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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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bisschen anmaßend, da ich sie ja erst seit zwei Tagen kenne, aber ich habe mir Sorgen um sie gemacht.«
    Molly küsste ihn scheu auf die Lippen. »Das war nett von dir.«
    »Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass du nicht verlobt bist und dass ihr beide euch getrennt habt.« Er wandte den Blick ab und sah sie dann wieder an. »Da hätte ich wohl sagen sollen, ›tut mir leid, das zu hören‹, oder so etwas, aber in Wahrheit hat es mir kein bisschen leid getan.«
    Molly wich seinem Blick aus. »Vier Jahre, Simon. So lange waren wir zusammen, und obwohl es schon lange nicht mehr zwischen uns gestimmt hat, fühle ich mich merkwürdig, dass ich mich …«
    Er lächelte sie an. »Du musst ins kalte Wasser springen und den Satz beenden.«
    Molly konnte ihn immer noch nicht ansehen, aber sie fuhr fort: »… so schnell in dich verliebt habe.«
    Er rückte etwas näher. »Du willst dich wohl über die Enttäuschung hinwegtrösten?«, meinte er neckend.
    »Nein!«, rief Molly. »Ganz und gar nicht!«
    »Gut. Weil ich mich nämlich … auch in dich verliebt habe.«
    Sie rückten noch dichter zusammen und küssten sich ein weiteres Mal.
    »He!«, ertönte Caitlins Stimme über die Rasenfläche. »Kommt ihr beide mal her für Fotos? Oder wäre es euch lieber, wenn Francesco und ich uns von hinten anschleichen und euch beim Knutschen fotografieren?«
    »Wir sind gleich da!«, rief Molly und ergriff Simons Hand. »Komm!«
    »Bist du sicher?«, fragte Simon und folgte ihr. »Das sind doch Familienfotos.« Dann hatte er eine Idee. »War um stelle ich mich nicht hinter die Linse und mache ein paar Bilder von euch allen?«
    »Wie könnten wir den Mann weglassen, der meine Schwester zum Altar geführt hat?« Molly lachte.
    Und so stellten sie sich alle zusammen auf die Wiese: Caitlin, Francesco, Molly, Simon, Francescos Familie, Molly und Caitlins Mum, und der Hotelinhaber machte die Fotos. Molly drückte sich an Simon und fragte sich, ob es wirklich erlaubt war, so unverschämt glücklich zu sein, immerhin war ihre Mutter schwer krank.
    Vanessa schien zu ahnen, woran Molly in diesem Moment dachte. Sie ging zu ihr und legte je einen Arm um ihre beiden Töchter, die nebeneinanderstanden.
    »Von jetzt an wird alles gut«, versicherte sie leise. »Das sagt mir mein Gefühl.«
    Molly schluckte. Sie wollte die Fotos nicht mit einem verheulten Gesicht verderben. Sie sah Caitlin an, die offenbar ein ähnliches Problem hatte. Instinktiv schlossen sich die Schwestern in die Arme und erlaubten den Tränen zu fließen. Freude, vermischt mit Trauer.
    »Wir sind alle zusammen.« Vanessa lächelte. »Und heute ist ein wundervoller Tag.«
    Die anderen zogen sich zurück, damit die drei Frauen ungestört sein konnten.
    Es dauerte lange, bis sie sich wieder gefangen hatten und zur Feiergesellschaft zurückkehrten.
    »Tut mir leid«, sagte ihre Mutter, als sie Arm in Arm zurück ins Haus gingen.
    »Red keinen Unsinnn, Mum«, schimpfte Caitlin. »Nach der Flennerei fühle ich mich um einiges besser«.
    »Ich mich auch«, stimmte Molly zu. »Macht den Kopf frei.«
    Sie nahmen ihre Plätze im Esszimmer ein. Weil sie keine große Gruppe waren, gab es keinen Haupttisch, sondern nur eine einzige große Familie um den langen Esstisch herum, den Francesco so liebevoll gedeckt hatte. Alle jubelten, als sich Caitlin auf ihren Platz neben Francesco setzte, und Molly bemerkte dankbar, dass neben ihr Platz für Simon geschaffen worden war.
    Sie saß zwischen Simon und ihrer Mutter. Während Signor Loren, der Hotelbesitzer, den Gästen Champagner einschenkte, breitete sie die Serviette auf ihrem Schoß aus.
    Francesco erhob sich, und seine Mutter klopfte mit der Gabel an ihr Glas.
    Plötzlich herrschte erwartungsvolle Stille.
    »Heute werden keine Reden gehalten«, sagte Francesco mit ruhiger Stimme. »Meine Frau …«
    »Hurra!«, rief Pascal. Alle anderen stimmten mit ein und applaudierten.
    »Vielen Dank. Meine Frau ist so wunderschön.« Mit feuchten Augen blickte er zu Caitlin hinunter. »Ich bin der glücklichste Mann auf der Welt. Caitlin?«
    Caitlin sah zu ihm hoch. Sie strahlte vor Stolz und Liebe.
    »Ich will nur eines sagen. Ich habe versprochen, in guten …«
    Ihre emotionsgeladenen Worte wurden von einem Tu mult draußen vor dem Esszimmer unterbrochen. Besorgt blickte Molly zur Tür. Eine männliche Stimme, die Molly vage bekannt vorkam, befand sich im Streit mit dem Hotelbesitzer und verlangte, hereingelassen zu werden.
    »Ich muss mit ihm sprechen!

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