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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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Guntram von Böselfeld, Herzogin Henriette von Böselfeld.« Dabei verstellte er seine Stimme und versuchte, so hochnäsig wie möglich zu klingen.
    »Leuchte noch mal hierhin, Charly.« Fips war an dem Bild der Herzogin stehen geblieben. »Die sieht doch aus wie ein Kerl!«
    Man musste zugeben, dass Henriette von Böselfeld nicht unbedingt eine Schönheit war. Sie hatte dunkle Augen, mit denen sie den Betrachter gelangweilt ansah. Ihre herben Gesichtszüge und die dichten Augenbrauen verliehen ihr ein männliches Aussehen. Unter ihrer langen, leicht schiefen Nase war dunkler Flaum zu erkennen.
    »Wäh, Damenbart«, stellte Fips angeekelt fest.
    Charlotte leuchtete etwas tiefer. »Seht mal hier.« Sie deutete auf den Ausschnitt des wallenden Kleides der Herzogin. »Das muss der Blue Butterfly sein!« An einer langen Kette hing ein geschliffener, dunkelblauer Edelstein.
    Auf einmal wurde Hugo unruhig. Er fing an zu winseln, stellte sich auf die Hinterbeine und sprang an Merlin hoch.
    »Was hast du denn, Kleiner?«, fragte der.
    Von unten waren Schritte zu hören.
    »Da kommt jemand«, flüsterte Charlotte aufgeregt und schaltete ihre Taschenlampe aus. »Lasst uns abhauen.«
    Sie liefen weiter den Gang entlang. Da das Mondlicht nicht so weit in den Flur hineinschien, konnten sie nur noch die Umrisse ihrer ­Umgebung ­ausmachen. An einer Steinsäule stieß Fips sich den Zeh an. Da sein Fuß nicht von einem Schuh geschützt war, tat es höllisch weh. Er biss sich auf die Zähne und humpelte weiter. Sein Herz pochte wie wild.
    »Hier rauf«, flüsterte Merlin. Eine Holztreppe führte erneut nach oben. Sie war schmal und viel steiler als die anderen Treppen. Vom nächsten Stockwerk gingen zwei Türen ab. Die Schritte kamen näher. Merlin drückte die erste Klinke hinunter. Sie war verschlossen. Bei der zweiten hatte er mehr Glück. Knarzend schwang die Tür auf. Die Mitglieder der Schwarzen Pfote schlüpften in die Dunkelheit.
    »Und jetzt?«, fragte Fips so leise wie möglich. Mit zitternden Beinen hatte er sich von innen an die Tür gelehnt. Am liebsten wäre er weitergelaufen. Doch hier drin sah man die eigene Hand vor Augen nicht.
    »Warten«, schlug Charlotte vor.
    Fix und fertig glitt Fips langsam in die Knie. Charlotte und Merlin taten es ihm gleich.
    Draußen wurden die Schritte immer lauter. Jemand stieg die Treppe hinauf. Charlotte, Merlin und Fips hielten die Luft an. Hugo begann zu knurren, doch Merlin konnte ihm gerade noch die Schnauze zudrücken.
    »Schhht«, beruhigte er ihn.
    Die Schritte kamen immer näher. Direkt vor der Tür stoppten sie kurz. Dann gingen sie weiter und entfernten sich.
    »Puh«, atmete Charlotte erleichtert aus. »Das war knapp.«
    Fips griff in seine Hosentasche, zog einen Schokoriegel heraus und steckte ihn sich komplett in den Mund.
    »Ich hätt mir pfast in die Hose gemacht«, nuschelte er.
    Merlin atmete zweimal tief ein und aus. »Wo sind wir hier?«, fragte er ängstlich.
    Charlotte knipste ihre Taschenlampe an und ließ den hellen Schein von rechts nach links wandern.
    »Wow!«, flüsterte sie beeindruckt. Was sie sah, verschlug ihr die Sprache.

Der Lepidingsologe

    Der Lepidingsologe
    Der Raum, in dem die Mitglieder der Schwarzen Pfote gelandet waren, hatte etwa die Größe von Merlins Kinderzimmer.
    »Wie cool ist das denn?«, sagte Fips undeutlich. In seinen Mundwinkeln klebten ein paar braune Schokokrümel.
    An den Wänden standen schmale Glasvitrinen, eine neben der anderen. Sie reichten vom Boden bis zur Decke. Darin waren hunderte von Schmetterlingen ausgestellt. Immer, wenn der Lichtkegel über sie huschte, leuchteten sie in den schillerndsten Farben. Die beeindruckenden Tierkörper waren sorgfältig in Reih und Glied mit einzelnen Stecknadeln angepinnt. Unter jedem stand ein lateinischer Name. Einige hatten die tollsten Muster auf ihren ausgebreiteten Flügeln. Andere hatten Flügelformen, wie Merlin sie noch nie gesehen hatte. Charlotte zückte ihr neues Smartphone und machte ein paar Fotos.
    »Der Graf ist also ein Lepidopterologe«, stellte sie wie selbstverständlich fest. Merlin und Fips verstanden nur Bahnhof.
    »Ein was?«, wollte Fips wissen. »Was ist denn bitte ein Lepidingsologe?«
    »Ein Schmetterlingssammler«, erklärte Charlotte.
    Merlin guckte seine Freundin fragend an. »Und woher kennst du das Fremdwort dafür?«
    »War letztens die Hunderttausend-Euro-Frage bei einer Show«, bekam er als Antwort.
    »Mann, Charly«, sagte Fips lachend. »Wenn ich da

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