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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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einer Grillparty in Seaview, einer der anderen Strandgemeinden, eingeladen. Eine von Cindys Freundinnen hatte dort einen »Hausteil«, wobei ein »Hausteil« bedeutete, dass sich sechs Leute die Miete für ein Haus mit drei Schlafzimmern teilten und sich so komplizierte Pläne wie abwechselnde Nutzung an den Wochenenden und die genaue Aufteilung der Essenskosten ausdachten, wobei derjenige mit dem größten Zimmer oder derjenige, der Meerblick hatte, oder derjenige, der dem Kühlschrank am nächsten wohnte, mehr bezahlen musste.
    An diesem besonderen Wochenende waren alle »Anteilseigner« in das Haus gepfercht, weil der alljährliche Seaview Clam Bake stattfand. Jedes Jahr brachten alle Einwohner der kleinen Gemeinde Essen und Trinken mit an den Strand – Muscheln, Hummer, Burger, Hot Dogs, Bierfässer, Schüsseln mit Margarita –, hoben Gruben für das Grillen und Kochen aus, grillten, tranken und hatten generell Spaß. Das ging den ganzen Tag und einen guten Teil der Nacht so. Normalerweise gab es Musik und Volleyballspiele und Dreibein-Wettläufe und so etwas; alles in allem war es die vermutlich beste Art, einen 32 Grad heißen Tag mitten im New Yorker Sommer zu verbringen.
    Cindy ging früher hin, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Sie wollte gerne mal an den Festlichkeiten von Anfang an beteiligt sein. Sosehr ich die Seaview-Party auch immer genoss, lautete meine antisoziale Theorie über große Menschenansammlungen dagegen schon immer: »Weniger ist mehr.«
    Ich beschäftigte mich bis zum späten Vormittag im Haus, arbeitete ein bisschen und brachte, da Cindy nicht da war, meine Rotisserie-League-Statistiken auf den neuesten Stand. Die Rotisserie League – für diejenigen unter Ihnen, die noch im Baseball-Mittelalter leben – nennt man gelegentlich auch Fantasy-Baseball. Das Spiel hat die ganze Nation erfasst – USA Today schätzt, dass es inzwischen mehr als 750 000 Menschen spielen –, und ich bin stolz darauf, von mir sagen zu können, dass ich einer der Gründer der ursprünglichen Liga bin. Der Sinn des Spiels ist einfach, doch immens befriedigend. Man stellt auf einer Auktion ein eigenes Team zusammen und bietet dabei gegen neun oder elf andere »Besitzer«, abhängig davon, ob man in der National League oder der American League spielt. Der Aufbau eines Teams ist genau vorgeschrieben: zwei Fänger, drei Vordermänner, fünf Feldspieler, neun Werfer und so weiter. Wenn man Darryl Strawberry kauft – wovon ich dringend abraten würde! – und er landet für die Dodgers einen Homerun, dann schlägt er gleichzeitig auch einen für das entsprechende Rotisserie-Team. Weil ich total verrückt nach diesem Spiel bin, besitze ich zwei Teams, was es fast unmöglich macht, während der Sommermonate zu arbeiten. Mein American-League-Team heißt Gethers YeRosebuds, mein National-League-Team sind die Smoked Fish. Ich brachte meine Statistiken gerne auf den neuesten Stand, wenn Cindy nicht da war, weil sie es für ziemlich beängstigend hielt, dass ein eigentlich recht intelligenter Mensch zwei ganze Stunden täglich damit verbringen konnte, die Schläge und Läufe pro Inning zusammenzuzählen, die Leute sich auf Plätzen wie dem Memorial Stadium und Chavez Ravine erkämpften.
    Zufrieden darüber, dass die Rosenknospen sich immer weiter emporreckten, und ein bisschen deprimiert darüber, dass die Fische immer tiefer abtauchten, beschloss ich, dass es Zeit wurde, zur Seaview-Party zu gehen.
    Norton sonnte sich faul auf der Veranda, als ich vor die Tür trat. Seine halben Ohren zuckten neugierig, als ich an ihm vorbeiging. Ich glaube, er fragte sich, warum jemand einen so perfekten Ort verlassen wollte.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte ich ihn. »Hast du Lust auf einen Spaziergang?«
    Seaview war ungefähr drei Kilometer von unserem Haus in Fair Harbor entfernt. Auf direktem Weg konnte man es nur zu Fuß über den Strand erreichen. Norton war noch nie mehr als zehn Meter über Sand gelaufen. Das Ganze konnte also durchaus in einer Katastrophe enden. Aber ich war sicher, dass Norton das Grillen bestimmt gefallen würde, wenn er erst dort war. Es schien einen Versuch wert.
    Mein vierbeiniger Kumpel war bereit, es darauf ankommen zu lassen. Er erhob sich aus seiner ausgestreckten Position und trottete hinter mir her. Als es einen halben Block später Zeit wurde, runter zum Strand zu gehen, miaute er laut.
    »Komm schon«, lockte ich ihn sanft. »Was hast du schon zu verlieren?«
    Allein hätte ich es bestimmt in

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