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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Sinn entdecken würde – denn dann würde ich in schlimmen Schwierigkeiten stecken.
    Was uns zusammenbrachte, war die Tatsache, dass wir eine Sache gemeinsam hatten – wir wollten beide unabhängig bleiben. Das Einzige, auf das wir uns einigen konnten, war, dass wir nicht an die normale, altmodische, monogame Beziehung glaubten. Wir glaubten nicht an die Ehe. Die Leute sollten zusammen sein, weil sie zusammen sein wollten – nicht wegen eines Stück Papiers, auf dem stand, dass sie sich vor dem Gesetz an jemanden gebunden hatten. Wir wollten frei sein, ohne Zwänge. Wenn uns danach war, den Samstagsabend miteinander zu verbringen, okay. Wenn nicht, auch okay. Kein Problem. Verpflichtungen gab es keine.
    Wir sagten nie wirklich die Worte: »Ich liebe dich«. Wir tanzten mit geschickten Umschreibungen wie »Ich liebe es wirklich, mit dir zusammen zu sein« und »Ich liebe es, dass wir nicht ›Ich liebe dich‹ sagen müssen und trotzdem wissen, was wir füreinander empfinden« darum herum, aber als uns dann klar wurde, dass wir uns wirklich sehr mochten und wirklich keine altmodische Beziehung führen mussten, wo wir uns jeden Samstagabend trafen, fingen wir an, eine sehr nette, altmodische Beziehung zu führen, wo wir uns jeden Samstagabend trafen und uns wirklich nett umeinander kümmerten. Keiner von uns wollte jemals mehr daraus werden lassen. In der Rückschau scheint offensichtlich, dass weder Cindy noch ich das Wesen einer Beziehung wirklich verstanden hatten. Obwohl ich mich, wie mir jetzt klar ist, bereits mitten im Lernprozess befand. Allerdings nicht mit Cindy.
    Gegen Ende jenes Sommers verbrachten Cindy und ich weniger Zeit miteinander als sonst, aber ich schob das auf Cindys neuen Job und die Tatsache, dass sie lange und hart arbeiten musste. Wie sich herausstellte, hätte ich es auf die Tatsache schieben sollen, dass sie sich in ihren Arzt verliebt hatte.
    Sie hatte irgendwann im Frühjahr zu ihm gewechselt. Ich erinnerte mich daran, dass sie erwähnt hatte, wie großartig er war – und wie süß. Ich erinnerte mich auch daran, dass sie ungefähr um den 4. Juli anfing, Dinge zu sagen wie: »Weißt du, du solltest wirklich kein Popcorn essen. Davon kriegt man Verstopfung« und »Wusstest du, dass im Jahr 2020 jeder Arzt ungefähr eine Million Dollar für seine medizinische Ausbildung ausgegeben haben wird? Macht es dich nicht wütend, dass die Leute Ärzte für selbstsüchtig und gefühllos halten, wo sie so viel riskieren für das, was sie tun?«
    Ich sagte dann normalerweise »Oh ja?« oder » Was? « und dachte dann nicht weiter darüber nach. Aber ich dachte sehr viel darüber nach, als sie mir sagte, dass sie mich für den Arzt verlassen wollte. Vor allem, weil sie es mir sagte, nachdem ich sie nach England eingeladen hatte – die Woche Urlaub sollte ihr Geburtstagsgeschenk sein.
    »Ich kann einfach nicht länger mit einer Lüge leben«, erklärte mir Cindy.
    Ich stimmte ihr sofort zu, dass sie nicht mit einer Lüge leben sollte, obwohl ich wünschte, sie hätte damit gewartet, bis wir in ein paar kleinen Bauernhof-Pensionen in Devon gewesen waren. Sie wollte auch, dass ich ihr zustimmte, wie traurig es war, dass es zwischen uns nicht geklappt hatte. Es gelang mir zu sagen, dass ich fand, dass es zwischen uns funktioniert hatte .
    »Nein«, meinte Cindy. »Ich weiß nicht, ob du zu der Art von Gefühlen fähig bist, die ich brauche.«
    »Du meinst die Art von Gefühlen, bei denen es in Ordnung ist, jemanden zu verlassen, der unglaublich nette Dinge für dich tut, wie zum Beispiel, mit dir nach England zu fahren?«
    »Nein, ich meine, ganz in der Liebe aufzugehen. Du bist ein Beobachter«, erläuterte sie mir. »Ich weiß nicht, ob du wirklich am Leben teilnimmst.«
    Das ließ mich stutzen. Ich hatte mich immer für einen erfolgreichen Teilnehmer gehalten. Zugegeben, meine Auffassung von Spaß war, zum 62. Mal Die Faust im Nacken zu sehen und dann die Sports Line anzurufen, um zu erfahren, wie die Mets gespielt hatten, aber in Sachen Lebenserfahrungen hätte ich es mit jedem aufnehmen können.
    »Oh, du nimmst daran teil«, sagte Cindy jetzt, »aber du hältst dich zurück. Es ist, als wartetest du auf etwas.«
    »Auf was?«
    »Ich weiß es nicht. Auf etwas Besseres. Etwas Anderes . Etwas, das du nicht hast. Und du hältst dein wahres Ich zurück, bis du es findest.«
    »Das hier ist mein wahres Ich«, versuchte ich ihr zu erklären. »Du magst es vielleicht nicht so sehr wie Dr. Polaros wahres

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