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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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so hin wie jetzt bei uns. Lassen Sie eine Sicherheitskette anbringen, öffnen Sie die Tür nur einen Spalt breit, sehen Sie nach, wer draußen steht, und fragen Sie, was er will. Falls es jemand ist, der Ärger mit seinem Wagen hat und bei Ihnen telefonieren möchte, dann lassen Sie sich von ihm die Nummer geben, die er anrufen will. Machen Sie . die Tür wieder zu, und lassen Sie ihn draußen warten, während Sie für ihn anrufen. Haben Sie mich verstanden?«
    Mrs. Archer lachte. »Ich schätze, ich sollte nicht so... nun, furchtlos ist wohl nicht die richtige Bezeichnung dafür — also, nicht so unbekümmert sein. Treten Sie näher. Sie sagen, Sie sind von der Polizei?«
    »Hier ist mein Ausweis.« Sellers klappte die Brieftasche auf und hielt ihr das Dokument unter die Nase. »Ich bin Sergeant Frank Sellers. Und das ist Donald Lam, ein Privatdetektiv.«
    »Bitte, hier entlang«, sagte sie und führte uns durch eine kleine
    Diele in ein behagliches Wohnzimmer mit großem Fernsehapparat, Musiktruhe, bequemen Sesseln und einem Spieltisch, auf dem zwei Päckchen Karten lagen.
    Archer saß vor dem Bildschirm und hatte uns offenbar nicht hereinkommen hören.
    »Mein Lieber, hier sind zwei Herren, die dich sprechen möchten«, sagte Mrs. Archer.
    Er sah sich überrascht um, runzelte bedrohlich die Stirn, als er mich erblickte, und sprang auf. »Lam! Was, zum Teufel, bedeutet das?«
    Sellers trat vor und zückte seinen Ausweis. »Ich bin Sergeant Frank Sellers. Wir möchten mit Ihnen sprechen«, sagte er.
    »Na schön, sprechen Sie«, erwiderte Archer gereizt. »Aber hätte das nicht auch bis morgen Zeit?«
    »Nein.«
    »Worum handelt es sich?«
    Der Sergeant warf einen bedeutsamen Blick auf Mrs. Archer und hustete vielsagend.
    »Reden Sie frei von der Leber weg«, sagte Archer. »Ich habe keine Geheimnisse vor meiner Frau.«
    »Die Angelegenheit betrifft Sie persönlich«, erklärte Sellers, »und wir dachten...«
    »Dann haben Sie falsch gedacht. Kommen Sie endlich zur Sache. Ich sehe mir gerade ein interessantes Programm an und verfüge meines Wissens nicht über Informationen, die für die Polizei irgendwie von Nutzen sein könnten.«
    »Hören Sie zu«, sagte Sellers. »Mimen Sie jetzt nicht den Ahnungslosen, und schreien Sie nicht später Zeter und Mordio, wenn die Katze aus dem Sack ist.«
    »Ja, ja«, sagte Archer ungeduldig. »Schießen Sie los.«
    »Okay. Sie haben Donald Lam und seine Partnerin Bertha Cool beauftragt, ein Mädchen zu beschützen, das als Sekretärin in Ihrem Büro arbeitet.«
    »Na und?«
    »Sie haben die beiden als Leibwache engagiert.«
    »Ganz recht.«
    Mrs. Archer ließ ihre Grübchen spielen und lächelte Sellers zu. »Ich bin über das alles genau im Bilde, Sergeant.«
    Sellers machte ein erstauntes Gesicht. »Gut, ich fahre fort. Dieses Mädchen bekam anonyme Drohbriefe; die Worte waren aus Zeitungen ausgeschnitten und auf einen Briefbogen geklebt, die Adresse war mit einem Gummistempel auf den Umschlag gedruckt. Außerdem wurde sie angerufen. Sobald sie den Hörer abgenommen und sich gemeldet hatte, pflegte die Person am anderen Ende der Leitung lediglich schwer zu atmen.«
    »Stimmt«, sagte Archer. »Sie wissen es, und ich weiß es, wozu also diese langatmigen Vorreden? Kommen Sie endlich zum Zweck Ihres Besuchs.«
    »Sie sagten zu Lam und Mrs. Cool, daß Sie die Kosten übernehmen würden.«
    »Gewiß. Ich habe die Rechnung bezahlt und beabsichtige, sie bei meiner Firma als Spesen zu verbuchen, allerdings nicht gleich und ohne genaue Angaben, da ich jedes Aufsehen vermeiden möchte. Falls in der Buchhaltung bekannt würde, daß ich eine Privatdetektei zum Schutz meiner Sekretärin engagiert hatte, würde man mich mit Seitenblicken und albernem Geschwätz bombardieren. Ich bin ein glücklich verheirateter Mann, Sergeant, ich bekleide in der Firma eine leitende Position, und ich habe es nicht nötig, jedem kleinen Schreiberling Rechenschaft über mein Tun und Lassen abzulegen. Abgesehen davon habe ich es nicht gern, wenn über mich geklatscht wird.«
    Sellers sah mich an. Er wußte offenbar nicht, was er von alledem halten sollte.
    Ich sprang in die Bresche. »Die Telefonnummer wurde von Zeit zu Zeit geändert, aber ohne jeden Erfolg. Obwohl Miss Chelan mehrfach eine neue Geheimnummer bekam, gingen die anonymen Anrufe unverändert weiter.«
    »Richtig«, sagte Archer kurz. »Zu Ihrer Information, Mr. Lam, es paßt mir nicht, daß Sie einen privaten Auftrag übernehmen und danach zur

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