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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Beruf viel geschickter zu sein, als es sonst auf Kriegsschiffen üblich war, und Bolitho kam zu der Ansicht, daß in ihm mehr steckte, als er nach außen hin zeigte.
    Lock, der Zahlmeister, ein linkischer, doch freundlicher, dürrer Stecken von einem Mann, vollendete die Versammlung.
    Graves war später hereingekommen und hatte ziemlich viel Aufhebens von seinem Verdruß mit den Wasserleichtern gemacht. Er redete viel von den Schwierigkeiten, an Land Schauerleute zu finden. In der Tat, die Aufzählung all seiner Ärgernisse war schier endlos. Endlich hatte ihn Tyrell fröhlich unterbrochen. »So eine Gemeinheit, Hector. Ausgerechnet Sie wurden auserwählt, als geschundener Märtyrer dazustehen.«
    Als alle in Tyrells Lachen einfielen, hatte Graves die Stirn gerunzelt und sich zu einem dünnen Lächeln gezwungen.
    Bolitho lehnte sich zurück und starrte zum Skylight hinauf. Er war sich über Graves immer noch nicht im klaren. Zweifellos war er ein harter Arbeiter! Ransomes Speichellecker? Er konnte nicht herausfinden, wann sich die verborgene Antipathie zwischen Tyrell und Graves entwickelt haben mochte. Aber sie war deutlich spürbar.
    »Herr Kapitän?«
    Bolitho fuhr aus seinen Gedanken auf und wandte sich zur Tür. Dort stand Fähnrich Bethune. Seinen Hut hatte er unter einen Arm geklemmt, seine freie Hand klammerte sich an das Heft seines Entermessers. Er war ein pausbäckiger, handfester junger Kerl, und sein Gesicht war über und über mit Sommersprossen bedeckt.
    »Was gibt's?«
    Bethune schluckte. »Sir, Mr. Tyrell läßt respektvoll melden, daß die Transportschiffe Anker gelichtet haben. Auf der Fawn wurde das Vorbereitungssignal gehißt, Sir.« Er schaute sich neugierig in der Kajüte um.
    Bolitho nickte ernsthaft. »Ich werde gleich an Deck sein.« Er zwang sich in scheinbarer Gelassenheit, noch einen Schluck Kaffee zu nehmen. Fast wurde ihm übel davon. Die Fawn war die andere Korvette, die zum Geleitzug bestimmt war. Auf ihr fuhr außer ihrem Kapitän noch Colquhoun als höchster Offizier. Der Fähnrich stand immer noch in der Kajüte. »Ich bin auch aus Cornwall, Sir«, brachte er linkisch heraus.
    Trotz seiner Anspannung mußte Bolitho lächeln. Anscheinend hatte der Wettbewerb zwischen den Fähnrichen bereits begonnen.
    »Ich werde versuchen, es nicht gegen Sie zu verwenden, Mr. Bethune.« Er schaute weg, als der Bursche aus seiner Kajüte rannte.
    Dann stand er auf, nahm seinen Hut aus Stockdales Hand und schritt mit kurzem Nicken hinaus in die blendende Sonne.
    Die Decks schienen überfüllter denn je. Vom heiseren Gebrüll ihrer Unteroffiziere gehetzt liefen die Seeleute hin und her. Als Bolitho das Achterdeck erreichte, sah er zwei plumpe Transportschiffe schwerfällig auf die Landzunge zutreiben. Ihre braungegerbten Segel flappten und wogten in der Brise.
    Tyrell tippte an seinen Hut. »Anker ist kurzstag, Sir.«
    »Danke.«
    Bolitho schritt zur Backbordseite und schaute zur Fawn hinüber. Er konnte ein Gewimmel von Männern an ihrem Ankerspill und die Kette, die sich nun fast senkrecht vom Bugsprit ins Wasser straffte, erkennen.
    Als er das Deck überquerte, gab er sich große Mühe, die Seeleute nicht zu beachten, die auf ihren Stationen bereitstanden. Hinter der Landzunge zeichnete sich vor dem hartblauen Horizont ein bewegter Streifen kleiner Schaumkronen ab. Draußen vor dem geschützten Ankerplatz würde gutes Segelwetter herrschen. Bolitho blickte auf die trägen Strömungswirbel, die um das nächste Frachtschiff kreiselten, und biß sich auf die Lippen. Zuerst mußte er von all den Schiffen freikommen.
    »Das Signal auf der Fawn ist ganz deutlich zu erkennen, Sir.« Bethune klammerte sich an die Wanten und hatte ein Teleskop an das Auge gepreßt, obwohl Colquhouns Signal auch ohne Fernrohr klar auszumachen war.
    »Klar beim Ankerspill!«
    Tyrell rannte zur Reling und hielt seine großen Hände trichterförmig an den Mund. »Stagsegel losmachen!«
    Neben den beiden Rudergängern stand Buckle. Er ließ Bolitho nicht aus den Augen.
    »Es brist mächtig auf, Sir!«
    »Ja.«
    Von der Reling starrte Bolitho auf seine Besatzung herunter. Er erblickte Graves, der die Leute am Ankerspill überwachte, und Fähnrich Heyward mit seiner Abteilung am Fuß des Großmastes.
    »Signal, Sir! Anker auf!«
    »Toppsgasten aufentern! Marssegel losmachen!«
    Er trat zurück und beobachtete die Seeleute, die in den Wanten hinaufbrandeten und über die schwankenden Rahen liefen. Ihre Körper hoben sich schwarz

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