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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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aufließ – und Norton davonlief. Laura, die jetzt völlig aufgelöste Assistentin, und ihr Mann verbrachten die Nacht im Wald und suchten Norton überall. Irgendwann um zwei Uhr morgens gaben sie auf und kehrten zum Haus zurück – wo Norton geduldig vor der Haustür wartete. Laura erzählte mir später – viel später – die Geschichte und gestand mir auch, wie sie mir beibringen wollte, dass sie meine Katze verloren hatte. Es sollte in Form eines Abschiedsbriefes kurz vor ihrem Selbstmord geschehen.) Jedenfalls … war kein Katzensitter verfügbar. Also überraschte ich meine Wochenend-Gastgeber und brachte Norton doch mit.
    Meine Überraschung wurde mit dem Enthusiasmus eines Erdbebens begrüßt. Er würde keine Probleme machen, versicherte ich den beiden. Er würde den ganzen Tag draußen bleiben. Er würde nur nachts reinkommen und dann bei mir schlafen. Ich würde ihn nicht aus meinem Bett lassen. Zig würde nicht mal merken, dass eine Katze im Haus war.
    Das stimmte. Er merkte nicht, dass eine Katze im Haus war – bis Norton mitten in der Nacht, als ich schlief, nach oben schlich und beschloss, direkt auf Ziggys Kopf zu schlafen.
    Diese Nacht bei den Aldermans war, wie ich mir vorstellen könnte, dem Krakatau-Ausbruch nicht unähnlich. Um drei Uhr morgens ging ich nach oben, holte Norton vom nach Luft ringenden Hausbesitzer herunter und nahm ihn wieder mit in mein Bett. Um halb vier lag er wieder auf Ziggys Kopf. Wir wiederholten die Prozedur. Um vier war Norton erneut auf seinen neuen Lieblingsplatz zurückgekehrt und bedeckte fast Zigs ganzes Gesicht mit seinem gesamten Körper. Um halb fünf gab Ziggy auf. Um fünf wurde ihm klar, dass er nicht mehr nieste. Am Morgen hatte er beschlossen, dass Norton die erste Katze war, auf die er nicht allergisch reagierte. Wut und Verzweiflung verwandelten sich in Freude und Triumpf. Ich gehörte nicht zu den Lieblingshausgästen (tatsächlich gewann ich den Preis des nervigsten Wochenendgastes) – aber irgendwie hatte Norton sich den Weg in ihre Herzen erschlichen.
    Am nächsten Tag gingen wir uns Häuser angucken. Meine Suche war eher halbherziger Natur. Ich kann nicht behaupten, dass ich wirklich ein Haus wollte. Zum einen bin ich nicht der handwerklich geschickteste Mann auf der Welt. Ich wache immer noch schreiend mitten in der Nacht auf bei dem Gedanken an die Holzwerkstatt in der Highschool. Die Vorstellung, einen Bohrer zu bedienen oder irgendwelche elektrischen Leitungen zu reparieren, löst bei mir sofort eine gewisse Hysterie aus. Außerdem hasste ich die Vorstellung, zu pendeln, selbst wenn es nur die Wochenenden betraf. Ich hatte keine Lust auf irgendeine Art von Gartenarbeit oder darauf, Laub zu harken oder im Winter die Einfahrt von Schnee freizuschaufeln. Tatsächlich wollte ich nicht mal eine Einfahrt, weil ich gar kein Auto besitze.
    Aber Norton brauchte das ganze Jahr lang einen Spielplatz, also …
    Die ersten vier Häuser, die wir uns ansahen, waren alle hübsch, alle geräumig und alle falsch. Keines davon besaß Persönlichkeit oder Charme. Die Maklerin, eine Frau namens Peggy Meves, in deren Schuld ich immer stehen werde, bat mich, ihr mein Traumhaus zu beschreiben – mein bezahlbares Traumhaus. Das tat ich: Es sollte mindestens hundert Jahre alt sein, aber in gutem Zustand, damit ich keine Arbeit hineinstecken musste, sollte alte Holzdielen und Dachbalken, ein oder zwei Kamine, ausgefallene Zimmer, zwei Stockwerke und ein Büro haben, das so schön war, dass ich mich dort gerne an die Schreibmaschine setzen wollte. Außerdem sollte es nicht zu groß sein, vielleicht zwei oder drei Schlafzimmer haben – aber nicht zu eng und nicht so riesig, dass mir das Putzen über den Kopf wuchs. Mit anderen Worten ein Haus, das so perfekt war, dass ich es niemals finden würde.
    Als ich mit meiner Beschreibung fertig war, meinte Peggy: »Wissen Sie was, ich glaube, wir sollten uns da noch mal ein bestimmtes Haus ansehen. Aber die Besitzer haben schon ein Kaufangebot erhalten. Ich glaube, sie haben akzeptiert, also denke ich nicht, dass Sie es kaufen können – aber es klingt, als wäre es das, wonach sie suchen. Zumindest habe ich dann eine Vorstellung davon, was Ihnen gefällt.«
    Ich stimmte einer Besichtigung zu in dem Wissen, dass ich besagtes Haus nicht kaufen konnte. Das war mir recht. Denn ich wollte ja auch eigentlich gar keins kaufen. Eigentlich sah ich mir nur gerne schöne Häuser an.
    Ich schaffte es nicht bis in den ersten Stock. Ein

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