himmel auf. Sie würden es alles auf einmal drehen müssen, wenn sie noch genügend Licht haben wollten. Außerdem wollte er nur so kurz wie möglich in der Luft sein, falls da draußen wirklich irgendwo ein Killer mit einem großen Gewehr lauerte. Doc kletterte mit grimmigem Gesicht hinten in die Maschine. Er trug eine Ausrüstungstasche, aus der er ein Stahlseil, ein neues Kletterseil und ein Brustgeschirr nahm.
    Wilder schüttelte abwehrend den Kopf. »Vergessen Sie’s.«
    Doc blinzelte verwirrt. »Was vergessen?«
    »Kein Brustgeschirr. Kein Seil. Wir erledigen diese Sache mit einem einzigen Dreh. Ich schieße von der Kufe aus und mache dann den Sprung.«
    Docs Kinn sackte herab. »A-aber Lucy …«
    Wilder ließ ihn nicht ausreden. »Das Seil hat Bryce auch nicht viel genützt. Und wir haben nicht mehr lange genug Tageslicht, um das mehrmals zu wiederholen. Und ich brauche ein verdammtes Bier. Also, ein einziger Take. Roger? «
    Doc klappte den Mund zu. Dann wandte er ein: »Lucy wird stinksauer sein.«
    »Lucy ist jetzt schon stinksauer«, versetzte Wilder, und der Klang von »Lucy«, so wie er es sagte, gefiel ihm. »Sie wird schon drüber wegkommen. Und sie kriegt das Material, das sie braucht. Sonst noch was?«
    Doc blickte ihn einen Augenblick an, dann griff er in seine Westentasche und zog eine große Bronzemünze hervor, etwas größer als ein Silberdollar. »Münzentest.«
    Wilder nickte. Er wusste, dass dies Docs Art war, ihm zu sagen, dass er hinter ihm stand. Er beschloss, seine eigene Münze in der Tasche zu lassen. »Verdammt. Ich hab meine nicht dabei. Ich schulde Ihnen einen Drink.«
    »Und mir auch.«

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