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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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sammeln. Aber Paris habe ich fest eingeplant. Für ein Praktikum bei einem der großen Labels würde ich einen Mord be gehen.«
    Er versetzte ihr einen freundschaftlichen Stups. »Ruhm und Reichtum, stimmt’s?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wissen Sie was? Ich will nicht überheblich klingen, aber ich möchte wirklich bloß schöne Kleidung entwerfen, und das wirklich gut. Ich mache mir nichts aus diesem Wirbel und Glamour, um all die Modeschöpfer . Ich vergöttere lediglich den kreativen Prozess.« Ihr Blick ruhte seltsam verloren auf Simons Pulli, der alles andere als schön war. Dann schnitt sie eine Grimasse. »O Gott, ich fass es nicht, dass ich gerade allen Ernstes ›der kreative Prozess‹ gesagt habe! Was ist nur in mich gefahren?«
    »Ich bin sicher, ich kann Ihre pathetischen Phrasen mit ein paar über das Filmemachen von mir noch toppen.«
    Er sieht wirklich gut aus, dachte Molly, und gestattete sich die Frage, ob er wohl eine Freundin hatte. Die Glück liche …
    Das Flugzeug wurde heftig durchgeschüttelt und ging in einen beängstigenden Sinkflug über. Die »Fasten Seat Belts«-Anzeigen leuchteten auf, und Molly umklammerte instinktiv die Armlehnen ihres Sitzes. Dieses Mal hatte sie tatsächlich Angst.
    »Über den Alpen ist es immer ein bisschen böig«, sagte Simon beruhigend und schnallte sich an.
    »Hmm.« Angesichts dieses heftigen Geruckels gelang es Molly jedoch nicht, so cool zu bleiben wie er.
    »Kabinenpersonal bitte ins Cockpit, Kabinenpersonal bitte ins Cockpit.« Molly spitzte die Ohren, um auch noch das kleinste Anzeichen von Panik herauszuhören, entspannte sich dann aber. Die Stimme des Kapitäns klang völlig unaufgeregt.
    »Was ist mit Ihnen? Warum fliegen Sie nach Venedig?«, fragte sie, während sich Pascal zu regen begann.
    »Aufregende Zeiten. Ich zeige einen meiner Filme auf dem Filmfestival in Venedig.«
    »Wirklich? Toll!«, rief Molly. »Wie bei einer Premiere?«
    »In der Art«, antwortete er bescheiden. »Es geht vor allem darum, meinen Namen dort bekannt zu machen. Filmemacher bringen es leider nicht weit, wenn sie nicht die richtigen Leute kennen. Also werde ich viele Hände schütteln und mir wie ein Profi den Mund fusselig quatschen – was auch immer nötig ist.«
    »Und Sie haben natürlich schon den perfekten Anzug für die Party parat?« Nach seinem Pulli zu urteilen, vermutete Molly amüsiert, dass dem nicht so war.
    Sein vernichtender Blick bestätigte ihren Verdacht.
    »War nur ein Scherz.« Sie lächelte. »Viel Glück.«
    »Danke.«
    Die Maschine setzte ihren holprigen Flug über die Alpen fort, während das Kabinenpersonal aus dem Cockpit zurückkehrte und ziemlich beschäftigt wirkte.
    »Hoffentlich ist mit dem Hochzeitskleid alles in Ordnung«, sagte Molly mehr zu sich selbst.
    Simon sah sie verwirrt an.
    »Das Kleid konnte nicht wie geplant beim Designer abgeholt werden.« Sie deutete auf den schlafenden Pascal. »Deshalb haben wir es jetzt dabei. Meine Schwester hat Herzrasen vor Angst, dass es rechtzeitig bei ihr ankommt.«
    »Deshalb waren Sie in Paris?«
    Das Kabinenpersonal bereitete sich anscheinend auf eine Ansage vor.
    Molly fragte sich, ob sie Simon zu Tode langweilen sollte mit ihrer Geschichte von Reggie und Paris. Doch dann sagte sie sich: Warum eigentlich nicht?
    »Mein Freund hatte in Paris einen Zwischenstopp für uns organisiert«, begann sie. »Es ist die Stadt meiner Träume.«
    Simon betrachtete den sich regenden Pascal. »Nett von ihm«, sagte er.
    »Ich dachte, er wollte mir einen Heiratsantrag machen«, fuhr sie fort und verzog das Gesicht.
    »Logisch.«
    »Aber leider lief es nicht nach Plan …«
    »Ladies and Gentlemen, dürfte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten? Dies ist eine dringende Ankündigung. Eine dringende Ankündigung …«
    Das Flugzeug ruckelte bedenklich und sackte plötzlich ab. Sie schienen schnell an Höhe zu verlieren. Molly sah auf ihre Armbanduhr. Erst in frühestens einer halben Stunde sollten sie in Venedig landen. Eine ungute Vorahnung beschlich sie.
    »Das Flugzeug hat leider einen Maschinenschaden.«
    Ein erschrecktes Keuchen ging durch die Kabine.
    »Wir müssen deshalb auf dem Flughafen von Sion in der Schweiz notlanden.«
    Molly drehte sich buchstäblich der Magen um. Der Flughafen von Sion? Von dem hatte sie noch nie ge hört.
    Draußen ragte die unverwechselbare Silhouette des Matterhorns majestätisch aus den Wolken auf – ein wenig zu nah für Mollys Geschmack. Pascals Ellbogen, der einen gut

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