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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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nicht. Ich fliege nur den Vogel.«
    »Warum war Bryce da draußen auf der Kufe?«
    »Er wollte es unbedingt«, antwortete Karen in bitterem Tonfall. »Er drohte, er würde die Dreharbeiten eine Woche lang blockieren, wenn er es nicht selbst tun dürfte. Wilder und Nash haben beide versucht, es ihm auszureden.«
    »Wilder auch?«
    Karen nickte.
    »Zum Teufel«, murmelte Lucy und verstand, in welcher Klemme sie gewesen waren. Trotzdem hätte Connor den Stunt abblasen müssen. Und das bedeutete, dass es ihm wichtiger gewesen war, den Film nach Finnegans Zeitplan zu Ende zu bringen, als Bryce’ Sicherheit zu gewährleisten. Das große Geld , dachte sie. Er würde so ziemlich jeden Menschen opfern, wenn er an den großen Zahltag dachte. Sie blickte sich um, ob er fort war, und sah ihn mit Doc reden, Stephanie dicht hinter ihm.
    Auch Karen beobachtete sie, und ihr Gesicht rötete sich.
    »Ich weiß nicht, was genau hier vorgeht, Karen«, sagte Lucy und sah, dass Karen beim Nennen ihres Namens zusammenzuckte. »Aber wer auch immer dahintersteckt, er ist nicht auf Ihrer Seite. Das können Sie an dieser Sabotage sehen. Wer kommt sonst noch an die Maschine heran, abgesehen vom Piloten, der sie durchcheckt?«
    Karen blickte einen Augenblick erschrocken drein, als hätte sie daran noch nicht gedacht, und das erschütterte Lucy mehr als alles andere. Karen folgte Connor blindlings.
    »Was immer es auch ist«, sagte sie, »heraus damit.«
    Karen erwiderte ihren Blick, ohne zu blinzeln, und Lucy seufzte. »Also dann machen Sie sich fertig, dass wir es noch einmal versuchen. Und überprüfen Sie die Bolzen der Kufen doppelt, wenn der Helikopter wieder hier ist. Ich will nicht erleben, dass Wilder das Gleiche passiert wie Bryce.«
    Karen nickte und kehrte zur Crew zurück, und Lucy folgte ihr in den Sonnenschein, wo Wilder wartete und mit seiner typisch ausdruckslosen Miene in den Sumpf starrte. Hielt wahrscheinlich Ausschau nach »Müßig«, für einen kleinen Ringkampf.
    Er ist ein wortkarger, unbewegt dreinblickender, zugeknöpfter Armeetyp , dachte sie. Aber er hat den Stunt nicht sabotiert. Eigentlich hätte er selbst auf der Kufe stehen sollen …
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihn aus dem Helikopter fallen, auf der Straße aufschlagen, gebrochene Knochen, umherspritzendes Blut …
    Und er würde wieder mit der Maschine aufsteigen, um absichtlich aus dem verdammten Ding herauszufallen.
    »Herrgott« , stieß sie hervor und ging auf ihn zu, gerade als erneut das Geräusch eines sich nähernden Helikopters über dem Set erklang. Wilder blickte auf und machte sich dann zum nahegelegenen Landeplatz auf, dort, wo die Staubstraße auf die Landstraße traf.
    Lucy beeilte sich, ihn einzuholen, doch sie erreichte ihn erst, als er vor dem landenden Helikopter langsamer wurde. Sie trat vor ihn hin, um ihn aufzuhalten, bevor sie in Hörweite der Filmcrew kamen. »Hören Sie, Sie müssen das nicht tun. Sie müssen nicht den Helden spielen. Wir …« Sie brach ab, als er sie angrinste. »Was ist? Ich meine es ernst.«
    »Ach so«, erwiderte er. »Tut mir leid. Ich dachte, das sollte ein Filmzitat sein. Das mit dem ›Sie müssen nicht den Helden spielen‹.«
    »Filmzitat«, echote Lucy. »In einer solchen Situation denken Sie an Filmzitate?«
    »Na ja, das stammt aus High Noon .«
    »Na wunderbar. High Noon .« Lucy holte tief Atem. »Aber jetzt mal im Ernst. Wir können das auch ohne diese Einstellung hinkriegen. Wir …«
    »Nein, können Sie nicht.« Er blickte zu dem Helikopter auf, suchte wahrscheinlich nach lose sitzenden Bolzen. »Den Teil des Skripts habe ich gelesen.«
    »Großartig.« Sie schluckte. »Gerade der richtige Zeitpunkt für Sie, um eine Leseratte zu werden.«
    »Die Actionsequenzen haben mir gefallen. Das Liebesgesülze fand ich allerdings zum Einschlafen.« Er lächelte sie an, und ihr Herz schlug schneller.
    »Wir können das hintricksen, so tun als ob«, beharrte sie. »Man kann das Material, das wir schon haben, so schneiden, dass es gut wirkt. Oder die ganze Szene einfach rauslassen. Zur Hölle mit Finnegan. Dieser Film ist es nicht wert, dafür zu sterben.«
    »Ich tue nie so als ob«, antwortete er und sah ihr in die Augen. »Und niemand wird dabei sterben.« Dann blickte er an ihr vorbei, und sein Gesicht wurde wieder ausdruckslos. Sie wandte sich um und sah, dass Connor auf ihn wartete, während der Helikopter landete. Er trug schwere Lederhandschuhe über seinen Bandagen, und Doc stand neben ihm und sah

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