Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"
Umständen das Fenster schließen sollten, wenn Norton nicht im Zimmer war, fing ich sogar an, es ständig aufzulassen, damit er sich vergnügen konnte, wenn ich nicht da war.
Die andere Sache, die Norton eine Zeitlang viel Spaß bereitete, war unser ständiges Pendeln zwischen Paris und New York. Obwohl Autoren eigentlich als Faustregel davon ausgehen können, dass alles, was sie tun, entweder nicht gedruckt oder niemals realisiert wird, gab es einen Zeitraum von einem Monat, in dem alles, an dem ich arbeitete, gleichzeitig umgesetzt wurde – der Polanski-Film, ein Roman, den ich geschrieben hatte, ein Pilotfilm fürs Fernsehen –, und so lebten Norton und ich während dieses besonderen Februars quasi in der Concorde. Einmal in der Woche flog ich für ein paar Tage nach Paris, um an dem TV -Film zu arbeiten. Dann setzte ich mich wieder in das schnelle Flugzeug, raste zurück nach New York, tat, was immer ich dort tun musste – ich konnte zu diesem Zeitpunkt die einzelnen Aktivitäten kaum noch voneinander unterscheiden –, und dann fuhr ich wieder zum Flughafen und setzte mich erneut in die Concorde. Ich verbrachte den kurzen Flug entweder mit Lesen, Schreiben oder Umschreiben. Norton verbrachte die wenigen Stunden damit, in der kleinen Kabine herumzuwandern und sich mit den Flugbegleiterinnen und den anderen Passagieren anzufreunden.
Das war definitiv der Höhepunkt des Luxus für eine Katze und der Höhepunkt von Nortons Europareisen. Die Flugbegleiterinnen in der Concorde kannten ihn irgendwann so gut, dass sie mich nicht mehr zwangen, die Box mitzunehmen. Nach einer Weile brauchte er nur noch seine Stoffschultertasche. Er fühlte sich in dem Flugzeug so wohl, dass ich fast erwartete, auf einem der Flüge die folgende Durchsage zu hören: »Meine Damen und Herren, wir ’aben auf diesem Flug einen Gastpiloten bei uns. Monsieur, bitte begrüßen Sie die Passagiere.« Dann würde der Pilot ans Mikrofon kommen und ein lautes »Miau« von sich geben.
So weit kam es natürlich nie, aber das lag nicht daran, dass Norton nicht alles versucht hätte.
Tatsächlich würde ich an Ihrer Stelle, falls Sie in naher Zukunft nach Paris fliegen, diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Wenn Sie dafür sorgen wollen, dass Ihr Flugzeug rechtzeitig landet, dann schlage ich vor, Sie nehmen einen ausreichenden Vorrat an Pounce mit.
8. Kapitel
Die Katze, die sich verliebte
M eine Katze wurde älter, und mit dem Alter kam eine gewisse Selbstzufriedenheit, eine leicht träge, desinteressierte Haltung. Außerdem fing er an, fett zu werden.
Also tat ich das, was jeder normale Mensch für seine Katze tun würde. Ich kaufte ein Haus.
Während der Sommer auf Fire Island rannte Norton die ganze Zeit überall herum und amüsierte sich, und jede Saison verlor er zwischen dem Memorial Day und dem Labor Day ein Pfund. Wenn die Blätter sich zu verfärben begannen, dann war meine Scottish Fold eine schlanke, durchtrainierte Kampfmaschine. Im Laufe des Herbstes und des Winters verließ er jedoch nie meine Wohnung (abgesehen von dem ein oder anderen Ski-Wochenende), was bedeutete, dass er viel herumsaß, schlief und um Pounce bettelte. Ich wusste, dass das nicht gut für ihn war. Da ich dazu neigte, das Gleiche zu tun – das mit dem Faulenzen, nicht das mit dem Betteln –, hatte ich den Verdacht, dass es auch nicht gut für mich war. Also beschloss ich, mich nach einem Haus umzusehen.
Na ja, ich suchte nicht wirklich nach einem Haus. Ich stolperte wie immer einfach in den Hauskauf hinein.
Nancy und Ziggy besaßen ein Haus in Sag Harbor, und ich besuchte sie an einem Wochenende. Norton sollte eigentlich zu Hause bleiben, weil Zig eine schlimme Katzenallergie hat. In letzter Sekunde kniff meine vertrauenswürdige Katzensitterin jedoch. (Ich habe noch gar nicht erzählt, was passiert, wenn meine reisende Katze tatsächlich mal zu Hause bleiben muss. Zum Glück hat eine Freundin namens Lynn Waggoner beschlossen, dass auf Norton aufzupassen in etwa vergleichbar damit ist, Tom Cruise durch die Stadt zu fahren. Na ja, vielleicht übertreibe ich, aber Lynn passt immer sehr gut auf Norton auf – kauft ihm Spielsachen, geht mit ihm spazieren, all diese guten Dinge, die er schätzen gelernt hat und inzwischen erwartet. Einmal, als Lynn nicht konnte, passte meine Assistentin für ein Wochenende auf ihn auf. Sie nahm ihn mit zum Haus ihrer Schwiegereltern in Montauk. Norton war ungefähr zwei Minuten im Haus gewesen, als jemand die Haustür
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