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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Menge.
    Sie legte sich auf den Boden und sah unter die Spüle,
    spähte dann hinter die Käseregale. Sie blickte in die
    dunklen, mit Spinnweben verhangenen Ecken des Raums.
    77
    Er fühlte sich leer an.
    Und sie dachte: Ich glaube, ich brauche möglichst
    schnell Antworten im Wert eines Eis …

    Tiffany war hunderte Male über den steilen Weg gegangen, der von der Farm nach unten ins Dorf führte. Er maß eine knappe halbe Meile, und im Lauf der Jahrhunderte hatten Wagen und Karren ihn so abgenutzt, dass er wie eine
    Rinne in der Kreide wirkte. Bei Regen verwandelte er sich in einen milchigen Bach.
    Sie hatte die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als das Gezischel begann. Die Hecken raschelten ohne Wind.
    Die Lerchen hörten auf zu singen – zwar hatte Tiffany ihr Zwitschern gar nicht gehört, aber die plötzliche Stille war ein Schock. Nichts ist lauter als das Ende eines Lieds, das die ganze Zeit über gespielt wurde.
    Als sie zum Himmel blickte, glaubte sie, durch einen
    Diamanten zu sehen. Das Firmament funkelte, und die Luft wurde schnell kalt – es fühlte sich an, als träte Tiffany plötzlich in eisiges Wasser.
    Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, und Schnee lag
    auf den Hecken. Und Hufe pochten.
    Das Geräusch kam von dem Feld neben Tiffany. Ein
    Pferd galoppierte dort durch den Schnee, hinter der Hecke, die plötzlich nur eine weiße Mauer war.
    Das Pochen der Hufe hörte auf. Kurze Stille folgte, und dann landete ein Pferd auf dem Weg und rutschte durch
    den Schnee. Es richtete sich auf, und der Reiter drehte es zu Tiffany herum.
    78
    Der Reiter konnte Tiffany nicht ansehen. Ihm fehlten
    nicht nur die Augen, sondern der ganze Kopf.
    Sie lief los. Ihre Stiefel glitten auf dem Schnee hin und her, aber ihre Gedanken waren plötzlich kalt wie Eis.
    Tiffany rutschte auf zwei Beinen, das Pferd hinter ihr auf vier. Sie hatte Pferde bei eisigem Wetter auf diesem Weg beobachtet und wusste daher, dass sie nicht ohne
    Chance war.
    Sie hörte den Hauch eines Pfeifens und ein Wiehern
    hinter sich und wagte einen raschen Blick über die
    Schulter.
    Das Pferd folgte ihr, aber langsam, weil es immer wieder schlitterte. Dampf stieg von ihm auf.
    Etwa auf halber Strecke den Hang hinunter führte der
    Weg durch einen Bogen aus Bäumen, die unter ihrer
    Schneelast wie abgestürzte Wolken aussahen. Dahinter
    wurde es flacher, wusste Tiffany, und dort würde der
    kopflose Reiter zu ihr aufschließen. Sie wusste nicht, was sie dann erwartete, aber was auch immer passieren mochte
    – sie fürchtete, dass es unangenehm kurz sein würde.
    Schneeflocken fielen auf sie herab, als sie die Bäume
    passierte und noch schneller lief. Vielleicht gelang es ihr, das Dorf zu erreichen – sie konnte gut laufen.
    Und wenn sie es bis zum Dorf schaffte, was dann?
    Bestimmt blieb ihr nicht genug Zeit, eine Tür zu öffnen.
    Und Menschen würden umherlaufen und schreien. Und der
    dunkle Reiter wirkte nicht wie jemand, der sich ablenken ließ. Nein, sie musste mit ihm fertig werden.
    Wenn sie doch nur die Bratpfanne mitgenommen hätte!
    79
    »He, kleine Hexe! Bleib stehen, jetzt sofort!«
    Tiffany sah nach oben.
    Der Kopf eines kleinen blauen Manns ragte aus dem
    Schnee auf der Hecke.
    »Ein kopfloser Reiter verfolgt mich!«, rief Tiffany.
    »Er wird dir nichts tun, Süße. Bleib stehen! Sieh ihm in die Augen!«
    »Er hat doch gar keine Augen!«
    »Potz Blitz! Bist du 'ne Hexe oder nich'? Sieh ihm in die Augen, die er nicht hat!«
    Der blaue Mann verschwand im Schnee.
    Tiffany drehte sich um. Der Reiter hatte inzwischen die Bäume erreicht, und das Pferd kam leichter voran, als der Weg flacher wurde. Der Mann auf seinem Rücken hielt ein Schwert in der Hand und sah sie an, mit den Augen, die er nicht hatte. Sie hörte wieder das seltsame Pfeifen, ein sehr unangenehmes Geräusch.
    Die kleinen Männer beobachten mich, dachte Tiffany.
    Ich kann nicht weglaufen. Oma Weh wäre bestimmt nicht
    vor einem Ding ohne Kopf weggelaufen.
    Sie verschränkte die Arme und starrte.
    Der Reiter zögerte verwirrt, trieb sein Pferd dann wieder an.
    Eine blaurote Gestalt, größer als die anderen kleinen
    Männer, fiel aus den Bäumen. Sie landete auf der Stirn des Pferds, zwischen den Augen, und griff mit jeder Hand nach einem Ohr.
    Tiffany hörte, wie der Mann rief: »Hier krisste 'ne
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    Ladung Schuppen, du Vogelscheuche, und zwar vom
    Großen Yan!« Und dann rammte der kleine Mann dem
    Pferd seinen Kopf zwischen die Augen.
    Erstaunt beobachtete

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