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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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gelassen, denn sie war ganz durcheinander, und ich wollt sie nicht in Verlegenheit bringen; das wär nicht fair gewesen, sie hat ja nichts getan.
    Terry versucht’s bei ihr und ihrer Freundin mit dem üblichen Gelaber. Ich weiß, es passt ihm nicht, dass ich es mit Yvonne gemacht hab. Für ihn geht das in Ordnung, dass er alles fickt, was sich bewegt, obwohl er verlobt ist und so was alles, aber wenn seine Schwester das macht, wird er sickig. Typisch Terry Lawson: die Härte.
    Yvonne ist in Ordnung, ein nettes Mädchen, dafür, dass sie Terrys Schwester ist. Terry ist mein Kumpel, aber man würd nicht mit nem Mädchen gehen wollen, dass so wär wie er. Falls es so eins überhaupt gäbe. Nicht dass ich mit Yvonne gehe. Hab ich auch versucht, ihr beizubringen.
    Ich muss aufhören, mit ihr rumzumachen. Das war jetzt schon das dritte Mal und nur einmal mit Gummi und so. Grausam. Was für ne Vorstellung: Yvonne schwängern und für ewig Terry als Schwager haben. Grausam ohne Ende.
    Nee, man will ja nicht gebunden sein. Nicht an ein Mädchen, dass nur n paar Straßen weiter wohnt. Vielleicht irgendne Perle in Spanien oder Kalifornien oder Brasilien. Meinetwegen sogar Leith oder so, aber nicht aus der Gegend hier.
    Das erste Mal war oben bei uns im Treppenhaus, Quickie im Stehen. Davon kann sie unmöglich schwanger geworden sein, das meiste von der Suppe ist einfach wieder rausgetropft. Allerdings gibt’s schon ne kleine Chance, denn man steckt ja tief drin, wenn es rausschießt. Das nächste Mal war’s in Colinton Dell, wieder an die Wand gelehnt, unten in der Unterführung, und das dritte Mal in ihrem Schlafzimmer, als wir nachmittags die Schule geschwänzt haben. Da hab ich allerdings nen Pariser übergezogen. Wir hatten massig Zeit, ne Ewigkeit, aber ich hab’s nur einmal gemacht, weil es heißt, das geht vorm Training voll auf die Beine.
    Es ist klasse, allein zu Haus zu sein. Ich hab’s gern, freitagmittags nach Haus zu kommen und die Bude ganz für mich zu haben. Rab isst in der Schule, und meine Ma und mein Vater sind auf der Arbeit. Da hat man Zeit zum Nachdenken.
    Maggie und ihre Freundin gehen weg, und Terrys Lieferwagen fährt weiter. Jetzt kommen ein paar kleine Mädchen aus dem ersten Jahr vorbei. Alle platt wie Bügelbretter, außer einer, die mehr nach drittem Jahr aussieht, Titten, Arsch und so. Wenn ich die so anseh, tut sie mir ein bisschen Leid. Sie ist eigentlich nicht anders als ihre Freundinnen, man sieht’s an ihren Augen: noch ein Kind, wie die anderen auch. Aber weil sie schon die ganzen Rundungen hat, werden sich alle an sie ranmachen, dreckige Fotzen wie Terry und so, boah, willste ficken, Mädchen, sie betatschen und so was alles. Ich find das voll die Härte. Wenn ich ne Schwester hätte und irgend so n Wichser würd ihr so kommen, würd ich hingehen und ihm die Fresse polieren.
    Vielleicht meint Terry, das mit mir und Yvonne wär dasselbe, denn sie ist ja erst im zweiten Jahr.
    Krass! Da kommt sie tatsächlich die Straße lang und so. Ihre Haare sind zum Pferdeschwanz zurückgebunden, und sie hat diesen Rock an, der ein gutes Stück überm Knie aufhört.
    Sie wechselt nicht die Seite, was heißt, dass sie zu mir will. Sie weiß wahrscheinlich, dass ich zu Haus bin – aber vielleicht guckt sie auch nur auf Verdacht vorbei. Die Härte.
    Ich könnte jetzt mit ihr bumsen. Bei mir im Bett, ne Nummer in meinem eigenen Bett.
    Man hört sie die Treppe raufkommen. Ich muss an ihre Beine denken, dass ich auf der Treppe ein Stück zurückbleibe und tu, als würd ich mir den Schuh zubinden, damit ich sie hochgehen sehen kann.
    Die Türglocke läutet.
    Morgen früh hab ich das Spiel. Ich will mir nicht die Beine kaputtmachen. Hab gehört, n Talentscout von Dundee United soll kommen.
    Es läutet wieder.
    Dann geht der Briefkastenschlitz auf, und ich kann hören, wie sie sich hinhockt und nach Lebenszeichen in der Diele guckt.
    Es wär schön, hier mit ihr zu bumsen, sich den Nachmittag freizunehmen. Allerdings will ich nicht, dass sie denkt, wir gehen miteinander.
    Aye, morgen muss ich zum Fußball.
    Ich ignorier das Klingeln und seh ihr nach, als sie aus dem Treppenhaus kommt und die Straße runtergeht.
DER SCHIRI IST NE LINKE SAU
    Ich steuere auf einen Querpass von Kenny zu und versuch den Ball anzunehmen, ohne ihn ganz zu stoppen. Er kullert ein Stück zur Seite, und einer von den Fets versucht ihn zu erwischen. Wir knallen zusammen, ich steh direkt wieder, aber er bleibt liegen. Der

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