Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"
gesehen hatte. Sie kam einfach nicht darüber hinweg, dass er während der ganzen Fahrt auf meinem Schoß saß und aus dem Fenster blickte.
»Ich hoffe, das macht er auch im Flugzeug«, sagte ich ihr.
»Was hat er denn sonst im Flugzeug gemacht?«, fragte sie.
Ich beschloss, es ihr nicht zu gestehen. Esther wird schnell nervös.
Als wir den Flughafen betraten, steckte ich Norton in seine Tasche, schob sie über meine Schulter und gab mein Gepäck auf. Am Schalter reichte mir die Frau eine Bordkarte, klebte ein Etikett an meinen Koffer und schickte ihn über das Fließband, dann sah sie Norton direkt in die Augen. Sie lächelte ihn an, sagte nichts und gab mir mein Ticket zurück.
Als Nächstes gingen wir zur Sicherheitskontrolle. Esther kam ohne Probleme durch. Als Norton und ich an der Reihe waren, dachte ich, dass jetzt bestimmt alle Alarmglocken schrillen würden. Aber nein. Ich schätze, diese Dinge reagieren viel sensibler auf Metall und Sprengstoff als auf Fell. Das Einzige, was passierte, war, dass eine Sicherheitsbeamtin Norton über den Kopf streichelte, als er diesen aus der Tasche steckte, um sich umzusehen.
Als wir zum Flugsteig kamen, bezweifelte ich ernsthaft, ob überhaupt irgendjemand irgendetwas dazu sagen würde, dass ich mit einer Katze reiste. Vielleicht war das alles viel normaler, als ich geglaubt hatte.
Beim Boarding schmiegte sich Norton in seine Tasche, als ich der Stewardess mein Ticket gab. Sie sagte nur »Sitz 8C«. Kein Wort über Sie-wissen-schon-wen.
Esther und ich nahmen unsere Plätze ein, Norton hüpfte aus seiner Tasche und legte sich in seiner Lieblingsposition auf meinen Schoß – ausgestreckt über mein überschlagenes Bein, den Kopf auf meinem linken Fuß. Ich holte eine Decke und legte sie über ihn, weil ich dachte, dass ich ihn dann beim Start besser festhalten konnte.
Man zeigte uns einen kurzen Film, der uns darüber informierte, wie der Sicherheitsgurt korrekt geschlossen wurde. (Ehrlich gesagt bin ich ja ein Verfechter der Theorie, dass man, wenn man als erwachsener Mensch nicht in der Lage ist, sich diesen Sicherheitsgurt anzulegen, wahrscheinlich auch nicht in der Lage ist, einen Flug zu buchen und überhaupt zum Flughafen zu kommen und folglich auch nie in der Lage sein wird, diese exzellente cineastische Erfahrung zu machen.) Dann kam die Stewardess vorbei und überprüfte, ob alle den Film verstanden und ihren Sicherheitsgurt richtig angelegt hatten. Sie sah direkt auf meinen Schoß – auf dem die Katze saß –, lächelte, sagte nichts und ging weiter, um sich den nächsten Schoß anzusehen. Immer noch hatte niemand ein Wort über Norton verloren.
Zwei Stunden lang saß Norton da, der perfekte Gentleman, starrte aus dem Fenster, fasziniert davon, wie nah die Wolken waren. Er rührte sich nicht; er sagte keinen Ton. Ich begann mich zu entspannen.
Nach zwei Stunden und einer Minute sagte schließlich jemand zum ersten Mal etwas über die Tatsache, dass eine Katze an Bord war. Es war die Chefstewardess, eine Frau um die vierzig von der gleichen zierlichen Schönheit wie eine Kugelstoßerin und mit dem charmanten Wesen von Schwester Ratched aus Einer flog über das Kuckucksnest .
»Sie haben eine Katze dabei!«, schrie sie entsetzt.
Ich sah von meinem Buch auf. Norton wandte den Kopf vom Fenster ab, um zu sehen, wer da so einen Aufstand machte.
»Entfernen Sie die sofort!«, zischte sie.
Ich blickte Esther an, dann wieder die Stewardess.
»Wohin soll ich ihn denn Ihrer Meinung nach bringen?«, fragte ich.
»Das ist mir egal!«, meinte die Frau. »Solange Sie ihn sofort entfernen!«
»Warum machen Sie nicht die Tür auf«, schlug ich vor, »dann werfe ich ihn über Cleveland ab.«
Ich konnte meine ruhige und witzige Reaktion überhaupt nicht genießen, weil die Dinge an diesem Punkt außer Kontrolle gerieten. Der Mann hinter mir stand auf und sagte: »Oh mein Gott! Da ist eine Katze! Ich bin allergisch gegen Katzen! Die Katze muss sofort weg!« Der Typ fing wie ein Wahnsinniger an zu niesen.
»Die Katze sitzt schon seit zwei Stunden hier«, sagte ich und versuchte, im Chaos die Stimme der Vernunft zu sein. »Warum zur Hölle müssen Sie dann jetzt niesen?«
Der Typ antwortete mir leider nicht, weil er zu sehr damit beschäftigt war, zu niesen, sich zu schnäuzen, zu husten und sich von seinem Sicherheitsgurt zu befreien, damit er vor den gefürchteten Katzenhaaren fliehen konnte. Ich überlegte, ob ich der Stewardess vorschlagen sollte, einen
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