Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
Vom Netzwerk:
die ganze Zeit von Bologna geredet – sicher, dass das alles nicht geplant war?«
    »Nein!« Pascal drehte den Kopf und sah sie flehend an. »Ich schwöre! Aber als ich mir die Karte angesehen habe, wurde mir klar, dass Bologna sowieso auf unserer Route liegt. Es sind höchstens dreißig Minuten Umweg … oder so.«
    Das waren nur dreißig Minuten, die zu den Tausenden anderer Minuten hinzukamen, die sie bereits verschwendet hatten.
    »Und …«, fügte Pascal hinzu.
    »Ja?« Molly wartete.
    »Da ist etwas, das ich sehr gern tun würde, während wir hier sind. Es dauert nicht lange, und das Timing ist geradezu perfekt.«
    »Ich habe Caitlin gesagt, wir wären in dreieinhalb Stunden bei ihr«, erinnerte Molly ihn.
    »Wir werden nicht sehr viel später da sein.«
    Sie stiegen alle aus dem Wagen. Ihrer Mutter schien dies einige Mühe zu bereiten, aber mit Simons Hilfe schaff te sie es. Sie stellten sich vor Pascal und sahen ihn an.
    Er breitete die Arme aus. »Meine Freunde«, sagte er. »Ich fürchte, ich habe eine missliche Situation ausgenutzt, um aus etwas Negativem etwas Positives zu machen. Genau genommen etwas doppelt Positives!«
    »Du wirst uns schon auf die Sprünge helfen müssen«, meinte Molly müde und blinzelte zu dem alten Gebäude hoch. »Was ist das hier?«
    »Ein Auktionshaus«, antwortete Pascal, als erklärte das alles. »Hierher wollte ich so unbedingt … bevor Delametri mich anwies, dich nach Venedig zu begleiten.«
    »Ehrlich?«, rief Molly und besah sich das Gebäude genauer. »Und warum wolltest du dieses Auktionshaus sehen?«
    »Oh, ich bin natürlich nicht wegen des Gebäudes hier, sondern wegen einer Auktion «, antwortete er enthusiastisch. »Und ich kann mein Glück kaum fassen – unser Timing ist perfekt!«
    » Wofür ? « , fragte M ollys M utter und sah ihn gespannt an.
    »Für eine Vintage-Robe von Charles Frederick Worth!«
    Molly schnappte nach Luft. Hatte sie richtig gehört? Eine Robe von Charles Frederick Worth?
    »Und nicht irgendeine, sondern eines seiner frühesten und einflussreichsten Kleider. Ein echtes Sammlerstück. Ich dachte schon, ich hätte die Gelegenheit verpasst, dar um zu bieten, aber durch einen erstaunlichen Glücksfall scheint dies ja nun nicht so zu sein! Die Auktion fängt jeden Moment an!«
    Molly war außer sich. »Meine Güte, Pascal, warum hast du nichts gesagt? Pfeif auf die Hochzeit, lass uns zu der Auktion gehen!«
    »Molly!« Ihre Mutter hob drohend den Zeigefinger, lächelte jedoch.
    »Entschuldige, Mum.« Molly wandte sich wieder Pascal zu. »Kann ich es sehen?«
    »Natürlich, es wird da drin präsentiert. Seit ich denken kann, wollte ich genau dieses Kleid für meine Sammlung. Es hat meine berufliche Laufbahn maßgeblich beeinflusst, und ich habe eisern gespart, um es eines Tages vielleicht mein Eigen nennen zu können.«
    »Wie hoch werden Sie bieten?«, fragte Simon. »Ein paar Hundert?«
    Pascals Miene verriet, dass er sehr viel mehr als das bie ten würde. Molly wusste, dass Vintage-Roben von Worth für mehrere Tausend, wenn nicht gar Zehntausende Euro unter den Hammer kamen, nicht nur in Europa, sondern weltweit.
    »Etwas mehr, fürchte ich. Ein paar Tausend vielleicht.«
    Simon atmete hörbar aus. »Himmel! Für ein Kleid? Mit dem Geld könnten man einen Monat lang ein afrikanisches Dorf ernähren.«
    Molly warf ihm einen bedauernden Seitenblick zu. »Danke für die Schuldgefühlnummer.«
    »Tut mir leid.«
    »Entschuldigt bitte«, mischte sich Mollys Mutter mit müder Stimme ein, »aber es gibt da noch ein Kleid, über das wir uns heute Gedanken machen sollten.«
    »Was für ein anderes Kleid?«, fragte Molly, bevor es ihr wieder einfiel. »Oh! Caitlins Hochzeitskleid.« Der Gedanke an eine Robe von Worth ließ ein Werk von Chevalier bis zur Bedeutungslosigkeit verblassen.
    Just in diesem Moment übertönte das röhrende Geräusch eines Motorrads alle anderen Geräusche. Sie drehten die Köpfe und erblickten einen Motorradkurier, von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet, der mit einer die Schwerkraft verleugnenden Kurve in den Tunnel einbog, der zu einem Innenhof des Gebäudes führte. Auf seinen Gepäckträger war eine riesige Kartonverpackung geschnallt.
    Molly packte ihre Mutter am Arm. »Ob es da ist?«, flüsterte sie.
    »Ich glaube, das Glück ist auf unserer Seite.« Pascal lächelte. »Hier kommt die Braut.«
    »Gott sei Dank!«, rief Mollys Mutter.
    »Wurde auch Zeit«, murmelte Simon. »Ich kann nicht glauben, dass noch

Weitere Kostenlose Bücher