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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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machen.
    »Dreieinhalb Stunden«, lieferte Simon die nötige Information.
    »… dreieinhalb Stunden bei dir sein. Okay? Ich hab übrigens auch Mum bei mir, falls es dich interessiert.«
    Ohrenbetäubende Stille quittierte diese Nachricht, gefolgt von einem knappen: »Wie das?«
    Molly berichtete so kurz wie möglich, was passiert war. Den Teil mit Gabriella und dem Schokoladenkuchen ließ sie allerdings weg.
    »Du solltest lediglich mein Kleid mit dem Flugzeug hierherbringen. Und was hast du daraus gemacht? Wie immer ein Drama! Das ist so typisch für dich!«
    »Typisch für mich?«, fauchte Molly zurück. Sie hätte ihre Schwester gern angeschrien, aber der Fiat war so winzig, dass sie fürchtete, eine erhobene Stimme würde die verdammten Türen auffliegen lassen. »Ich denke nicht! Du hast ja keine Ahnung, was ich alles durchgemacht habe, um dieses Kleid rechtzeitig zu dir zu bringen. Reg dich wieder ab! Geh und … trink Champagner oder was auch immer eine Braut am Vorabend ihrer Hochzeit so tut!«
    »Die meisten verbringen ziemlich viel Zeit damit, das Kleid zu bewundern, das sie am nächsten Tag tragen werden!«, blaffte Caitlin zurück. »Ist Pascal da?«
    »Ja, es ist mir nicht gelungen, ihn zu verlieren. Bis jetzt.«
    »Gib ihn mir.«
    Das war keine Bitte, sondern ein Befehl. Bei Pascal verfing jedoch beides nicht. »Ich muss fahren und kann jetzt unmöglich telefonieren«, murmelte er.
    Molly sah ihn an. Auf seiner Stirn glitzerte ein feiner Schweißfilm, die Lippen waren fest zusammengepresst. Offenbar brauchte er seine ganze Konzentration, um den Wagen auf der Straße zu halten.
    »Geht nicht, Schwesterherz. Aber ich bin sicher, er schickt dir einen dicken Kuss.«
    Pascal warf ihr über die Schulter einen gequälten Blick zu.
    »Was ist mit Mum?«
    »Sie schläft.«
    »Molly, bist du sicher, dass du nicht zu Hause in Yorkshire sitzt und mir eine Lüge nach der anderen vorspinnst?«
    »Ehrlich gesagt wünschte ich, es wäre so. Aber nein.« Molly blickte hinaus auf die Autobahn, die glücklicherweise frei war. Sie suchte nach Schildern, hoffte eines zu finden, auf dem Venedig stand. »Wir sind irgendwo zwischen Mailand und Venedig und werden nicht mehr lange brauchen. Wir haben alles Menschenmögliche getan, um früher anzukommen, und eines Tages, wenn du dich wieder beruhigt hast, vielleicht so in 150 Jahren, werde ich dir alles erzählen.«
    Erneut folgte ein langes Schweigen. Wütend trom melte Molly mit den Fingern auf ihren Schoß. Dann hörte sie ein leises Schniefen am anderen Ende der Leitung.
    »Du weinst doch nicht etwa, oder?«
    »Ich kann nicht weinen!«, schluchzte Caitlin. »Ich darf morgen keine verquollenen Augen haben. Was würde die Weltpresse dazu sagen!«
    »Oh, Herzchen«, sagte Molly. Caitlin klang plötzlich so einsam und verängstigt, dass Molly Mitleid bekam. Obwohl es nicht ihre Schuld war, hatte sie ein schlechtes Gewissen. Sie holte tief Luft. »Beruhige dich«, sagte sie so sanft wie möglich. »Mir ist klar, dass die Situation nicht ideal ist, aber wir sind bald da. Und Pascal wird die ganze Nacht aufbleiben, um dafür zu sorgen, dass das Kleid perfekt sitzt. Es ist hier, liegt auf unseren Schößen, makellos und …«
    Sie wollte hinzufügen »so unerwartet funkelnd«, ent schied sich jedoch dagegen. »… elegant«, sagte sie statt dessen.
    Pascal hatte ein Taschentuch aus seiner Tasche gefischt und betupfte sich damit die Stirn.
    Caitlin putzte sich geräuschvoll die Nase. »Richtig. Okay. Also gut …«
    »Du hast aufgehört zu weinen?«
    »Ja. Und ich bin, na ja, ziemlich spät dran für meine Pediküre.«
    »Oh, dann musst du fliegen! Na los, kleine Prinzessin, geh und verschönere deine Extremitäten.«
    Sie hörte Caitlin zaghaft lachen.
    »Also, bis später«, fuhr Molly fort. »Heb ein bisschen Champagner für uns auf, okay? Denn ob du es glaubst oder nicht, den haben wir verdient.«
    »Ja gut. Bis später dann. Und beeil dich, ja? Aber vorsichtig.«
    »Bin ich doch immer.«
    Molly legte auf und stieß lautstark die Luft aus.
    Unter Schwierigkeiten zog sich Simon in dem beengten Raum gerade seinen Strickpullover aus.
    »Na endlich!«, applaudierte Molly und errötete, als sie im Rückspiegel seinen Blick auffing. »Sie müssen in dem Teil doch gekocht haben«, fügte sie kleinlaut hinzu und gab sich Mühe sich, nicht seine muskulösen Schul tern anzustarren, die sich unter dem weißen T-Shirt spannten.
    »Ja«, sagte er, faltete den Pulli und benutzte ihn als

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