Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
Vom Netzwerk:
da kannste ganz schön was verdienen … ham alle ne Scheißangst vor AIDS , aber wenn man vorsichtig is, braucht man sich keine Sorgen machen … Smack und Speed mischen … aber bloß kein Base, fuck, denk da dran … Phil wollte frech werden … fing an, mit Namen um sich zu werfen … kann ich nich ab, wenn so Fotzen mit Namedropping anfangen und erwarten, man würd da mitmachen … redete von den Doyles … diese Catriona … ich hab ihm gesagt, ich kenn Franco und Lexo, also komm mir nich mit deinen Doyles … dann fing er mit dem ganzen Scheiß wegen dem Geld an … hat ne Scheißahnung von nix … dem fehlt nix … glaubt, wenn er Muriel Leid tut, lässt sie den fetten Sack an ihre Wäsche …
    Sharon steht auf und kommt in neuen Klamotten wieder und stolziert vor mir rum wie n Model auf dem Laufsteg. Sie hat ne enge weiße Hose und n schwarzweiß gestreiftes Top an. Ich schaff’s grade noch, anerkennend den Daumen zu heben. Sie geht in die Küche, während Larry mit monotoner Stimme ununterbrochen über seine letzten kleineren Schandtaten labert, was seltsam entspannend und beruhigend wirkt.
    – … mit der im Deacon’s … dachte, sie könnte jeden scharf machen … aber mit unsereinem läuft das nich … hab ihr n paar Valium zum Runterspülen mit ihrem Wodka gegeben, und bei ihr gingen sofort alle Lichter aus … ha, ha, ha … hab noch die Polaroids … direkt da hinterm Wartehäuschen an der Bushaltestelle bei den Läden, wenn die Schlampe wieder mal nich pariert …
    Und das ist gar nich mehr wichtig. Das ist das Tolle daran. Nichts is mehr wichtig.
    – … die stinkendste Schlammfotze der Welt … sag ich zu ihr, wäschst du dir eigentlich nie deine Scheißmöse … und guck dir deinen Freund an, Gally; diese Fotze, Juice Terry … sag mir nicht, das wär kein Wichtigtuer …
    Muriel kam schreiend rein, und hinter ihr kam Phil angewalzt. Sein Gesicht war weiß von Schock und Panik, und er taumelte, sein Blut sprudelte jetzt richtig in das Laken. – Ich fahr ihn ins Krankenhaus, sagte sie.
    Zu meinem Entsetzen stand Larry auf. – Gehn wir. Wir halten zusammen. Dann fügt er singend hinzu: – You know we made a vow to love one an-ooo-ther for eeev-er …
    Ich versuchte zu protestieren, aber Larry zog mich auf die Beine. – Ich will hören, was die Fotzen im Krankenhaus erzählen … aufpassen, dass sich keiner verquatscht … lallte er.
    Wir stiegen alle in den Wagen, der in der Montgomery Street geparkt war. Sharon fuhr, Phil saß aufm Beifahrersitz, wir andern hinten. Larry war total breit, er hatte sich im Haus schnell noch einen weggemacht und schwebte langsam davon. – Denkt dran, sagt ja nichts … sagte er und sackte zusammen.
    – Versuch über Seitenstraßen zu fahren, wenn’s geht, Sharon, sagte Muriel, die nen Bartholomew-Stadtplan von Edinburgh an sich presste.
    Als Sharon den Wagen anfuhr, ließ Phil zum ersten Mal richtige Panik erkennen. – WYLIE , DIE FOTZE ! schrie er. – ICH GLAUB EINFACH NICHT , DASS DER DAS GEMACHT HAT !
    – Glaub es, ich war in ner Verfassung, in der ich nicht wusste, ob ich das aussprach oder nur dachte.
    – ICH GLAU … Phil verhaspelte sich. Er drehte sich im Sitz rum und knallte Larry ne klobige Faust ins Gesicht. Larry wachte auf und fragte etwas näselnd quengelig: – Was is n los?
    Muriel schubste Phil zurück und hielt ihn an den Schultern fest. – Verdammte Scheiße, bleib sitzen, Phil, du verlierst Blut.
    – Das is total behämmert, sagte Sharon.
    – Versuch still zu sitzen, Phil, bat Muriel ihn inständig. – Wir sind gleich da. Und denk dran: Verpfeif Larry bloß nich.
    – Ich hab noch nie im Leben irgendwen verpfiffen, quiekte Phil, – aber er ist … die Fotze … Phil drehte sich um und versuchte nochmal auf Larry loszugehen, der bloß lachend meinte: – Jetzt hör aber auf …
    Aber Phil überwand langsam den Schock nach dem Messerstich. Er war stinksauer auf Larry. Er drehte sich um und schlug ihm in die Fresse. Larry verbog sich wie ne Flickenpuppe, sein Kopf flog unter der Wucht des Schlages zurück. Er wirkte wie einer dieser Wackeldackel auf der Ablage im Auto. – Jetzt reicht’s, Phil … das ist genug … sagte Muriel beinah im selben Moment. Ich musste lachen. Larrys Auge begann zuzuschwellen und sah wie ne faulende Frucht aus.
    – VERBRECHER … FOTZE … kreischte Phil, und Sharon machte OHHH , als noch mehr Blut, richtiges Blut, auf seinen Schoß durchsuppte. Genau in dem Augenblick, als wir zur Notaufnahme

Weitere Kostenlose Bücher