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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Krisen. Ich tat das Gleiche für sie. Trotz der Sarahs und Karyns und der Sportjournalistinnen und der Dickens’schen Lektorin war es Janis, die immer für mich da war, egal, ob das »da« Spaß, Unterstützung oder sonst etwas war, das einem von uns beiden interessant erschien. Wir wurden so unzertrennlich, dass die meisten Leute glaubten, wir wären immer noch ein Paar. Aber das wollte sie nicht. Sie wollte keine Beziehung, weil Beziehungen ihrer Erfahrung nach immer auf ein Ende der Beziehung hinausliefen. Mit dem Ende kam Schmerz (und je besser die Beziehung gewesen war, desto schmerzhafter das Ende). Mit dem Schmerz kam die Verbitterung. Mit der Verbitterung kam die Trauer. Den Rest können Sie sich bestimmt denken.
    Mit der Zeit akzeptierte ich, dass ich mit dieser Frau niemals irgendeine Art von echter Beziehung haben würde. Das kostete mich einiges – sehr viel Zähneknirschen, jede Menge Bauchgrummeln und viel zu viel Kopf gegen die Wand schlagen –, aber schließlich akzeptierte ich es.
    Nur eine Person akzeptierte es nicht.
    Und ich schätze, ich muss das Wort »Person« hier in einem weiteren Sinne fassen.
    Norton mochte Janis.
    Das war besonders auffällig, weil sie ihn nicht besonders mochte. Zu Tieren wollte sie ebenfalls keine Beziehung aufbauen. Sie verstand nicht, welche Freude einem eine solche Beziehung geben konnte. Sie wollte es nicht verstehen. Aber Norton gab nicht auf. Normalerweise ist meine Katze sehr zufrieden, wenn jemand sie ignoriert. Janis war die einzige Person abgesehen von meinem Vater und Ziggy, deren Nähe Norton aktiv gesucht hat. Wenn sie vorbeikam, streichelte sie ihn nie – aber innerhalb von wenigen Augenblicken war er an ihrer Seite, rieb seinen Körper gegen ihr Bein oder versuchte, sein Gesicht in ihre Handfläche zu drücken. Sie reagierte kaum je darauf – aber auch nach Jahren gab Norton niemals auf. Wann immer er sie sah, rollte er sich auf den Rücken und spielte süßeste Katze der Welt. Wenn sie sich weigerte, ihn anzusehen, dann ging er zu ihr, rieb sich an ihr, schmuste mit ihr, schnurrte. Janis blieb hart – sie kannte die Gefahren, die auf einen lauerten, wenn man sich auf jemanden einließ. Aber Norton blieb ebenfalls hart – er kannte die Freuden , die auf einen warteten, wenn man sich auf jemanden einließ.
    Größtenteils blieb ich während dieser Periode – Norton vs. Janis – neutral. Dann kam Sag Harbor.
    Zu dem Zeitpunkt, als ich das Haus draußen auf Long Island kaufte, hatte ich bereits für den Sommer mit Norm zusammen ein Haus auf Fire Island gemietet. Der Gedanke an eine letzte Saison, in der ich die Sixish-Treffen vermeiden konnte, reizte mich (vor allem, da ich die Miete bereits bezahlt hatte), also fand ich die perfekte Lösung. Ich lud Janis ein, den Sommer über in meinem neuen Haus mietfrei zu wohnen, unter der Bedingung, dass sie es einrichtet – die Küche mit Utensilien ausstattet, Vorhänge kauft und aufhängt, damit anfängt, den Garten zu gestalten. All die Dinge, von denen ich wusste, dass ich nicht die Zeit, den Geschmack oder die Lust dazu haben würde. Es war ein fairer Deal, und sie stimmte zufrieden zu. Am Ende des Sommers fuhren Norm und ich raus nach Sag Harbor, um uns das Haus anzusehen und mit Janis zu essen. Sie bestand darauf zu kochen; das Essen wurde im Kerzenschein auf der Veranda serviert. Als ich das Haus betrat – es war das erste Mal, seit ich den Kaufvertrag drei Monate zuvor unterschrieben hatte –, konnte ich es nicht glauben. Das Haus war nicht länger nur bezaubernd – es war wunderschön. Es hatte nicht länger seine eigene Persönlichkeit – es hatte die von Janis. Mir war klar, dass sie das Haus genauso liebte wie ich. Das war jedem klar, der es betrat und sah, was sie daraus gemacht hatte.
    Wir verbrachten einen wunderschönen Abend. Das Essen war köstlich, wir tranken viel Wein und lachten, bis wir zu müde zum Lachen waren und – zum ersten Mal seit mehreren Jahren fühlte es sich nicht richtig an, von Janis wegzufahren. Es fühlte sich an, als gäbe es da noch etwas Unerledigtes zwischen uns.
    Als ich mit Norm in die Stadt zurückfuhr, redeten wir darüber. Ihm war aufgefallen, dass Janis weicher gewesen war als sonst, dass sie offensichtlich nicht so auf der Hut war oder zumindest weniger wachsam (normalerweise umgab sie sich mit Stacheldraht und Deutschen Schäferhunden, die ihre Verletzlichkeit bewachten). Wir diskutierten die Frage, ob die Tatsache, dass zwei Menschen sich am gleichen

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