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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Hotelpersonal dort Norton ebenfalls liebte.
    Im zweiten Jahr, in dem Norton mich begleitete, nahm ich auch zwei verheiratete Freunde mit, dieselben, die auch Karyn in Paris getroffen hatten, Nancy und Ziggy Alderman. (Ziggy ist nicht sein richtiger Name. Sein richtiger Name ist John, aber weil er in einem steifen Büro für Investmentbanking arbeitet, verschweigt er seinen Kollegen, dass er für die meisten Leute wie jemand von einem David-Bowie-Album heißt – was es ein bisschen kompliziert macht, sein Freund zu sein. Wenn er mit seinen Kollegen zusammen ist, dann sollen wir ihn John nennen, obwohl die ihn Aldy nennen. Und als wäre das alles nicht schon verwirrend genug, gibt es dort im Büro noch einen anderen Mitarbeiter namens John, einen Mitarbeiter, der in der Hierarchie über Ziggy steht, also haben Zigs Vorgesetzte beschlossen, dass ihn alle Jack nennen sollen, um Missverständnisse zu vermeiden, wenn die Leute im Büro nach John riefen. Das Ergebnis ist, dass ihn manche Leute jetzt als Ziggy kennen, manche als Aldy, manche als John und manche als Jack.)
    Als ich mit den Aldermans auf dem Weg runter nach St. Petersburg war, beschwerte sich Ziggy/John/Aldy/Jack die ganze Zeit darüber, dass ich Norton dabeihatte. Er konnte nicht verstehen, wie ich eine Katze zu einer solchen Macho-Angelegenheit wie dem Frühlingstrainings-Ausflug mitnehmen konnte. Während des gesamten Fluges macht er sich über mich lustig – dafür hat er ein echtes Talent. Vor ein paar Jahren fuhren wir drei für fünf Tage ins Arizona Biltmore, um dort Tennis und Golf zu spielen (richtig – in der Woche redete Sarah gerade mal wieder nicht mit mir). Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes dort besuchten uns drei meiner Freunde aus Tuscon und gingen mit uns essen. Wir aßen eine Menge und tranken eine Menge in dem ziemlich teuren Restaurant des Hotels. Als wir fertig waren, bestand Ziggy darauf, die Rechnung zu bezahlen. Ich stritt mit ihm – schließlich waren das meine Freunde; er war ihnen noch nie zuvor begegnet –, aber es war zwecklos. Er unterschrieb die Rechnung schwungvoll und badete für den Rest des Abends in unserem überschwänglichen Dank. Während der nächsten zwei Tage bezahlte ich, geplagt von einem schlechten Gewissen, möglichst viel für die beiden – für Nancys und Zigs Frühstück vor dem Golfen, die Golfrunden selbst, die Drinks am neunzehnten Loch, alles eben. Als wir auscheckten und man mir die Rechnung reichte, meinte Nancy zu ihrem Mann: »Denkst du nicht, es ist Zeit, es ihm zu sagen?« Und Zig gestand mir, dass er die hohe Essensrechnung zwar tatsächlich unterschrieben hatte – aber mit meinem Namen .
    Sein Gesichtsausdruck, als wir in Florida in der Hotellobby standen, konnte die annähernd eine Million Dollar, auf der er mich in Florida hatte sitzen lassen, zwar nicht wettmachen, aber fast. Nachdem er mich stundenlang wegen meiner mitreisenden Katze gequält hatte, musste Zig am Empfangstresen stehen und zusehen, wie jede attraktive Frau, die im Hotel arbeitete (und das waren so zehn bis fünfzehn), rief: »Norton? Ist das Norton ?« Und dann musste er zusehen, wie sie zu uns herumkamen, mit Sie-wissen-schon-wem spielten, mich anlächelten und sagten: »Denken Sie dran – falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie einfach an.«
    Jetzt, wo ich darüber nachdenke, das hat die Rechnung damals wettgemacht.
    Die alljährliche Rotisserie-Zusammenkunft ist auch der Schauplatz von Nortons vielleicht größtem Abenteuer. Vor ein paar Jahren fuhr ich wie immer runter in den Süden, um meinen Rotisserie-Spähposten einzunehmen. Und wie immer begleitete mich Norton. Mein Flugzeug landete mit Verspätung, also kamen wir erst nach acht Uhr abends im Hotel an. Nachdem Norton am Empfangstresen überschwänglich begrüßt worden war, brachte ich ihn in unser Zimmer im zweiten Stock, stellte ihm sein Fressen und das Katzenklo hin und ging dann nach unten ins Restaurant zu den anderen. Nach ein paar Stunden mit gutem Essen, gutem Bier und exzellenten Gesprächen über Baseball war ich erschöpft, also kehrte ich in mein Zimmer zurück. Die anderen gingen noch raus auf die Terrasse, um weiter besagten drei Vergnügen zu frönen.
    In diesem Jahr hatte mein Zimmer einen Balkon. Als ich hereinkam, stand Norton an der Balkontür und wollte nach draußen gelassen werden. Er war es gewöhnt, im Belleview Biltmore frei herumlaufen zu können. Es gab eine große Anlage rund um den Pool mit viel Gras und Büschen, in denen er sich

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