Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"
Blick ins Wohnzimmer – mit dem original hundertzwanzig Jahre alten Holzboden, dem antiken Kanonenofen, dieser Persönlichkeit –, und ich hörte mich selbst sagen: »Ich nehme es.«
Peggy, die zu der raren Sorte völlig aufrichtiger Menschen gehört, versuchte mir erneut zu erklären, dass ich das Haus nicht kaufen konnte. Sie zeigte es mir nur, um herauszufinden, was mir gefiel.
»Das hier ist mein Traumhaus«, sagte ich. »Ich glaube, ich muss es haben.«
»Dann sehen Sie sich zumindest den ersten Stock an, bevor Sie entscheiden, ob es Ihr Traumhaus ist«, riet sie mir.
Der erste Stock machte es nur schlimmer. Es gab ein kleines, unglaublich bezauberndes Gästezimmer, ein großes Schlafzimmer (im Badezimmer stand eine alte Wanne auf Klauenfüßen!), und, um meinen Traum abzurunden, auch noch ein kleines Arbeitszimmer, das über die Einfahrt gebaut war, mit großen Fenstern, von denen aus man in den wunderschön angelegten Garten blickte. Ich habe die Gestaltung des Grundstücks noch gar nicht erwähnt, das aussah, als hätten Hänsel und Gretel es sich darin gemütlich machen und sich sehr zu Hause fühlen können.
Ich rannte die Treppe hinunter, nach draußen zu meinem Mietwagen und öffnete die Tür. Norton sprang heraus auf den Rasen im Vorgarten. Dann betrat er vorsichtig das Haus, sah sich im Wohnzimmer um und ließ sich schließlich mitten auf den Boden fallen, dort, wo ein Sonnenstrahl durch das Fenster fiel. Er sah zu mir auf und miaute glücklich.
Am nächsten Tag kaufte ich das Haus.
Plötzlich besaß ich ein Landhaus. Ich hatte eine Katze, ich hatte gute Freunde als Nachbarn, mir fehlte eigentlich nur eine kleine Sache.
Trotz meines eher flippigen Äußeren (hinter dem ich, wie viele Leute behaupten würden, ein überraschend dürftiges Innenleben versteckte) machte ich mir inzwischen ein bisschen Sorgen, dass Cindys Abschiedsworte – »du weißt nicht, was Liebe ist« – tatsächlich beängstigend wahr sein könnten. Ich fing an zu glauben, dass ich nach all den Jahren, in denen ich nur Witze gerissen, dänische Models ausgeführt und rund um die Uhr bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet hatte, nicht mehr zu »etwas anderem« in der Lage war. Natürlich versuchte ich mir jedes Mal, wenn ich das dachte, vorzustellen, was es »anderes« geben könnte als Witze reißen, dänische Models und eine Arbeit, in der ich aufging. Ich habe eine sehr rege Fantasie, aber auf diesem Gebiet fehlte sie mir völlig.
Und doch …
Da gab es Janis.
Meine Affäre mit ihr war ungewöhnlich, denn Janis ist eigentlich überhaupt nicht mein Typ. Sie war zwar sehr attraktiv, hatte jedoch nicht das Aussehen, auf das ich normalerweise abfahre. Sie war klein und eher kurvig gebaut anstatt groß und schlank. Sie war eher der klassische, elegante und weltgewandte Typ Frau, wo ich sonst eher auf leicht billig stand. Sie war die Deborah Kerr in Die große Liebe meines Lebens verglichen mit dem, was ich sonst vorzog – das mit Seifenschaum bedeckte Mädchen, das in Der Unbeugsame vor dem Gefängnis das Auto wäscht. Selbst ihre Persönlichkeit war anders als die meiner vergangenen Liebschaften. Ich stritt mich nur äußerst ungern. Zu behaupten, Janis wäre streitbar, wäre wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Sie war unabhängig, so selbstbewusst wie der englische Adel und in ihrer Sturheit und Eigensinnigkeit fast schon mit Saddam Hussein zu vergleichen. Doch trotz all unserer Differenzen – oder vielleicht gerade wegen ihnen – war sie die intelligenteste, stimulierendste, am wenigsten langweilige Person, die mir seit langer Zeit begegnet war.
Es gab jedoch einen Haken an meiner langjährigen, perfekten, befriedigenden Beziehung zu Janis. Sie wollte keine langjährige, perfekte, befriedigende Beziehung führen. Zumindest nicht mit mir.
Je näher wir uns kamen, desto mehr zog sie sich zurück. Schließlich zog sie sich so weit zurück, dass ich ein Teleskop brauchte, um sie zu finden. Woran ich merkte, dass die Romanze vorbei war.
Unsere Beziehung endete jedoch nicht. Stattdessen wurden Janis und ich Freunde. Ohne die Bedrohung einer romantischen Beziehung kamen wir uns so nah, wie es zwei Menschen überhaupt möglich ist. Wir arbeiteten sogar zusammen. Wir sahen uns während des Tages, wir gingen mehrmals in der Woche abends essen, wir fuhren sogar ein paarmal gemeinsam übers Wochenende weg – aber strikt platonisch. Sie begleitete mich durch ein paar unschöne Romanzen und mehrere professionelle
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