Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
helfen, meinen neuen Film mit Harrison Ford zu schreiben?«
    Der Mann hat Stil, non ?
    Natürlich zierte ich mich. So leicht bin ich nicht zu haben. Ich erklärte ihm, dass ich mindestens vier oder fünf Sekunden brauchen würde, um zu packen und aus New York abzufliegen. Tatsächlich dauerte es ein bisschen länger – aber nicht viel. Eine Woche später waren Norton und ich auf dem Weg nach Europa.
    Viele Leute halten es für eine extrem aufwendige Sache, ein Tier mit nach Übersee zu nehmen. Viele glauben, dass sie in Quarantäne müssen (nur in England) oder dass die Reisevorbereitungen äußerst kompliziert sind oder dass es unmöglich ist, Tiere mit ins Hotel zu nehmen. Die Wahrheit ist: Nichts ist leichter, als die eigene Katze mit in die Fremde zu nehmen – wenn man es richtig anstellt. Natürlich machte ich, als Norton das erste Mal dabei war, alles falsch.
    Polanski war in Amsterdam, um seinen neuen Film zu promoten. Als ich gerade meine – Entschuldigung, unsere – Reise buchte, meinte er: »Peter, warum fliegst du nicht nach Amsterdam? Wir essen zusammen, tun unser Bestes, um in Schwierigkeiten zu geraten, und dann arbeiten wir am nächsten Tag in Paris. Amsterdam ist der perfekte Ort, um sich vom Jetlag zu erholen.«
    Macht Sinn, oder? Für mich auf jeden Fall. Also war Nortons erste Station in Europa – nach einem einstündigen Aufenthalt am Flughafen Charles de Gaulle – Amsterdam.
    Bevor es losging, musste ich meinen Kumpel zum Tierarzt bringen, damit er einen Katzen-Pass bekommt. Diese Prozedur war ziemlich einfach: Der Tierarzt impfte Norton, machte mit einem Wattestäbchen seine Ohren sauber, sah in seinen Hals und füllte dann eine kleine grüne Karte aus, auf der stand, dass Norton Gethers, eine acht Pfund schwere Scottish Fold, geboren in Los Angeles, aber wohnhaft in New York, gesund war und mit seinem Besitzer den Kontinent wechseln durfte, sofern dieser dies wünschte.
    Der Flug war ein Kinderspiel – mit einer kleinen Ausnahme. Norton war schon mit einer Reihe von amerikanischen Fluggesellschaften geflogen. Wegen deren Strenge hielt ich mich inzwischen genau an die Regeln. Ich ließ Norton normalerweise in seiner Box, die während des gesamten Flugs unter dem Sitz stand, und wagte es nur, ihn herauszuholen und auf meinen Schoß zu setzen, wenn eine – okay, ich kann es jetzt sagen – Flugbegleiterin ihn sehen wollte, was äußerst selten passierte. Aber bei der Air France wurde Norton so herzlich begrüßt, als hätte er den vollen Flugpreis gezahlt. Die Flugbegleiter fanden es großartig , ein Tier an Bord zu haben, und erklärten mir sofort, dass ich ihn aus dieser engen Box herausnehmen sollte, damit er es bequem hatte. Wir flogen dank Warner Brothers erster Klasse und wurden beide in jeder Hinsicht erstklassig behandelt. Als man mir Champagner und Kaviar servierte, bekam Norton ein kleines Schälchen mit Räucherlachs und eine Schale mit Milch. Als es Zeit für den Nachtisch wurde, erwähnte ich Nortons Schwäche für Schokolade, und, voilà , seine persönliche Mousse au chocolat kam tout de suite . Sie waren so unglaublich nett zu meinem Reisegefährten, dass ich mich entspannte. Ich entspannte mich so sehr, dass ich nach zwei Stunden über dem Atlantik mit Norton zufrieden auf meinem Schoß tief und fest einschlief. Ich hätte den ganzen Weg nach Holland verschlafen, aber irgendwann stieß mich einer der männlichen Flugbegleiter sanft an die Schulter und weckte mich. Während ich mir die Augen rieb und mich orientierte, wurde mir bewusst, dass keine Katze auf meinem Schoß saß. Als ich aufblickte, sah ich, dass es daran lag, dass der Flugbegleiter Norton an seinem grauen Nacken hochhielt. Entsetzt nahm ich ihn entgegen, setzte ihn zurück auf meine Knie und fing an, mich bei dem Steward zu entschuldigen. Ich war so eingeschüchtert von der Strenge der amerikanischen Stewardessen, dass ich mich zerknirscht etwa fünf Minuten lang entschuldigte, bevor mir klar wurde, dass der freundliche französische Steward zu mir sagte: »Es ist in Ordnung. Es stört uns nicht. Er ’at nur einen kleinen Spaziergang gemacht.« Schließlich merkte ich, dass es den Steward wirklich nicht störte. Also fasste ich mir ein Herz und stellte die Frage, die ich unbedingt beantwortet haben musste: »Wohin ist er gegangen?«
    Der Steward rümpfte missbilligend die Nase. Offenbar hatte Norton etwas getan, dass dieser Mann abstoßend fand. Tatsächlich hatte meine Katze nach französischem Standard die

Weitere Kostenlose Bücher