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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Gail um und zwinkere ihr zu. – Nee … sei nicht albern, Maggie. Wie schon gesagt, das war nur n bisschen Spaß. Stimmt’s, Gail? Spaß muss sein, oder? Komm her und nimm mich mal in den Arm, sag ich und klopf mit der flachen Hand neben mir aufs Bett. – Du, ich und Gail, flüstere ich. – Dein Onkel Alec stört uns schon nicht.
    Aber sie rührt sich nicht und guckt uns grimmig an. Ich weiß noch, wie Carl Ewart und ich Aufsicht beim Schulessen hatten und die Fressalien an unseren Tisch brachten. Weil er auf sie stand, hat er ihr immer Milky Ways spendiert, und Carl sorgte immer dafür, dass sie reichlich was abbekam, auch vom Nachtisch. Wahrscheinlich haben Carl und ich die verwahrloste kleine Kuh am Leben gehalten, und das ist nun der Scheißdank dafür.
    Wetten, unser Mr. Ewart hätte der kleinen Schlampe gerne die Portion serviert, die ich gerade ausgeteilt hab? Garantiert!
    – Terry, hast du meinen Slip gesehen? fragt Gail. - Ich find mein Scheißhöschen nicht.
    – Nee, hat nich meine Größe, lach ich. Das kommt heut Nacht direkt unter mein Kopfkissen! Schnüff-schnüff-schnüff!
    – Versuch doch zur Abwechslung mal, es anzubehalten, dann verlierst du’s auch nicht so schnell, faucht Maggie sie an.
    – Aye, genauso wie du, schnauzt Gail zurück. – Komm mir nicht auf die Tour, nur weil du hier zu Haus bist, Süße!
    Maggies Augen sind wieder ganz feucht geworden. Jede Sau weiß, dass Gail im Ernstfall die Scheiße aus ihr rausprügeln könnte. Die ziehen hier vielleicht ne Show ab. Ich steige in meine Hose und geh zu Maggie und nehm sie in den Arm. Sie versucht mich wegzuschubsen, aber nicht allzu energisch, wenn ihr versteht, was ich meine. – War doch alles nur Spaß, erklär ich ihr. – Komm, wir setzen uns alle hin und regen uns ab.
    – Ich kann mich nicht abregen! Wie soll ich mich abregen?! Meine Ma und mein Dad sind in Blackpool und mein Onkel Alec ist da! Der ist andauernd blau und hat schon mal seine eigene Wohnung angezündet! Ich muss ihn dauernd im Auge behalten … das ist nicht fair, schluchzt sie und ist jetzt voll am Heulen.
    Ich versuch sie zu trösten und sehe währenddessen dabei zu, wie Gail sich ihre Hose ohne den Slip drunter anzieht. Sie sollte vielleicht versuchen, nachher einen von Maggies zu mopsen, denn ich schätze, sonst sieht man ihren großen, schwarzen Busch durch die dünne Baumwollhose. Andererseits hat sie’s bestimmt nicht weit nach Haus, vermute ich.
    – Scheiß auf deinen Onkel Alec, Maggie. Gail schüttelt den Kopf. Alles, was sie interessiert, ist ihr Schlüpfer. Damit sind wir schon zwei!
    Maggie hat n bisschen Angst vor ihrem Onkel Alec. Sie will nicht zu ihm runtergehen, nicht mal, um uns ne Tasse Tee zu machen. – Du kenns den nich, Gail, der is immer betrunken, schluchzt sie. Vielleicht ist das nur ne Ausrede, vielleicht weiß sie, dass ich sofort wieder auf Gail draufhüpfe, sobald sie zur Tür raus ist.
    – Okay, dann geh ich runter, sag guten Tag, mach uns nen Tee und bring ihn hoch. Mit n paar Keksen, sag ich und imitiere dabei dieses Blag aus der British-Rail-Werbung. Die arme kleine Fotze, für den war’s ne Riesennummer, im Zug nen Keks zu kriegen. Wahrscheinlich ist das bei denen sogar tatsächlich so, das kommt den beschissenen Hungerleidern vermutlich vor wie reines Gold. Aye, die Glasgower Schnauze, echt das Allergrößte, das erzählen sie jeder armen Sau, die blöd genug ist, zuzuhören.
    Ich also die Treppe runter und hoffe, der Knabe ist nicht eine von diesen Schizofotzen. Tatsache ist, es ist nett, nett zu sein, und ich hab festgestellt, dass die meisten Typen dich korrekt behandeln, solange du korrekt zu ihnen bist.
ONKEL ALEC
    Diese Bude ist n Saustall, das muss man wirklich sagen. Meine Ma hat nicht viel Geld, aber selbst als sie noch allein war und noch nichts mit dieser Fotze von nem Deutschen angefangen hatte, sah es bei uns im Vergleich dazu aus wie in nem Palast. Maggies Zimmer ist noch das Beste in dem Laden hier, sieht aus, als ob es zu nem anderen Haus gehörte.
    Komisch, aber als ich die Treppe runter ins Wohnzimmer komme, merk ich, dass ich den Knaben kenne. Alec Connolly. N echter Gauner und so.
    Dieser Alec hat n richtiges Säufergesicht, würde meine Ma sagen: knallrot und Leberflecken, die den Hals hochgekrochen kommen. Trotzdem wär mir so einer für sie lieber als die deutsche Fotze, mit der sie zusammen is. Hockt die ganze Zeit zu Haus, trinkt nie und mault mich an, wenn ich hacke reinkomm. Je eher Lucy und ich

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