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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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dürfen.«
    »Wieso nicht?« Dix sah mich verblüfft an.
    »Ich hätte nicht erwähnen dürfen, daß sie eine Klientin war«, sagte ich. »Namen von Klienten geben wir nie an Dritte weiter. Sie sind streng vertraulich.«
    »Natürlich.« Dix strahlte. »Ich verstehe das völlig. Nun, es wird mir ein Vergnügen sein, Sie über unser Baugelände zu informieren und Ihnen bei der Wahl eines ausgezeichneten Grundstücks zu helfen. Sehen Sie, Mr. Lam, die Parzellen haben nicht alle die gleichen Vorzüge. Den Leuten, die die Pläne entwerfen, kommen sie alle gleichwertig vor, und auch die Preise sind dieselben, aber wir erfahrenen Grundstücksmakler, wir erkennen sofort den Unterschied.«
    »Bestimmt«, sagte ich.
    »Sie waren heute morgen draußen und haben nach mir gefragt?«
    »Ja. Ich hatte allerdings sehr wenig Zeit. Ich hätte höchstens Ihre Bekanntschaft machen und Sie um einen Prospekt bitten können, um dann bei Gelegenheit mit meiner Partnerin über die Sache zu sprechen.«
    »Oh, es handelt sich also um eine gemeinsame Investition?«
    »Möglicherweise. «
    »Nun, ich habe einen Prospekt bei mir, und wenn Sie sich eben mal diesen Plan anschauen wollen, kann ich Ihnen zwei sehr vorteilhafte Grundstücke zeigen, die noch zu haben sind. Oder möchten Sie, falls es sich um eine gemeinsame Anlage handelt, vielleicht einen ganzen Komplex von Grundstücken kaufen?«
    Er blickte hoffnungsvoll auf.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, so viel -wollten wir nicht investieren. Ich dachte an ein Baugelände für ein Haus, und daß meine Partnerin Bertha Cool sich vielleicht im gleichen Viertel ankaufen würde. Ich wollte mit ihr darüber sprechen.«
    »Verstehe«, sagte Dix.
    »Aber das alles hat doch nichts mit dem Zweck Ihres Besuches bei mir zu tun. Es ist wirklich ein bemerkenswerter Zufall, daß Sie hergekommen' sind.«
    »Von Zufall kann keine Rede sein«, entgegnete er. »Es war ganz einfach Geschäftsinteresse.«
    »Tut mir leid, aber da komme ich nicht ganz mit.«
    »Ich könnte Ihnen jetzt das übliche Gewäsch servieren, daß ich zufällig hier in der Gegend zum Lunch verabredet war und rasch bei Ihnen vorbeischaute, weil ich wußte, daß Sie am Vormittag bei uns draußen waren und nicht gewartet hatten, bis ich mit Ihnen sprechen konnte.«
    »Woher wußten Sie, daß es sich um mich handelte, wenn ich fragen darf?«
    Er lachte. »Die Frage ist berechtigt. Sie müssen wissen, Lam, daß ich ein Arbeitstier bin. Ich kann Ihnen ruhig verraten, daß ich an den Grundstücken so viel Provision verdiene wie alle anderen Verkäufer zusammen. Ich habe meine eigene Arbeitsmethode: Ich verteile einen Haufen Geschäftskarten an alle möglichen Interessenten, und viele kommen raus und fragen nach mir. Wenn ich gerade beschäftigt bin und der Interessent nicht warten kann und weggeht, dann weiß das Mädchen am Empfangsschalter, was es zu tun hat. Es geht in den Waschraum für Damen, liest mit einem Feldstecher die Zulassungsnummer seines Wagens ab, und ich erkundige mich dann bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle nach dem Namen und der Adresse. Ich betrachte es beinahe als Ehrensache, den Betreffenden aufzusuchen, um herauszufinden, warum er nicht gewartet hat; ob er vielleicht nicht kulant behandelt wurde, oder ob er, wie in Ihrem Fall, nur in Zeitnot war.«
    »Da machen Sie sich aber viel Mühe«, sagte ich.
    »Ach wo, das ist gar kein Aufwand. Nur wenige Leute gehen wieder fort, aber auch bei diesen versuche ich den Grund dafür herauszufinden. Ich kann es mir nicht leisten, potentielle Kunden zu verärgern, und ich wollte mich nur vergewissern, ob das bei Ihnen vielleicht der Fall war.«
    »Durchaus nicht«, versicherte ich ihm. »Ich war tatsächlich in Eile, das ist alles.«
    »Schön, Mr. Lam, ich lasse Ihnen einen Prospekt da und würde gern, wenn es möglich ist, einen Termin mit Ihnen vereinbaren. Könnte ich Sie und Ihre Partnerin morgen nachmittag auf dem Gelände sehen? Sagen Sie mir, um welche Zeit es Ihnen paßt; ich erwarte Sie dann draußen.«
    »Bedaure, aber das geht nicht, weil Mrs. Cool im Moment sehr stark beschäftigt ist. Wir haben einen neuen Fall übernommen, den ich bearbeiten muß. In den nächsten drei oder vier Tagen bin ich hier unabkömmlich. Aber wenn Sie mir einen Prospekt dalassen, melde ich mich spätestens in einer Woche bei Ihnen.«
    »Oh, das ist aber schade«, sagte er. »Ich fürchte, die besten Grundstücke sind dann schon weg.«
    »Dieses Risiko muß ich eben eingehen.«
    »Macht nichts,

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