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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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mal mitmache, nehm ich dich als Telefonjoker.«
    »Seltsam.« Neugierig guckte Charlotte in die Richtung, in die sie leuchtete. »Was ist denn da drin?«
    Vorsichtig stand sie auf und ging auf die andere Seite des Zimmers. Merlin und Fips folgten ihr. Hugo trottete schnuppernd hinterher. Der ungewohnte Geruch der verstaubten Insekten irritierte ihn. Neben einer zweiten Tür stand ein einzelner Glaskasten auf einem Sockel. Als das Licht der Taschenlampe durch die dicke Scheibe fiel, glitzerte es darin metallisch blau.
    »Krass«, sagte Fips. »So einen tollen Flattermann hab ich noch nie gesehen!«
    Als würde er gerade in die Lüfte steigen wollen, thronte inmitten des Glaskastens das größte Exemplar der Sammlung. Der dunkle Schmetterlingskörper sah aus wie eine dicke Zigarre. Die Flügel waren strahlend blau und hatten einen schwarzen Rand mit weißen, symmetrisch angeordneten Punkten.
    Fips guckte kurz zu den Vitrinen an der Wand. »Warum ist der in einem eigenen Glaskasten und nicht bei den anderen?«
    »Na ja, der muss wohl was ganz Besonderes sein«, nahm Merlin an. »Die Frage ist nur, warum.«
    »Wartet mal.« Mit ihrem Smartphone machte Charlotte ein Foto von dem einzigartigen Insekt. Dann loggte sie sich ins Internet ein und tippte etwas in die schmale Tastatur. Nach wenigen Sekunden bekam sie ein Suchergebnis.
    »Hier. Morpho peleides, der blaue Morphofalter. Auch Himmelsfalter genannt. Aus der Familie der Edelfalter. Flügelspannweite: bis zwölf Zentimeter. Herkunft: tropischer Regenwald Mexikos.«
    »Wie ging das denn jetzt?«, wollte Merlin wissen.
    »Suchmaschine mit Bilderkennung«, sagte Charlotte stolz.
    »Für Schmetterlinge?«, fragte Fips verwundert.
    »Für fast alles«, antwortete Charlotte.
    Merlin trat ganz nah an die Vitrine heran und begutachtete den exotischen Schmetterling von vorne. »Mmmh«, brummte er. »Aber über den wertvollen Edelstein wissen wir immer noch nicht mehr.«
    Ungläubig zog Fips seine Augenbrauen zusammen und schob seinen Kopf etwas nach hinten. Ein dickes Doppelkinn kam zum Vorschein. Er dachte immer noch über Charlottes Informationen über den exotischen Falter nach. »Wieso sollte der denn aus Mexiko bis nach Hommelsdorf fliegen?«
    Charlotte legte ihre Taschenlampe oben auf dem Glas ab und drückte ihre Nase an die Scheibe. Fips stellte sich auf die andere Seite. Der Morpho peleides wirkte wie ein Theaterschauspieler im Rampenlicht. Hätte der Schmetterling noch etwas sehen können, wäre es aus seiner Sicht bestimmt ein seltsames Bild gewesen, von drei Seiten angestarrt zu werden.
    Auf einmal wurde die Tür neben ihnen aufgerissen und gleißendes Licht fiel in den Raum. Weil ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt waren, konnten Charlotte, Merlin und Fips für einen Moment nichts sehen. Charlotte stieß einen hellen Schrei aus. Merlin hatte das Gefühl, sein Herz würde stehenbleiben. Fips fiel vor Schreck rückwärts auf den Hosenboden. Und Hugo versteckte sich hinter seinem Herrchen. Er zog den Schwanz ein und knurrte.
    Ein bedrohlicher Schatten fiel durch den Türrahmen und streckte ihnen einen länglichen Gegenstand entgegen. Sie starrten direkt in den Lauf einer rostigen Schrotflinte.

Beim heiligen Hieronymus

    Beim heiligen Hieronymus
    Die Mitglieder der Schwarzen Pfote waren überzeugt davon, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen. Es klickte. Lichtblitze zuckten durch das Zimmer. Das typische Knistern, kurz bevor eine Neonröhre zu leuchten beginnt, war zu hören. Und mit einem Schlag war es taghell.
    »Beim heiligen Hieronymus«, brummte eine tiefe Stimme. »Habt ihr mir einen Schrecken eingejagt.«
    Vor ihnen saß ein uralter Mann in einem Rollstuhl. Seine blauen Augen waren so hell wie die von einem Husky. Sie lagen unter buschigen, weißen Brauen. Das eine Auge wirkte durch ein einzelnes Sehglas, ein sogenanntes Monokel, weit aufgerissen. Dadurch sah es ein wenig so aus, als würde der Mann andauernd zwinkern. Er trug einen blau-grün karierten Pyjama und braune Hausschuhe aus Leder. Die dichten, weißen Haare waren wellig nach hinten gekämmt.
    »Wer seid ihr und was macht ihr überhaupt hier?«, fragte er.
    Merlin und Fips starrten den Fremden mit offenen Mündern an.
    Charlotte fand als Erste ihre Sprache wieder. »Äh, also, wir sind hier auf Klassenfahrt«, erklärte sie und nannte ihre Namen.
    Der Mann guckte sie an und ließ das Gewehr sinken. »Und der Hund ist bestimmt auch in eurer Klasse?«, fragte er skeptisch.
    Charlotte blieb nichts

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