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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Terry, wie ein Wagen auf der anderen Straßenseite anhielt. Es war ein anderes Taxi, und Birrell stieg gerade ein. Terry wollte schon quer über die Straße gehen, da schoss das Taxi davon und ließ ihn stehen. Er sah Rab auf dem Rücksitz, der ihm mit frechem Zwinkern den erhobenen Daumen zeigte, während er davonfuhr.
    – VERDAMMTE BIRRELL - SCHWEINE !!kreischte Terry zum Himmel, als wolle er eine höhere Macht anrufen.
    Rab kicherte auf dem Rücksitz des Taxis vor sich hin, bevor er den Fahrer anwies, kehrtzumachen. Sie hielten an, und er öffnete die Tür vor Terry, der ihn verbittert anstarrte. – Kommst du mit?
    Terry kletterte müde ins Taxi und schwieg entschlossen für den größten Teil der Strecke raus in die Siedlung. Als sie am Cross vorbeifuhren, begann Rab zu lachen. Terry versuchte erst, es zu unterdrücken, konnte aber nicht dagegen an, mitzulachen.
    Als sie zu Hause waren, fanden sie Lisa vor dem Fernseher. Charlene schlief auf der Couch. – Habt ihr Kath heil ins Bett gebracht?
    – Aye, sagte Terry.
    Lisa sah ihre lädierten Gesichter an. Terrys zugeschwollenes Auge, das Blut auf Rabs Jacke, an seinem Mund. – Habt ihr euch gekloppt?
    Terry und Rab sahen einander an. – Äh, bloß n paar Jungs, die auf m Nachhauseweg frech werden wollten, sagte Terry. Sie ging zu Terry. – Du siehst ja scheußlich aus, sagte sie und legte ihm die Arme um den Hals.
    – Da sollteste mal den anderen sehn, sagte Terry mit einem verstohlenen Seitenblick auf Rab.
    Rab wollte Charlene nicht aufwecken, doch er legte sich zu ihr auf die Couch und in ihre Arme. Sie öffnete gerade lange genug die Augen, um ihn wahrzunehmen, machte: – Mmmm, und schlummerte wieder ein und schloss ihren Arm enger um ihn. Rab ließ sich von der Erschöpfung in den Schlaf tragen.
    Terry und Liza spürten immer noch die Restwirkung vom Koks, obwohl sie vor dem Kamin immer wieder wegnickten. Bald darauf waren sie auch eingeschlafen.
    Ein durchdringendes, munteres und hartnäckiges Summen im Zimmer weckte sie einen nach dem anderen wieder auf. Es war Rabs Handy.
    Terry war stinksauer. Konnte die Fotze nicht das Scheiß-Proletenspielzeug abstellen? Rab versuchte das Handy aus seiner Tasche zu angeln, ohne Charlene zu stören. Das erwies sich als unmöglich, und das Handy rutschte raus und fiel auf den Boden. Rab krabbelte hinterher und griff danach. – Hallo … Billy … Was? … Echt? … Du machst Witze.
    Terry wollte Rab gerade anmeckern, weil er das Handy angelassen hatte, wurde aber hellhörig, weil Billy dran war. – Wenn er anruft, um sich für sein Benehmen heut Morgen zu entschuldigen, sag ihm, er soll sich verpissen!
    Rab ignorierte Terry, während er seinem Bruder zuhörte.
    – Aha … sagte Rab ein paarmal und beendete schließlich das Gespräch. Er sah Terry an. – Du wirst es nicht glauben. Carl Ewart ist wieder da, und sein alter Herr ist im Krankenhaus.
    – Duncan? fragte Terry aufrichtig besorgt. Er hatte Carls Dad schon immer gemocht.
    Sein Kopf pochte. Carl war zurück. Heilige Scheiße. Carl. Ein Gedanke zuckte durch seinen Brummschädel. Er fühlte, dass irgend ne ungute Sache im Anzug war und sein Kumpel ihn brauchte. Carl. Terry stand auf und ließ die geräderte Lisa auf dem Boden zurück. Es war nicht die feine Art, ein Mädchen auf die Art zu verlassen, vor allem, weil sie ein unerlässlicher Bestandteil von Terrys »Sechs-Komponenten-Kater-Kur« war, über die er eines Tages ein Buch zu schreiben gedachte. Sie umfasste in dieser Reihenfolge: Ficken, Scheißen, Rasieren, Duschen, Hemd und Alsterwasser. Letzteres war das Pint Lager mit Schuss im Pub, dieser eine Eichstrich Limonade im ersten Bier, der nie die folgenden Runden überlebte. Aber er ging ins Badezimmer, nahm ein schnelles Bad und zog sich frische Sachen an.
    Als Terry mit erhitztem Gesicht wieder aus dem Bad auftauchte, schaute Lisa von ihrem Platz auf dem Kaminvorleger hoch. Rab und Charlene lagen wieder weggetreten auf dem Sofa.
    – Wo gehst du hin? fragte Lisa.
    – Muss meinen Kumpel treffen, sagte Terry und zog die Vorhänge zurück, um Licht reinzulassen. Die Straßen waren menschenleer, aber vor dem Fenster sangen die Vögel in den Bäumen. Er drehte sich wieder zu Lisa um. – Dauert nich lang. Oben ist auch n richtiges Bett, wenn du dich hinhauen willst, lächelte er.
    – Ich meld mich nachher bei euch. Rab! rief Terry. Rab drehte sich um und stöhnte: – Was …
    – Kümmer dich um die Ladies. Ich ruf dich auf dem Handy an.
DAS

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