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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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methodisch dem kleinen Konvoi folgen und auf die passende Stunde zum Angriff warten.
    Die Tür öffnete sich, und Fitch schlich mit zwei Kannen herein. In einer dampfte Kaffee, in der anderen schwappte Bolithos Rasierwasser. Im blassen Morgenlicht sah der Diener magerer und kränklicher aus denn je, und wie gewöhnlich waren seine Augen abgewandt, während er die erste, so nötige Tasse Kaffee eingoß.
    »Wie schaut's oben an Deck aus?«
    Fitch hob kaum seine Augen. »Mr. Tilby meint, daß es wieder ein glutheißer Tag werden wird, Sir!«
    Tilby war der Bootsmann. Er war ein riesiger, unordentlicher Schrank von einem Kerl, der die lästerlichsten Reden führte, die Bolitho in seiner zehnjährigen Laufbahn auf See gehört hatte. Aber seine Wetterkenntnisse, seine Voraussagen, was die nächste Dämmerung bringen würde, hatten noch nie versagt.
    Unter sengender Sonne würden die Seeleute, die an Deck kaum Schatten und Kühlung finden konnten, nun wieder stundenlanger Pein ausgesetzt sein, bis sich der Abend über das Meer senkte. Überhaupt war es ein Wunder, wie sie alle zusammen in diesem kleinen Schiffsrumpf leben konnten. Bei all den Vorräten, Ersatzspieren, Pulver und Blei, bei den zahllosen Notwendigkeiten, die ein Schiff auf hoher See brauchte, konnten manche Leute kaum einen Platz für ihre Hängematte finden. Dazu noch mußte die Sparrow, wenn sie unterwegs war, die vielen Kabellängen der Ankertrosse sauber unter der Back stauen. Einige hundert Faden dreizehnzölligen Hanftaus für die Hauptanker und hundert Faden achtzölliger Trosse für den Warpanker nahmen mehr Platz weg, als fünfzig Mann selbst bei äußerster Beschränkung brauchten.
    Wenn aber ein Schiff, nur auf die eigenen Hilfsmittel angewiesen, überleben wollte, dann mußte die Besatzung solche Unbequemlichkeiten ertragen.
    Er trank seinen Kaffee. Wenn der Wind doch wenigstens ein bißchen auffrischen und durchstehen wollte. Das würde den Überdruß vertreiben und die Sklavenarbeit im Rigg erleichtern helfen. Und er fände Gelegenheit, die Geschützmannschaften zu drillen. Während der ersten Tage auf See hatten sie nur wenige Geschützübungen abhalten können, und doch war ihm die eigenartig gleichgültige Haltung aufgefallen, die er schon vorher bei den Kanonieren bemerkt hatte. Vielleicht hatten sie schon so lange nicht mehr im Gefecht gestanden, daß sie das Exerzieren am Geschütz nun lediglich als etwas ansahen, das man eben zu erdulden und von einem neuen Kapitän zu erwarten hatte. Sie waren leidlich schnell, wenn auch etwas steif gewesen. Sie hatten vom Ausrennen bis zum Richten und Zielen alle Befehle ausgeführt, aber wieder und wieder hatte Bolitho gespürt, daß es irgendwo gewaltig haperte. Wenn die Mannschaften durch die offenen Pforten auf die leere See hinausblickten, hatte er ihre Gleichgültigkeit gespürt. Ihre schlaffen Bewegungen schienen ihre Einstellung deutlich zu machen: Es gab keinen Feind zu beschießen, was zum Teufel sollte das dann alles!
    Er hatte Tyrell deswegen zur Rede gestellt, aber der Erste Leutnant hatte fröhlich gesagt: »Verdammt, Sir, das heißt doch nicht, daß sie nicht wacker kämpfen können, wenn die Stunde gekommen ist.«
    Bolithos scharfe Antwort richtete eine neue Schranke zwischen ihnen auf, und für den Augenblick wollte er es auch dabei belassen.
    Kapitän Ransome mußte die Korvette als sein persönliches Eigentum angesehen haben, als seine Yacht vielleicht. Manchmal, wenn Bolitho in der Nacht von Deck herunterkam, wo er eine enttäuschende Stunde lang zugesehen hatte, wie die Leute schon wieder die Segel reffen mußten, dann hatte er sich Ransome mit irgendeiner Frau in der Kajüte vorgestellt. Oder er mußte an Tyrell denken, der auf dem Achterdeck auf und ab schritt und sich schier in Stücke riß, wenn er an seine Schwester nur ein paar Fuß unter ihm dachte. Er hatte diese Sache seit Tyrells erstem Ausbruch nicht mehr zu Sprache gebracht, aber er fragte sich doch, wie die Geschichte wirklich verlaufen sein mochte und was nach Ransomes plötzlichem Tod mit dem Mädchen geschehen sei.
    Stockdale kam mit dem Rasierbecken herein. Er blickte Fitch an und zischelte: »Hol das Frühstück für den Käptn.«
    »Wieder ein klarer Morgen, Sir«, wandte er sich dann an Bolitho. Er wartete, bis sich sein Kapitän, setzte, und hielt dann das Rasiermesser prüfend gegen das Licht. Er schien mit der Schneide zufrieden zu sein.
    »Was wir brauchen, ist eine richtige frische Brise.« Er zeigte seine

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