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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einer um die Hüften geschlungenen Tischdecke durchs Haus gelaufen und hatte dabei gerufen: »Kleinekleine
    Männer! Ich haue dir die Stiefel weg!« Aber Frau Weh
    freute sich noch immer so sehr darüber, ihn zurückzuhaben und dass er über andere Dinge als Süßigkeiten sprach, dass sie kaum darauf achtete, was er sagte.
    Nein, Tiffany konnte es niemandem sagen. Man würde
    ihr nicht glauben. Und angenommen, jemand glaubte ihr
    doch und ging zum Erdhügel der Kobolde und sah dort
    nach? So etwas durfte nicht passieren.
    Was hätte Oma Weh getan?
    Oma Weh hätte nichts gesagt. Oma Weh schwieg oft. Sie lächelte nur vor sich hin, rauchte ihre Pfeife und wartete auf den richtigen Zeitpunkt …
    Tiffany lächelte vor sich hin.
    Sie schlief und träumte nicht.
    Und ein Tag verging.
    Und noch ein Tag.
    Am dritten Tag regnete es. Tiffany ging in die Küche,
    als niemand da war, und nahm die Porzellanschäferin aus dem Regal. Sie legte sie in einen Beutel, schlich aus dem Haus und lief zum Kreideland.
    Das schlechteste Wetter zog zu beiden Seiten der Kreide vorbei, die wie der Bug eines Schiffes durch die Wolken ragte. Doch als Tiffany die Stelle erreichte, wo ein alter Kanonenofen und vier eiserne Räder standen, als sie ein Quadrat aus dem Gras schnitt, vorsichtig ein Loch für die Porzellanschäferin aushob und anschließend die Sode
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    wieder darüber legte … da regnete es heftig genug, um die Figur tief in die Kreide zu betten und ihr eine
    Überlebenschance zu geben. Tiffany glaubte, richtig zu handeln. Und sie war sicher, dass sie Tabak gerochen hatte.
    Anschließend begab sie sich zum Erdhügel der Kobolde,
    nicht ganz ohne Sorge. Sie wusste, dass sie dort waren.
    Nachzusehen und festzustellen, ob sie wirklich da waren
    … bedeutete in gewisser Weise, dass sie daran zweifelte, ob sie da waren, oder? Die Kobolde pflegten keinen
    Müßiggang und hatten immer viel zu tun. Die alte Kelda war zu betrunken. Vermutlich waren sie sehr beschäftigt.
    Das sagte sich Tiffany immer wieder. Es ging nicht darum herauszufinden, ob hinter dem Loch nicht doch nur Kaninchen hockten. Nein, darum ging es ganz und gar nicht.
    Sie war die Kelda. Sie hatte eine Pflicht.
    Sie hörte Musik. Sie hörte Stimmen. Und dann wurde es
    plötzlich still, als sie in die Düsternis sah.
    Vorsichtig nahm sie die Flasche mit dem speziellen
    Schaf-Einreibemittel aus dem Beutel und schob sie in die Dunkelheit.
    Tiffany ging fort, und hörte hinter sich erneut die leise Musik erklingen.
    Sie winkte einem Bussard zu, der langsam unter den
    Wolken kreiste, und sie war sicher, dass ein kleiner Punkt zurückwinkte.
    Am vierten Tag machte Tiffany Butter und erfüllte ihre Aufgaben. Sie hatte Hilfe.
    »Und jetzt möchte ich, dass du gehst und die Hühner
    fütterst«, sagte sie zu Willwoll. »Was möchte ich von dir?«
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    »Die Gluck-gluck füttern«, sagte Willwoll.
    »Hühner«, sagte Tiffany streng.
    »Hühner«, wiederholte Willwoll gehorsam.
    »Und wisch dir die Nase ab, nicht am Ärmel! Ich habe dir ein Taschentuch gegeben. Und versuch, auf dem
    Rückweg einen ganzen Holzscheit zu tragen, ja?«
    »Ach, potz Blitz«, murmelte Willwoll.
    »Und was sagen wir nicht?«, fragte Tiffany. »Wir sagen nicht das … «
    »… das Potz-Blitz-Wort«, murmelte Willwoll.
    »Und wir sagen es nicht, wenn …«
    »… wenn Mama in der Nähe ist«, sagte Willwoll.
    »Gut. Und wenn ich fertig bin, haben wir genug Zeit, um zum Fluss hinunterzugehen.«
    Willwolls Miene erhellte sich.
    »Kleinekleine Männer?«, fragte er.
    Tiffany antwortete nicht sofort.
    Seit ihrer Rückkehr nach Hause hatte sie nicht einen
    einzigen Wir-sind-die-Größten gesehen.
    »Vielleicht«, sagte sie. »Aber vermutlich sind sie sehr beschäftigt. Sie müssen eine andere Kelda finden, und …
    und sie haben viel zu tun, nehme ich an.«
    »Kleinerkleiner Mann hat gesagt, haue dir an den Kopf, Fischgesicht!«, sagte Willwoll fröhlich.
    »Wir werden sehen«, erwiderte Tiffany und fühlte sich
    wie eine Mutter. »Bitte geh jetzt, und fütter die Hühner, und hol die Eier!«
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    Als Willwoll gegangen war, mit dem Eierkorb in beiden
    Händen, gab Tiffany Butter auf die Marmorplatte, nahm
    die Butterschaufeln und klopfte die Butter zu kleinen …
    Butterportionen, die sie später mit dem Holzstempel
    stempeln wollte. Die Leute mochten ein kleines Bild auf ihrer Butter.
    Als sie begann, der Butter Form zu geben, bemerkte sie einen Schatten in der Tür und drehte sich um.
    Roland stand dort.
    Er

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