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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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platzierten Treffer in ihre Rippen lande te, bewahrte sie jedoch davor, weiter darüber nachzu denken.
    »Au!«
    »Mon Dieu! Wir werden alle sterben!« Pascal war plötz l ich hellwach, gurtete sich los und machte Anstalten aufzustehen. Der Lärmpegel in der Kabine stieg. Die Leute redeten durcheinander und schrien sich an. Molly hatte das Gefühl, in Chaos zu ertrinken.
    »Pascal!«, schrie sie und kämpfte verzweifelt gegen ihre eigene Panik an, indem sie ihn am Arm packte und festhielt. »Du darfst nicht aufstehen. Das ist verboten!«
    »Kein Grund zur Beunruhigung, dies ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme.«
    »Wir sind verloren!« Pascal ver suchte, seinen Arm aus Mollys Umklammerung zu befreien.
    »Das hilft doch nichts!«, schrie Molly, aber Pascal war völlig außer sich.
    »Es ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme. Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen. In Kürze werden wir Ihnen weitere Informationen geben.«
    »Habe ich es nicht gesagt? Habe ich nicht gesagt, dass wir alle in diesem Flugzeug sterben werden? Dass wir in einem riesigen Feuerball an einem Berg zerschellen?«
    »Ruhig Blut, Kumpel«, sagte Simon, beugte sich über Molly und tätschelte Pascals Schulter. »Sie haben gesagt, es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme!«
    Aber Pascal konnte sich nicht beruhigen. Trotz Mollys Bemühungen und der wütenden Proteste anderer Passagiere gelang es ihm schließlich aufzustehen.
    »He! Setz dich hin, du Idiot!« Der ruppige Engländer in der Reihe vor ihnen versuchte, Pascal zu packen, der ihn jedoch abschüttelte. Und dann rannte er, gefolgt von einer wütend dreinblickenden Consuela, wie ein Besessener den Gang entlang zum vorderen Ausgang.
    »Ich muss hier raus! Wo sind die Fallschirme?«
    »Sir, wir haben keine Fallschirme! Und jetzt setzen Sie sich bitte wieder hin!«, schrie Consuela ihn an.
    »Sie haben keine Fallschirme?«, kreischte Pascal. »Wir werden sterben!« Panisch schlug er gegen die Tür und brabbelte wirres Zeug. Für Molly hörte es sich an, als sänge er sein Mantra »Wir werden alle sterben« in sämtlichen Sprachen, die ihm einfielen.
    »Jemand muss etwas tun!«, schrie eine Frau, die weit vorne saß. »Er bringt uns noch alle um!«
    Dutzende von Händen fuhren nach oben, um den Alarmknopf zu drücken, doch niemand schien bereit, sich abzuschnallen und Pascal zu bändigen. Von ihrem Platz aus konnte Molly erkennen, dass Pascals Gefuchtel und Gehämmere nichts weiter bewirkte, als die anderen Passagiere zu verärgern. Trotzdem musste er aufgehal ten werden.
    Glücklicherweise hatte Consuela ihn jetzt erreicht und von hinten gepackt. Erfolglos versuchte sie, ihn von der Tür wegzuziehen.
    Molly realisierte, dass sie ebenfalls aufgestanden war und mit vor den Mund geschlagenen Händen wie angewurzelt dastand.
    »Ich lasse Sie verhaften«, zeterte Consulea, während sie Pascal noch fester um die Mitte packte und mit aller Kraft an ihm zerrte.
    Pascal indes schien ihre Anwesenheit gar nicht zu bemerken. Er war wie von Sinnen. Andere Passagiere waren ebenfalls aufgesprungen, manche versuchten, mit ihren Handys zu telefonieren, aber niemand bewegte sich nach vorn.
    Dann stand Simon auf, schob Molly energisch zur Seite und marschierte durch die Kabine zu Pascal.
    »Okay, Kumpel, das reicht«, sagte er mit fester Stimme. »Niemand wird aus diesem Flugzeug springen. Und jetzt kommen Sie zu Ihrem Platz zurück und lassen die Crew ihre Arbeit machen.«
    Wie durch ein Wunder schien Simons tiefe, ruhige Stimme zu Pascal durchzudringen. Geduckt wie eine in die Ecke getriebene Maus drehte er sich um und wimmerte: »Aber wir werden … sterben, sehen Sie das denn nicht? Es hat eine Prophezeiung gegeben … wir hätten niemals in dieses Flugzeug steigen dürfen …«
    Trotz allen Schreckens tat er Molly leid, als Simon jetzt nah genug an ihn herangekommen war, um ihn daran zu hindern, die Tür zu öffnen und das Flugzeug wie einen Pfeil in unkontrolliertem Trudeln zum Absturz zu bringen. Pascal wirkte so jämmerlich und völlig außer Kontrolle geraten, von Panik gebeutelt und längst jenseits allen guten Benehmens, logischen Denkens und Vernunft.
    »Keiner wird heute sterben, verstanden?« Simon legte den Arm um Pascals Schulter und wandte sich an Consuela: »Entschuldigen Sie uns bitte, Madam.«
    Auf Consuelas Gesicht zeichnete sich ungeheure Erleichterung ab, als Simon sie behutsam zur Seite schob.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben«, fuhr Simon fort, »bringe ich diesen Gentleman jetzt besser zurück

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