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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Polizei laufen und dort über Ihren beruflichen Ärger schwatzen. Sie hatten den Auftrag, den Störenfried ausfindig zu machen, und Ihre Firma hat sich, offen gestanden, nicht gerade sehr glänzend aus der Affäre gezogen. Jedenfalls hielt Miss Chelan nicht viel von Ihren Bemühungen. Es war ihr Wunsch, Sie fortzuschicken, und ich habe diesem Wunsch entsprochen und Sie beide entlassen.«
    »Okay«, sagte ich. »Zu Ihrer Information: Ich bin nicht zur Polizei gegangen, sie kam zu mir.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Warum hätte die Polizei zu Ihnen kommen sollen? Sie wußte doch von der ganzen Sache nichts.«
    »Er sagt die Wahrheit, Mr. Archer. Wir haben ihn aufgesucht«, schaltete sich Sellers ein.
    »Warum?« fragte Archer.
    »Lassen Sie sich’s von ihm erzählen. Schießen Sie los, Lam. Jetzt sind Sie dran.«
    »Schön, ich will ganz von vorn anfangen, Mr. Archer. Gestern nacht verließen Sie Marilyn Chelans Apartment gegen neun Uhr fünfundzwanzig, stimmt das?«
    »Möglich. Ich habe nicht auf die Zeit geachtet. Ich unterhielt mich mit Marilyn und Bertha Cool, die auch da war, gab Mrs. Cool einige Anweisungen und versuchte, Marilyn ein bißchen aufzuheitern.«
    »Und dann fuhren Sie zu einer Cocktailbar, wo Sie mit einem Freund plauderten und einige Drinks zu sich nahmen.«
    »Nur einen«, sagte er. »Sie waren das also?«
    »Wer war ich?«
    »Der Bursche, der mich zu beschatten versuchte.«
    »Ganz recht. Dann fuhren Sie zu einer Telefonzelle und machten einen Anruf, der um zehn Uhr sieben Minuten endete. Wenig später betraten Sie noch eine Telefonzelle, wählten und legten um zehn Uhr sechzehn auf. Sie wählten beide Male Marilyn Chelans neue Geheimnummer, und sobald Marilyn sich meldete, sagten Sie keinen Ton, sondern atmeten nur laut vernehmlich 1«
    Archer warf den Kopf zurück und lachte schallend.
    »Streiten Sie’s etwa ab?«
    »Aber nein! Warum sollte ich’s abstreiten? Es war ein kleiner Test meinerseits. Wenn Sie ein Bandgerät kaufen, probieren Sie’s aus. Wenn Sie sich Telefon legen lassen, rufen Sie einen Freund an, um festzustellen, ob es funktioniert. Ich hatte eine mir unbekannte Detektei engagiert und hielt einen Test für angebracht, um mich über Ihre Methoden zu informieren.«
    »Dann wollen Sie also jetzt behaupten, daß Sie weder für die Drohbriefe noch für die anderen Anrufe verantwortlich sind?«
    »Ich habe die zwei letzten Drohbriefe abgeschickt«, sagte er. »Schnitt die Worte selbst aus einer Zeitung und pappte sie zusammen. Auch das geschah lediglich, um Ihre Findigkeit und Tüchtigkeit zu prüfen. Und ich muß sagen, daß nichts, was Sie in der Sache unternahmen, mich übermäßig beeindruckt hat. Immerhin, die Idee, mich zu beschatten, war gar nicht so übel... Ich vermute, Sie wollten sich überzeugen, ob es sich um ein abgekartetes Spiel zwischen mir und Marilyn handelte?«
    »Stimmt.«
    »Nun, es war wirklich nur ein Test. Ich wollte auch einige Dinge herausfinden. Okay, Mr. Lam, anscheinend haben wir beide einander nicht recht getraut.«
    »Und dann gondelten Sie die Rhoda Avenue hinunter, wollten in die Einfahrt von Nummer 762 einbiegen, sahen irgend etwas, das Sie rechtzeitig verscheuchte, und verdufteten so schnell wie möglich.«
    Er starrte mich fassungslos an. »Rhoda Avenue 762? Wovon, zum Henker, reden Sie eigentlich?«
    »Dort fuhren Sie hin, nachdem Sie die Anrufe erledigt hatten.«
    »Da sind Sie aber auf dem Holzweg, mein Bester! Nach dem zweiten Anruf ließ ich mir einiges durch den Kopf gehen. Ich hatte das Gefühl, daß irgend jemand mir nachfuhr, und um mich zu vergewissern, fuhr ich weiter und beobachtete meine Hintermänner im Rückspiegel, bis ich schließlich den betreffenden Wagen ausgemacht hatte. Um ihn abzuschütteln, gab ich Gas, überholte mehrere Wagen und entdeckte, daß einer dabei war, der meinem zum Verwechseln ähnlich sah. Ich fuhr ein Stück weit direkt vor ihm her und bog dann ganz plötzlich nach rechts ab, ohne zu blinken oder auf die Bremse zu treten.«
    »Was machten Sie dann?« fragte ich.
    »Dann kurvte ich um den Block herum, um festzustellen, ob mein Verfolger noch immer hinter mir her war. Ich dachte, die Leute, die es auf Marilyn abgesehen hatten, wären vielleicht auch auf meinen Skalp aus, und ich hatte beschlossen, ihnen eine Lektion zu erteilen.«
    »Was, Sie allein gegen eine unbestimmte Zahl von Leuten?«
    »Aber sicher. Ich hatte etwas bei mir, das die Kräfteverteilung so ziemlich ausglich.«
    »Haben Sie einen

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