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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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hatte.«
    »Ich weiß meine nicht auswendig«, erklärte ich. »Warten Sie einen Moment, ich sehe eben mal nach.«
    »Schön, ich komme mit.«
    Er ging mit mir hinaus und notierte sich die Zulassungsnummer unseres Geschäftswagens.
    »Es gab also Ärger«, sagte ich. »Weshalb denn?«
    »Ach, nichts Besonderes.«
    »Meinen Sie vielleicht den Mann, der hier einen Herzanfall hatte und starb?«
    »Ja. Woher wissen Sie das?«
    »Ich stelle in der Sache Ermittlungen an.«
    »Teufel noch mal, und ich dachte, Sie wollen eine Kabine haben!«
    »Sicher will ich eine Kabine, deshalb bin ich doch hier. Ich hab’ Ihnen ja das Geld dafür gegeben. Sie händigen mir den Schlüssel aus, und damit hat sich’s. Und jetzt möchte ich, daß Sie mir noch ein paar Fragen beantworten.«
    »Hören Sie, lieber Mann, muß das sein? Ich hab’ die Geschichte schon so oft erzählt.«
    »Ich weiß. Dann erzählen Sie sie eben noch mal.«
    »Wer sind Sie?«
    »Hier.« Ich klappte meine Brieftasche auf und hielt ihm meine Legitimation unter die Nase. »Ich bin Detektiv.«
    »Okay, was wollen Sie wissen?«
    »Alles.«
    »Es ist eigentlich nicht viel dran. Dieser Mann fuhr vor und trug sich...«
    »Ungefähr um welche Zeit?«
    »Keine Ahnung. Etwa gegen neun Uhr, schätz’ ich... vielleicht auch eine halbe Stunde später.«
    »Schön, wie trug er sich ein?«
    »Unter seinem eigenen Namen natürlich. Er war ein respektabler Bursche. Baxter C. Gillett und Frau.«
    »Was fuhr er für einen Wagen?«
    »Einen Cadillac. Ich ging auf die Vortreppe raus, um die Zulassungsnummer nachzusehen. Das mache ich immer.«
    »Sahen Sie die Frau?«
    »Nur ganz flüchtig... oder vielmehr, um ganz genau zu sein, eigentlich sah ich sie gar nicht. Ich sah nur, daß noch eine Person mit ihm im Wagen saß. Ich führe ein Haus mit gutem Ruf, aber ich bin nicht neugierig. In einem Motel würde man nicht weit kommen, wenn man von jedem Paar, das sich einträgt, die Heiratsurkunde verlangen würde.«
    »Wann merkten Sie, daß irgend etwas nicht stimmte?«
    »Als die Frau mich am Morgen anrief. So gegen sieben Uhr.«
    »Was sagte sie?«
    »Sie war fast hysterisch und verlangte einen Arzt. Zuerst sagte sie, ihr Mann wäre krank, und dann sagte sie, er müsse wohl schon in der Nacht gestorben sein, denn als sie erwachte, hätte er tot neben ihr gelegen.«
    »Und was unternahmen Sie?«
    »Ich ging rüber, um mich zu vergewissern. Schon beim ersten Blick konnte ich sehen, daß er tot war, aber ich half ihr trotzdem, einen Arzt herzuholen. Der Arzt riet uns dann, einen Leichenbestatter und das Büro des Coroners zu benachrichtigen... mir lag natürlich nichts daran, daß die Sache an die große Glocke gehängt wurde.«
    »Sonst noch was?« fragte ich.
    »Nein, das ist alles.«
    »Die Sache passierte in der Nacht vom Vierten?«
    »Stimmt. Jedenfalls ist er in der Nacht gestorben. Erfahren habe ich’s erst am Fünften morgens.«
    »Sobald Sie Ihre letzte Kabine vermietet haben, gehen Sie schlafen, ja?«
    »Ich geh’ schon vorher schlafen. Manchmal werde ich sie nicht alle los. Für gewöhnlich leg’ ich mich um zehn oder halb elf hin, aber die meiste Zeit schlaf’ ich bloß mit einem Auge.«
    »Haben Sie nichts Ungewöhnliches bemerkt in der Nacht damals?« fragte ich.
    »Nein. Warum?«
    »Pure Neugier. Und wie ist’s mit Taxis? Kam irgend jemand im Taxi her?«
    Er starrte mich verblüfft an. »Seltsam, daß Sie mich danach fragen.«
    »Wieso?«
    »Weil ich... also, wie gesagt, meistens schlaf’ ich nur mit einem Auge, das heißt, in der ersten Hälfte der Nacht. In der zweiten Hälfte, wenn’s auf den Morgen zugeht, schlaf’ ich dann ziemlich tief. Na, und in dieser Nacht döste ich so vor mich hin, und da hörte ich, wie ein Wagen hereinfuhr. Ich wartete auf das Schellen der Nachtglocke, aber sie schellte nicht, und ich duselte wieder ein. Nach einer Weile wachte ich auf und wunderte mich, warum die Glocke nicht geschellt hatte, und nickte dann wieder ein. Sie wissen ja, wie das ist. Man nickt bloß für zwei Minuten ein und wartet die ganze Zeit darauf, daß irgendwas passiert.«
    »Verstehe. Und ist was passiert?«
    »Das ist eben das Komische an der Sache. Nein, es tat sich nichts. Ich kroch wieder unter die Decke, und dann, ungefähr vier oder fünf Minuten später, war ich plötzlich hellwach und sagte mir, ist doch verdammt sonderbar, daß ein Wagen vorfährt und niemand die Nachtglocke drückt. Bevor ich ins Bett ging, hatte ich nämlich die Runde gemacht und

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