Klassentreffen (German Edition)
fragen.
»Wenn du das möchtest, gern.« Elli zwinkerte ihr zu.
Franzi fühlte sich von dem Glühwein ein wenig benebelt. Sie suchte nach ihrem Schlüssel, konnte ihn aber nicht gleich finden. Es dauerte eine Weile, bis sie endlich die Tür geöffnet hatte. »Komm rein«, bat sie Elli.
Elli folgte der Aufforderung. Kaum war die Wohnungstür hinter ihnen ins Schloss gefallen, trafen Ellis Lippen auf Franzis.
Franzi schloss die Augen. Ellis Lippen waren weich und zart.
Mit ihrer Zungenspitze strich Elli an Franzis Lippen entlang. Es kitzelte ein wenig. Franzi öffnete den Mund einen Spalt und ertastete Ellis Zunge mit ihrer. Ihr wurde schwindelig.
Elli knöpfte Franzis Mantel auf und ließ ihn von ihren Schultern zu Boden gleiten. Ihre eigene Jacke folgte. Dann schoben sich Ellis Hände unter Franzis Pullover.
»Geht dir das zu schnell?«
Franzi schüttelte den Kopf. »Nein, mach weiter«, flüsterte sie.
Ellis Finger malten Kreise auf Franzis Haut.
Wenn Meike Franzis nackte Haut berührt hatte, hatte jeder Millimeter in Flammen gestanden. Jede Berührung hatte sie einer Ohnmacht nahe gebracht.
Konzentrier dich auf die Gegenwart, schalt Franzi sich selbst. Meike hatte nichts in ihren Gedanken verloren. Sie war im Begriff, mit Elli zu schlafen. Und sie wollte. Wie zur Bestätigung zog es in ihrem Unterleib.
Elli zog sich ihren Pullover über den Kopf, knöpfte ihre Hose auf. »Zieh dich auch aus«, forderte sie Franzi auf.
Ohne darüber nachzudenken, folgte Franzi Ellis Beispiel, bis sie vollkommen nackt vor Elli stand. Es war so anders als mit Meike. Meistens hatte Franzi die Initiative ergriffen und Meike ausgezogen – manchmal ganz langsam, manchmal stürmisch . . .
Elli legte ihre Arme um Franzi. Zärtlich knabberte sie an ihrem Hals. »Hast du ein bequemes Bett?«
»Natürlich«, erwiderte Franzi. Sie ergriff Ellis Hand und zog sie mit sich ins Schlafzimmer. Vor dem Bett blieben sie stehen. Franzi wandte sich zu Elli um und ließ ihren Blick an deren Körper entlanggleiten. Elli hatte eine gute Figur, schlank, aber an den richtigen Stellen sehr weiblich. Sie war deutlich muskulöser als Meike; Meikes Po war ein wenig runder, genauso, wie Franzi es mochte.
Ellis Arme, die sich um sie schlangen, holten Franzi neuerlich in die Gegenwart zurück. Sie fielen auf das Bett. Elli kam auf Franzi zum Liegen.
Sie umschloss mit ihren Händen Franzis Brüste, rollte die Brustwarzen zwischen ihren Fingern.
Franzi schloss die Augen. Sie stöhnte leise.
»Gefällt dir das?«, wollte Elli wissen.
Franzi öffnete die Augen wieder und blickte geradewegs in Ellis Gesicht.
Sie schreckte zurück. Sie konnte das nicht. Alles erinnerte sie an Meike. Regungslos blieb sie liegen.
»Was ist los?« Elli hielt inne.
»Es geht nicht. Noch nicht. Es tut mir so leid.« Franzi presste die Lippen aufeinander.
Elli sank laut seufzend auf die Matratze zurück. »Das hab ich schon befürchtet.«
Franzi setzte sich auf, zog die Knie an und umschlang ihre Beine. »Es hat nichts mit dir zu tun.« Aber sie wünschte sich nichts sehnlicher, als mit Meike statt Elli hier im Bett zu liegen, Meike im Arm zu halten, sie zu berühren. Elli hatte sich bemüht, aber das reichte nicht. Es war immer noch Meike, die Franzis Denken und Fühlen beherrschte.
»Es ist mir wohl nicht vergönnt, dir näherzukommen«, meinte Elli mit einem bedauernden Schulterzucken.
»Entschuldige.« Franzis Mund war ganz trocken. »Es geht einfach nicht.«
»Ist schon gut. Was hältst du stattdessen von einem Kaffee? Dann können wir noch ein wenig plaudern, wenn du Lust hast.« Elli legte ihre Hand auf Franzis Rücken.
Dankbar lächelte Franzi sie an. So elend sie sich auch fühlte, weil sie Elli enttäuscht hatte – sie wusste, dass es richtig war. Wäre es besser, ihr etwas vorzuspielen und dabei an eine andere zu denken?
Wenig später saßen sie angezogen an Franzis Küchentisch. Der Kaffee verströmte sein herbes Aroma.
»Ich habe selten so eine faszinierende Frau wie dich getroffen«, begann Elli.
Verlegen rührte Franzi in ihrem Milchkaffee. »Dabei habe ich dich gerade alles andere als toll behandelt.«
»Ach, vergiss das einfach.«
Aber so schnell konnte Franzi es nicht vergessen. Elli war eine wundervolle Frau, die durchaus etwas in ihr hätte auslösen können, wenn sie sich zu einem anderen Zeitpunkt getroffen hätten. Sie hätte es gern vermieden, Elli so abzuweisen. »Elli, ich mag dich wirklich. Ich möchte dich gern näher
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