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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen. »Na ja, den wollten wir nicht zu Hause lassen und haben ihn heimlich mitgenommen«, gab sie zerknirscht zu.
    Ein kehliges Lachen entfuhr dem alten Mann. »Ihr seid mir ja welche«, sagte er begeistert. »Das gefällt mir. Ich gehe ohne meine Hunde auch nirgendwohin. Leider sperrt der olle Franzose Hui und Buh nachts immer weg, wenn Besuch da ist.«

    Jetzt war klar, um wen es sich bei dem Mann im Rollstuhl handelte.
    »Dann sind Sie Graf Balduin von Böselfeld?«, fragte Fips ehrfürchtig.
    »Höchstpersönlich«, sagte der Graf. Er beugte sich nach vorn und streckte seine Hand aus. »Ja, komm mal her, du kleiner Racker«, forderte er Hugo auf. Das Gewehr rutschte dabei von seinem Arm und zielte direkt auf Merlin. Um sich in Sicherheit zu bringen, warf der sich bäuchlings auf den Boden. Hugo hüpfte auf den Rücken seines Herrchens und ließ sich genüsslich von der ausgestreckten Hand kraulen.
    »Keine Angst, Junge«, sagte der Alte. »Die verrostete Wumme funktioniert schon seit dreihundert Jahren nicht mehr. Das Ding ist nicht mal geladen.«
    Merlin rappelte sich wieder auf. Als würden sie sich schon ewig kennen, hüpfte Hugo auf den Schoß des Grafen. Entgegen seinem Ruf schien der alte Mann sehr nett zu sein. Niemals würde Hugo sonst so auf ihn reagieren. Bis jetzt hatte er sich noch nie in einem Menschen getäuscht.
    ›Wir sollten ihm auf keinen Fall auf die Nase binden, warum wir hier in Wirklichkeit rumschnüffeln‹, dachte Merlin. ›Ich sag einfach, Hugo wär uns ausgebüxt und wir mussten ihn suchen gehen.‹
    »Also, Herr Graf«, begann er mit der Ausrede für ihren nächtlichen Ausflug. »Es war so: Hugo ist uns vorhin einfach …«
    »Lass gut sein«, unterbrach ihn Balduin von Böselfeld lachend. Er hatte Merlins Absichten sofort durchschaut. »In eurem Alter hätte ich es mir auch nicht entgehen lassen, mich in einem alten Gruselschloss ein bisschen umzusehen.«
    Betreten guckte Merlin zu Boden.
    »So, und bevor ich euch jetzt zurück in eure Betten schicke«, sagte der Graf freundlich, »dürft ihr mir jeder noch eine Frage stellen. Denn wann trifft man schon einen waschechten Schlossbesitzer.«
    Fips traute sich nicht. Er stand immer noch mit offenem Mund da und schüttelte den Kopf.
    Für Charlotte war sofort klar, was sie fragen wollte. »Sagen Sie Herr Graf, ich würde gerne wissen, was es mit der Geschichte um den blauen Diamanten auf sich hat?«

Geisterstunde

    Geisterstunde
    Graf Balduin von Böselfeld steckte sich einen Finger ins Ohr und bewegte ihn hin und her, als müsste er eine Verstopfung lösen. »Immer wieder die alte Leier«, grummelte er. »Alle Welt behauptet, in meiner Familie würde es diesen ominösen Schatz geben. Und nachdem ich der letzte Böselfeld bin, soll er sich nun in meinem Schloss befinden.«
    »Und?«, hakte Merlin nach.
    Der Graf guckte ihn mit seinen eisblauen Augen streng an. »Es hat nie einen solchen Diamanten gegeben«, stellte er eindringlich klar. »Basta.«
    Charlotte wollte sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben. »Aber in den Geschichtsbüchern taucht doch immer wieder der Name Blue Butterfly auf?«
    »Ha!«, rief er abfällig. »Wollt ihr wissen, wer das ist?«
    Die Mitglieder der Schwarzen Pfote nickten eifrig.
    Graf Böselfeld machte eine ausladende Handbewegung und deutete neben sich. »Darf ich vorstellen: Blue Butterfly.«
    Völlig baff guckte Charlotte in den Glaskasten. »Der Schmetterling? Aber es ist doch immer von einem einzigartigen Diamanten von unschätzbarem Wert die Rede.«
    Der Graf winkte ab. »Wenn die Sonne auf seine Flügel fällt, glitzert er ebenso schön. Und da es der seltenste Schmetterling der Welt ist, hat er für einen Sammler eben einen unschätzbaren Wert. Das war das Hobby meines Urgroßvaters Willibald. Ich hab mit Schmetterlingen nichts am Hut.«
    Irgendwie schien dem Grafen das Thema unangenehm zu sein. Er nahm Hugo von seinem Schoß und drückte ihn Merlin in die Arme. »Und jetzt ab mit euch in die Falle!«
    Sie waren schon auf halbem Weg zu der Tür, durch die sie gekommen waren. Da drehte sich Merlin noch mal um.
    »Stimmt es, dass es hier spukt?«, fragte er den Grafen.
    Balduin von Böselfeld zog eine Taschenuhr aus der Brusttasche seines Pyjamaoberteils. Er ließ den Deckel aufschnappen und hielt die Uhr dicht vor das Auge mit dem Monokel.
    »Davon könnt ihr euch bestimmt gleich selbst überzeugen«, brummte er geheimnisvoll. »Es ist zehn Minuten vor

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