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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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schnarchte. »Er fliegt wohl nicht gern?«
    »Ich fürchte, nein«, erwiderte Molly. »Ist besser so, dass er schläft.« Sie mochte gar nicht daran denken, wie peinlich es Pascal sein würde, wenn er aufwachte. Sie zeigte auf Simons Handgelenk. »Sie haben eine sehr schöne Uhr.«
    »Finden Sie? Vielen Dank. Ich muss gestehen, ich liebe sie. Ist ein Familienerbstück. Sie gehörte meinem Großonkel, der keine eigenen Kinder hatte. Und da ich der älteste männliche Nachkomme in der Familie bin, hatte ich das Glück, sie zu bekommen.«
    Er hatte diese durchdringenden blauen Augen, die ein Gesicht kalt wirken lassen können, in seinem Fall machten sie sein markantes, offenes Gesicht jedoch strahlend und interessant. Dunkelblondes Haar fiel ihm in die Stirn, und als er lächelte, zeigte er leicht schiefe, aber strahlendweiße Zähne.
    Molly liebte schiefe Zähne; sie fand sie viel interessanter als ein langweiliges perfektes Gebiss. Dieser abscheuliche Pulli war wirklich eine Schande, denn eigentlich war dieser Simon Foss gar nicht so übel.
    Sie biss sich auf die Lippe, weil ihr klar wurde, dass sie vor noch nicht einmal vierzehn Stunden in der Beziehung mit einem anderen Mann gesteckt hatte. Und jetzt flirtete sie bereits! Doch dann seufzte sie und besann sich – warum eigentlich nicht? Sie war schließlich Single. Single. Ein komplett neues Lebenskonzept.
    »Ihr Großonkel wäre bestimmt sehr glücklich darüber, dass Sie sie tragen.«
    Er lächelte und nickte. »Der alte Knabe war in Ordnung. Er besaß nicht viel. Diese Uhr war vermutlich so ziemlich alles.« Liebevoll strich er über das Uhrglas.
    »Woher kommen Sie?«, fragte Molly.
    »Ursprünglich aus Wiltshire. Aber ich lebe seit einigen Jahren in London.«
    »Wiltshire kenne ich nicht«, sagte Molly. Tatsächlich war sie in England nie viel gereist. Bei den wenigen Urlaubsreisen als Kind mit ihrer Schwester und ihrer Mum war es mit Billigfliegern nach Italien zu den Großeltern gegangen, die mittlerweile schon lange tot waren. Oder sie hatten sich einen dieser beengten Wohnwagen an der Küste von East Yorkshire gemietet, wo sie die Ferien mit Sandeimer und Schaufel am Strand verbrachte.
    »Und was hat Sie nach London geführt?«, fragte sie.
    »Ich bin Filmemacher und muss dorthin, wo es Arbeit gibt. London bietet einfach mehr Möglichkeiten«, fuhr er fort, als wolle er sich dafür entschuldigen, dass er seine Heimatregion verlassen hatte.
    »Sie müssen sich mir gegenüber doch nicht rechtfertigen!«, schalt Molly ihn sanft, war insgeheim jedoch ernüchtert. Bloß nicht schon wieder so ein ehrgeiziger, ruhmsüchtiger Mann! Noch so ein Reggie.
    »Das tue ich ja gar nicht.« In gespielter Überraschung strahlte er sie an. »Aber mal im Ernst, in Wiltshire gibt es nicht viel zu filmen. Wir haben Stonehenge und … das war’s auch schon.« Er schmunzelte.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, antwortete Molly, während Pascal im Schlaf schnarchte, ihre Schulter knetete, als wäre sie ein unbequemes Kopfkissen, und es sich dann wieder gemütlich machte. »Gegen Tatsachen kann man nicht angehen.«
    Sie schwiegen einen Moment. Molly überlegte und fragte dann: »Aber es ereignet sich doch nicht alles nur in London?«
    »Natürlich nicht«, stimmte Simon zu. »Spannende Stoffe findet man im ganzen Land. Allerdings befinde ich mich jetzt an einem Punkt, an dem es wichtig ist, dass meine Arbeiten auch gesehen werden. Und das ist in London der Fall.«
    »Natürlich.«
    Molly seufzte. Als würde sie Reggie zuhören, sie musste L. A. nur durch London ersetzen. Jeder, außer ihr, schien nach Straßen zu suchen, die mit Gold gepflastert waren.
    »Momentan habe ich sogar ein großes Projekt«, fuhr Simon fort.
    Molly zwang sich zu einem interessierten Lächeln. »Tatsächlich? Im Sinne von großem Budget?«
    Simon runzelte die Stirn und schien überlegen zu müssen. »Na ja, in dem Fall wäre manches sehr viel einfacher gewesen, so viel steht fest.«
    »Ein Riesending, also?« Molly zog die Augenbrauen hoch.
    »Das ist es immer«, stimmte Simon zu.
    Molly wandte sich ab. All das hatte sie schon mal gehört. Wie oft hatte Reggie über »wichtige, innovative Projekte« gesprochen, obwohl ihrer Meinung nach einige seiner schönsten Arbeiten entstanden waren, wenn er auf die Bremse trat und sich auf etwas Winziges, wie eine Blume oder einen Fingernagel, konzentrierte …
    »Was ist das nur mit euch Jungs und dem großen Wur f ?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es geht doch nicht

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